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# taz.de -- Trumps Handelskonflikt: Im Zollstreit cool bleiben
> Die Zollpolitik Trumps ist schmerzlich für Exportländer wie Deutschland.
> Der Begriff „Handelskrieg“ ist jedoch falsch.
Bild: Stahlwerk: Seit dem 12. März gelten Stahl- und Aluminiumzölle auf europ…
Kaum zehn Wochen im Amt, hat US-Präsident Donald Trump im Verhältnis seines
Landes auch zu Europa alles umgestoßen, was seit Ende des Zweiten
Weltkriegs galt. Epochal das Ende der gemeinsamen transatlantischen
Sicherheitspolitik, epochal auch das Ende gemeinsamer ökonomischer Werte.
Immerhin sind die USA gerade an China vorbei wichtigster Handelspartner
Deutschlands geworden.
Seit dem 12. März gelten jedoch Stahl- und Aluminiumzölle auf europäische
Produkte wie Fitnessgeräte oder Angelruten. Vergangene Woche kündigte Trump
die Erhebung von [1][25 Prozent Zöllen auf Autoimporte] an. Am Mittwoch
will er den „Freiheitstag“ feiern. Angeblich um Jobs in den USA zu
schaffen, aber in Wirklichkeit um für seine AnhängerInnen weiter am
US-amerikanischen Opfermythos zu basteln, eskaliert Trump immer weiter,
will noch mehr Zölle erhöhen. Diesmal möglicherweise jene auf Pharmazeutika
und Holz.
Die Gemütslage der Betroffenen liegt irgendwo zwischen Nervosität und
Schockstarre. EU-Kommissionspräsidentin [2][Ursula von der Leyen] will
weiter verhandeln, aber „nicht unbedingt Vergeltung üben“. EU-Politiker
sprechen längst davon, Trump habe einen „Handelskrieg“ angezettelt, auch
die Medien machen bei der Rhetorik der Gewalt mit. Krieg. Wirklich?
Sprechen die Waffen, wenn der Porsche in Kalifornien 25.000 Euro teurer
wird, die Kosten für Harley Davidson oder Bourbon hierzulande anziehen?
Der preußische Militärtheoretiker Carl von Clausewitz nannte vor 200 Jahren
Krieg „physische Gewalt zur Erfüllung seines Willens“. Wie wollen wir es
nennen, wenn Trump eines Tages das BMW-Werk in Spartanburg dichtmachte?
Oder wenn Deutschland und Europa plötzlich keinen Handel mehr mit China
treiben und zum Beispiel [3][VW seine über 30 Fabriken in der
Volksrepublik] abgeben müsste, weil das Regime in Peking Taiwan
bombardiert? Alles rein hypothetisch, aber derzeit ist vieles möglich.
Noch ist also Luft in der nach oben offenen verbalen Handelskonflikt-Skala.
Deshalb: Finger weg vom Worte-Colt. Und mehr Coolness und Deeskalieren –
das bringt die besten Deals im Krach mit Donald Trump.
2 Apr 2025
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## AUTOREN
Kai Schöneberg
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