# taz.de -- Corona-Aufbaufonds der EU: Intransparent und leistungsschwach | |
> Der Europäische Rechnungshof hat den EU-Fonds zur wirtschaftlichen | |
> Erholung nach der Covid19-Pandemie analysiert. Das Ergebnis ist denkbar | |
> schlecht. | |
Bild: Obdachlose in Berlin während des Lockdowns 2021: Das Rote Kreuz hilft mi… | |
Brüssel taz | Der nach der Coronakrise eingerichtete, 650 Milliarden Euro | |
schwere Aufbaufonds der EU hat große Schwachstellen in Sachen Leistung, | |
Transparenz und Kontrolle. Dies hat der Europäische Rechnungshof (EuRH) am | |
Dienstag in Luxemburg kritisiert. | |
Auch wenn der mit EU-Schulden finanzierte Fonds eine entscheidende Rolle | |
für die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie gespielt habe, lägen | |
kaum Informationen über die Ergebnisse und gar keine über die tatsächlichen | |
Kosten vor, kritisieren die Rechnungsprüfer. Daher sei nicht klar, was die | |
Bürger:innen konkret für ihr Geld erhielten. | |
72 Prozent der sogenannten „Meilensteine“, die die EU-Kommission festgelegt | |
hatte, seien ein Jahr vor dem Auslaufen des Programms 2026 noch nicht | |
erreicht worden. [1][Zudem sei nicht klar, ob das Geld die richtigen | |
Empfänger erreicht habe], sagte Ivana Maletić, die federführend an der | |
Analyse mitgearbeitet hat. | |
## Einen solchen Fonds sollte es nicht wieder geben, könnte es aber | |
Vielfach seien EU-Hilfen an Ministerien oder andere Institutionen | |
geflossen, nicht aber an die bedürftigen Unternehmen. Außerdem gebe es | |
keine echte Kontrolle über die ausgezahlten Gelder. Denn dafür sind die | |
Mitgliedstaaten zuständig – Brüssel ist machtlos. | |
Fazit der Rechnungsprüfer: In dieser Form dürfe der Coronafonds nicht | |
wiederholt werden. [2][Doch genau das plant die EU-Kommission. Für die im | |
März beschlossene Aufrüstung will sie erneut Schulden aufnehmen] und bis zu | |
150 Milliarden Euro an die Mitgliedstaaten verteilen. Eine parlamentarische | |
Kontrolle ist nicht vorgesehen. | |
6 May 2025 | |
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## AUTOREN | |
Eric Bonse | |
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