# taz.de -- Mehr Frauen in Aufsichtsräten: Initiative wertet Quote nach zehn J… | |
> Die Initiative „Frauen in die Aufsichtsräte“ zieht Bilanz: In | |
> Aufsichtsräten und Vorständen großer Unternehmen sitzen so viele Frauen | |
> wie nie zuvor. | |
Bild: Eine von mehreren: Karin Rådström, Vorstand von Daimler Truck, bei der … | |
Berlin afp | In den Aufsichtsräten und Vorständen großer Unternehmen in | |
Deutschland gibt es heute so viele Frauen wie noch nie. Großen Anteil daran | |
hat das vor zehn Jahren eingeführte Führungspositionengesetz, das eine | |
feste Frauenquote von 30 Prozent in Aufsichtsräten bestimmter Firmen | |
vorsieht, wie die Initiative Fidar (Frauen in die Aufsichtsräte) am | |
Dienstag mitteilte. Heute sind demnach 37,5 Prozent der Aufsichtsräte in | |
der Privatwirtschaft Frauen, 2015 waren es 19,9 Prozent. | |
In den öffentlichen Unternehmen liegt die Quote mit 38,9 Prozent noch etwas | |
höher – allerdings lag hier der Anteil bereits 2015 bei 24,1 Prozent. Auch | |
der Anteil der Frauen in Vorständen von Börsenunternehmen ist derzeit so | |
hoch wie nie: Er stieg von fünf Prozent vor zehn Jahren auf mittlerweile | |
20,2 Prozent. | |
Grund für den deutlichen Anstieg ist nach Ansicht von Fidar die Einführung | |
der gesetzlichen Vorgaben: „Mit der Geschlechterquote kam vor zehn Jahren | |
der entscheidende Durchbruch für die gleichberechtigte [1][Teilhabe in den | |
Führungspositionen] der Wirtschaft“, erklärte Fidar-Präsidentin Anja Seng. | |
Davor habe es „quasi keinen Fortschritt“ gegeben. | |
Dieser Druck müsse nun weiter aufrechterhalten werden, forderte Seng. Nur | |
dann „können wir mittelfristig eine paritätische Besetzung der | |
Führungsgremien erreichen“. | |
## Fidar-Präsidentin kritisiert geringe Reichweite der Regeln | |
Aktuell unterliegen 100 der untersuchten 179 in den Indizes Dax, MDax oder | |
SDax sowie weiterer paritätisch mitbestimmter Firmen der festen | |
30-Prozent-Quote. Paritätisch mitbestimmt bedeutet, dass im Aufsichtsrat | |
gleich viele Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter sitzen müssen, dazu | |
gehören zum Beispiel GmbHs und Aktiengesellschaften. | |
Hinzu kommt das seit August 2022 geltende Mindestbeteiligungsgebot. Es | |
sieht vor, dass börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen mit | |
mehr als drei Vorstandsmitgliedern ihre [2][Vorstände bei Neubesetzungen] | |
mit mindestens einer Frau und einem Mann besetzen müssen. Die Regelung | |
trifft auf derzeit 61 Unternehmen der Privatwirtschaft zu. | |
Fidar-Präsidentin Seng forderte, die gesetzlichen Regelungen auf mehr | |
Unternehmen auszuweiten. „Wir sollten diesen wirksamen Hebel auf jene | |
Unternehmen ausweiten, die börsennotiert sind oder mehr als 500 | |
Beschäftigte haben.“ Die aktuellen Regeln hätten eine zu geringe | |
Reichweite. | |
29 Apr 2025 | |
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