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# taz.de -- Schlacht um die Seelower Höhen: Gedenken mit „angezogener Handbr…
> Vor 80 Jahren starben Zehntausende sowjetische Soldaten auf den Seelower
> Höhen. Es war die größte Schlacht auf deutschem Boden.
Bild: Überlebensgroße Bronzeskulptur eines Soldaten der Roten Armee an der Ge…
Berlin dpa/taz | Wenn am Mittwoch der [1][Schlacht um die Seelower Höhen]
gedacht wird, dürfte sich an der Gedenkstätte höchstens eine überschaubare
Besuchermenge zusammenfinden. Dabei tobte vor 80 Jahren hier im Kampf um
Berlin eine der größten Schlachten des Zweiten Weltkriegs, die größte auf
deutschem Boden.
Am 16. April 1945 begann die Schlacht zwischen rund einer Million
Soldaten der Roten Armee und etwa 120.000 Wehrmachtsoldaten. Zehntausende
Menschen ließen auf den am Oderbruch gelegenen Höhen ihr Leben. Es war
[2][ein grauenhaftes Gemetzel], dessen Narben bis heute nicht ganz verheilt
sind.
„Die Schätzungen besagen, dass bei der Schlacht um die Seelower Höhen
33.000 Angehörige der Roten Armee, 16.000 der Wehrmacht und 2.000 Polen
starben“, teilte eine Sprecherin des Landkreises Märkisch-Oderland mit. Mit
dem Ende der Schlacht am 20. April war für die Rote Armee der Weg in
Richtung Berlin frei.
Trotz der großen geschichtlichen Bedeutung finde das Gedenken in Seelow mit
„angezogener Handbremse“ statt, sagte der stellvertretende Landrat
Friedemann Hanke (CDU). So plant der Landkreis für den 16. April bloß ein
stilles Gedenken auf den Seelower Höhen. Das sei eine bewusste Entscheidung
gewesen, damit nicht „Hinz und Kunz“ sprächen.
## Warnung vor Instrumentalisierung
Man wolle hier keine politische Bühne bieten oder eine Vereinnahmung dieser
Schlacht zulassen, sagte Hanke. So hat der russische Botschafter sein
Erscheinen angekündigt. Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine ist das
traditionelle Gedenken an die Opfer der Schlacht um die Seelower Höhen zu
einem heiklen Unterfangen geworden.
„Krieg heißt Vernichtung, Tod und Chaos – unabhängig von Nationalität“,
betonte Hanke. Man habe bei dieser Schlacht die Zukunft von Tausenden teils
jungen Männern zerstört. Es gehe um die Erinnerung an diese Menschen. Die
Reste dieser zerstörten Zukunft lägen als Überreste der Menschen teilweise
noch immer unter der Erde.
Während das Gedenken an die Schlacht auf den Seelower Höhen voraussichtlich
ohne Beteiligung von Vertretern von Bund und Land ablaufen wird, plant die
Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten zum Beispiel in den früheren
Vernichtungslagern in Ravensbrück und Sachsenhausen größere
Veranstaltungen. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur, Claudia
Roth (Grüne), soll am Hauptgedenktag, dem 4. Mai, eine Rede zum Tag der
Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbrück halten. Die Gedenkstätte
Sachsenhausen hat mehrere Zeitzeugen eingeladen.
Um eine [3][Instrumentalisierung der Gedenkveranstaltungen] zum Ende des
Zweiten Weltkriegs zu verhindern, hat das Auswärtige Amt eine Handreichung
an die Landkreise und kreisfreien Städte herausgegeben. Darin heißt es,
dass es von Bund, Ländern und Kommunen keine Einladung an russische und
belarussische Vertreter geben solle. Sollten sie „unangekündigt erscheinen,
können Einrichtungen in eigenem Ermessen und mit Augenmaß von ihrem
Hausrecht Gebrauch machen“.
13 Apr 2025
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