Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Pulverfass Bosnien und Herzegowina: Alarm in Sarajevo
> Der Präsident der serbischen Teilrepublik Dodik arbeitet an einer Teilung
> des Landes. Schützenhilfe könnte von den „Freunden“ Trump und Putin
> kommen.
Bild: Milorad Dodik spricht vor Untersützern in Banja Luka
Split taz | An diesem Donnerstag soll im UN-Sicherheitsrat über Bosnien
gesprochen werden. Da gehen vor allem in der Hauptstadt von Bosnien und
Herzegowina Sarajevo und in den mehrheitlich bosniakischen Gebieten wie in
Tuzla die Alarmlichter an. Man befürchtet, die neuerdings „befreundeten
Präsidenten Wladimir Putin und Donald Trump“ könnten die jetzt bestehende
Lage nutzen, um die von der serbischen Seite betriebene territoriale
Teilung des Landes durchzusetzen.
Denn seit vergangener Woche hat [1][der serbische Nationalist Milorad
Dodik] die Aufteilung des Landes angedroht und fordert die Vereinigung des
von ihm beherrschten Landesteils, der Republika Srpska, mit Serbien. Ende
Februar hatte [2][das Staatsgericht des Landes Dodik wegen Missachtung
internationaler Vorgaben zu einem Jahr Haft und einem sechsjährigen
Amtsausführungsverbot als Präsident verurtejlt]. Das Urteil ist noch nicht
rechtskräftig. Das Urteil wiederum brachte den Präsidenten Serbiens,
Alexandar Vučić, dazu, mit einer Intervention zu drohen.
Die Lage in Bosnien und Herzegowina ist höchst angespannt. Viele Leute
hätten Angst und bereiteten schon die Flucht ins Ausland vor, ist in
Sarajeco zu hören. In dieser Situation müsste eigentlich die europäische
Armee EUFOR eingreifen.
Die EUFOR-Truppen (European Union Force) – auch Deutschland ist beteiligt –
hat mit ihrer Mission „Althea den Auftrag, im Namen Europas überparteilich
die Freiheiten und den Frieden in Bosnien und Herzegowina schützen. Die
Mission wird jetzt aber von bosnischer Seite aufgefordert, das ungarische
Kontingent aus der EUFOR auszuschließen.
## Unterstützung aus Budapest
Denn die Ungarn unterstützen ganz offen die serbische Führung unter Milorad
Dodik in Banja Luka. Budapest habe jedoch kein Recht, sich in den Ausgang
von Gerichtsverfahren in Bosnien und Herzegowina einzumischen, erklärte das
kroatische Mitglied des dreiköpfigen Staats-Präsidiiums von Bosnien und
Herzegowina, Željko Komšić am Montag.
Ungarns Vize-Außenminister Levent Mađar hat sehr offen Milorad Dodik
unterstützt. Ja mehr noch: Der Westen träfe Entscheidungen über Osteuropa,
ohne ein ausreichendes Verständnis der regionalen Geschichte zu haben,
erklärte der Ungar. Ungarn würde sich im Falle von Konflikten in die
Ereignisse in Bosnien und Herzegowina einmischen. Komšić bewertete diese
Aussage als inakzeptabel und hat deshalb den ungarischen Botschafter um
eine offizielle Erklärung gebeten.
6 Mar 2025
## LINKS
[1] /Wahlgesetze-in-Bosnien-und-Herzegowina/!6026007
[2] /Nach-Urteil-gegen-Bosniens-Serbenfuehrer/!6068727
## AUTOREN
Erich Rathfelder
## TAGS
Bosnien und Herzegowina
Milorad Dodik
Ungarn
Justiz
Bosnien-Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
Bosnien-Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
## ARTIKEL ZUM THEMA
Konflikt in Bosnien und Herzegowina: Serbenführer Dodik verstößt gegen Fried…
Der Präsident des Teilstaats Republika Srpska, Milorad Dodik, droht mit
einer Spaltung des gesamten Staates. Derweil werden EUFOR-Truppen
verstärkt.
Lage in Bosnien und Herzegowina: Europa muss handeln
Serbische Nationalisten bedrohen die fragile Lage in Bosnien und
Herzegowina. Die europäischen EUFOR-Truppen könnten die Situation sichern.
Republika Srpska: EU verstärkt EUFOR-Truppen in Bosnien
Die bosnisch-herzegowinische Entität Republika Srpska erkennt die bosnische
Polizei und Justiz nicht mehr an. Jetzt wächst auf dem Balkan die
Kriegsangst.
Nach Urteil gegen Bosniens Serbenführer: Bosnische Serben legen die Axt an den…
Ein Gericht in Sarajevo verhängt eine Haftstrafe gegen Serbenführer Dodik.
Nun plant er den Ausstieg der Republika Srpska aus Bosnien und Herzegowina.
Korruption in Bosnien und Herzegowina: Sicherheits-Minister festgenommen
Die Vorwürfe gegen Nenad Nešić beziehen sich auf seine Tätigkeit bei einem
staatlichen Bauunternehmen. Aus der serbischen Teilrepublik kommt Kritik.
Proteste in Bosnien und Herzegowina: Auf die Straße gegen Wahldiskriminierung …
In Sarajevo demonstrierten am Donnerstag Abend Hunderte gegen den Hohen
Repräsentanten. Der will ein EGMR-Urteil gegen Wahldiskriminierung
anfechten.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.