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# taz.de -- Lage in Bosnien und Herzegowina: Europa muss handeln
> Serbische Nationalisten bedrohen die fragile Lage in Bosnien und
> Herzegowina. Die europäischen EUFOR-Truppen könnten die Situation
> sichern.
Bild: Der Autokrat und sein Freund: Milorad Dodik mit Wladimir Putin während d…
Direkt am Flughafen Sarajevos an der Grenze zur serbischen Teilrepublik
Srpska liegt Butmir. Hier befinden sich die Gebäude der internationalen
Geheimdienste, der Nato und das Kommando-Zentrum der europäischen Truppen
EUFOR (European Union Force). Der Ort ist symbolisch gewählt: zwischen den
Fronten, unparteilich, neutral. Die [1][EUFOR-Truppen] sind seit 20 Jahren
Nachfolger der UN-Truppen, die wegen ihrer Tatenlosigkeit gegenüber den
Verbrechen im bosnischen Krieg in Verruf geraten waren.
Die aus 23 Nationen kommenden 1.500 SoldatInnen stehen jetzt allerdings im
Brennpunkt des Geschehens. Denn neben dem Konflikt zwischen Russland und
der Ukraine drohen die [2][serbischen Nationalisten] unter dem Autokraten
Milorad Dodik und seinem Freund Putin, die von Serben kontrollierte Entität
vom Gesamtstaat Bosnien und Herzegowina abzutrennen und mit Serbien zu
vereinen. Dies ist eine Kriegserklärung an die anderen Volksgruppen und an
die unterzeichnenden Mächte des Dayton-Abkommens.
Ist Europa bereit, die serbischen Extremisten und damit Putin in die
Schranken zu weisen? Oder können die Europäer dieser Eskalation einfach so
zusehen, wie die UNO es in den Jahren 1992 bis 1995 tat? Haben Brüssel,
Berlin, Paris, London, Warschau und Rom den Mut, gegen die Feinde Europas
klar und deutlich aufzutreten? Werden sie die „European Force“ nutzen, um
den vom [3][Obersten Gericht Bosniens verurteilten Autokraten Milorad
Dodik] festzunehmen und damit die nichtserbische Minderheit in der
serbischen Entität zu schützen?
Ihr Mandat erlaubt ihnen jedenfalls, Menschen festzunehmen, wenn diese eine
direkte Bedrohung für die Sicherheit des Landes darstellen. EUFOR kann
gemeinsam mit der bosnischen Polizei oder anderen internationalen
Organisationen wie Interpol eingreifen – in Ausnahmefällen wie diesem. Das
birgt in sich jedoch Risiken, etwa weil eine Festnahme nur unter Gewalt
gegen Dodiks Leibgarde möglich wäre.
Bleibt die Frage, ob Europa bereit ist, konsequent zu handeln und robust
aufzutreten. Noch stehen die USA in der Bosnienfrage auf der Seite Europas.
Noch ist Milorad Dodik eine Unperson. Europa braucht jetzt den Mut, zu
handeln und nicht nur zu reden – die EUFOR können schließlich als Vorgänger
einer europäischen Armee verstanden werden.
10 Mar 2025
## LINKS
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[3] /Nach-Urteil-gegen-Bosniens-Serbenfuehrer/!6068727
## AUTOREN
Erich Rathfelder
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