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# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Konstant Kopfwippen
> Zahn zählt zu den großen Entdeckungen in den Disziplinen
> Post-/Instrumentalrock. Die neue EP „Seite E“ sorgt für Kopfschütteln �…
> auf die gute Art.
Bild: Die Band Zahn
Es ist nicht zu hoch gegriffen, das Berliner Trio Zahn als eine der großen
Postrock-/Instrumentalrock-Entdeckungen jüngerer Jahre zu bezeichnen. Was
die Band mit dem so schlichten wie schneidigen Namen auf den Alben „Zahn“
(2021) und vor allem auf „Adria“ (2023) begonnen hat – repetitive,
treibende Rock- und Noiserock-Riffs mit Synthieklängen und teils episch
anmutenden Kompositionen zu verbinden –, setzt sie nun auf der neuen EP
[1][„Seite E“] fort.
Der Eröffnungtrack „Bain de Soleil“ basiert auf drei immer gleichen
Gitarrenakkorden, die durch ein Synthesizer-Flirren und eine zweite
Gitarrenspur ergänzt werden und die Schleife um Schleife um Schleife
drehen. Die Kopfwipp-Bewegung des Hörers bleibt dabei konstant.
Das anschließende Stück „Aula“ darf man als Würdigung Angelo Badalamentis
verstehen (der für zahlreiche David-Lynch-Soundtracks verantwortlich
zeichnete). Wie schon in einem Track auf „Adria“ erinnern die Gitarrentöne
und die Midtempo-Melancholie hier stark an den 2022 gestorbenen
italienisch-amerikanischen Komponisten und Produzenten.
Psychedelisch-krautrockig klingt diese kurze und gute EP aus: in
„Mandarine“ mäandern spacige Sounds vor sich hin, fast
Chill-out-Room-tauglich sind diese Klänge. Man kann nur hoffen, dass die
vielbeschäftigten Berliner Musiker Nic Stockmann (Schlagzeug), Chris Breuer
(Bass, Synthesizer) und Felix Gebhard (Gitarre, Keyboard) an dieser
gemeinsamen Band festhalten. Denn wer instrumentalen und experimentellen
Rock mag, sollte den dreien unbedingt mal – ganz ohne Wortspiel kommen wir
hier leider doch nicht aus – auf den Zahn fühlen.
2 Jun 2025
## LINKS
[1] https://zahn3.bandcamp.com/album/seite-e
## AUTOREN
Jens Uthoff
## TAGS
taz Plan
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Rock
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Global Pop
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