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# taz.de -- Warnstreik bei BSR, Vivantes & Co.: Verdi erhöht Druck auf Arbeitg…
> Die Warnstreik-Welle geht weiter. An diesem Donnerstag und Freitag legen
> die Beschäftigten der Kliniken die Arbeit nieder. Auch die BSR macht
> dicht.
Bild: Kaputt und pleite: Warnstreik-Kundgebung des Charité-Personals am Donner…
Berlin taz | Für Berliner:innen sind nicht geleerte Mülltonnen kein
allzu ungewohntes Bild. An diesem Donnerstag passiert in Sachen Müllabfuhr
allerdings gar nichts. Die Berliner Stadtreinigung hat ihren Betrieb wegen
eines erneuten Warnstreiks weitgehend eingestellt. Die „Teilstilllegung“
betrifft nicht nur die Leerung sämtlicher Restabfall- und Biotonnen,
sondern auch die Speermüllabholung und die 14 BSR-Recyclinghöfe in der
ganzen Stadt.
Die Gewerkschaft Verdi sprach am Donnerstagmorgen von einer starken
Streikbeteiligung. Gewerkschaftssekretärin Lisa Baumeister verwies darauf,
dass durch die von der BSR-Geschäftsführung vorab verordnete
„Teilstilllegung“ auch jene Beschäftigten zu Hause bleiben müssen, die
ursprünglich nicht streiken wollten. Die BSR zahle ihnen für diese Zeit
keinen Lohn, Nicht-Verdi-Mitglieder bekommen auch keine
Streikgeldunterstützung.
Der Warnstreik beim landeseigenen Müllunternehmen ist [1][Teil des
bundesweiten Arbeitskampfes] zwischen Verdi und dem Beamtenbund auf der
einen und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) auf der
anderen Seite. Die Vertreter:innen der Beschäftigten des öffentlichen
Dienstes fordern unter anderem 8 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 350
Euro mehr pro Monat.
Höhere Zuschläge soll es für besonders belastende Tätigkeiten geben. Die
Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro
monatlich angehoben werden. Außerdem fordert die Gewerkschaft drei
zusätzliche freie Tage, um der hohen Verdichtung der Arbeit etwas
entgegenzusetzen.
## Streik auch an den Kliniken
Zuletzt hatten in Berlin im Rahmen des Streits um den Tarifvertrag für den
öffentlichen Dienst (TVöD) die Beschäftigten der BSR, aber auch die von
Vivantes und Charité oder den Bäder- und Wasserbetrieben Mitte Februar
[2][für zwei Tage die Arbeit niedergelegt].
Die Belegschaft der Charité und der Vivantes-Kliniken ist auch beim
aktuellen Warnstreik wieder mit an Bord. Anders als die BSR werden die
Krankenhäuser nicht nur am Donnerstag, sondern auch am Freitag noch
bestreikt. Eine Notversorgung für Patient:innen ist jedoch
sichergestellt, so zumindest Verdi.
An der Charité stellt man sich auf größere Einschränkungen ein. Planbare,
nicht dringende Eingriffe seien verschoben worden, sagte ein Sprecher.
„Zeitkritische Tumor-Operationen, Transplantationen, Operationen von
Kindern, die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall,
Herzinfarkt, anderen Notfällen sowie alle lebenserhaltenden Maßnahmen
werden wir selbstverständlich durchführen.“
Zeitgleich treten auch die Beschäftigten der Charité-Tochtergesellschaft
CFM in den Streik. Sie fordern die Bezahlung nach demselben Tarifvertrag
wie die Charité-Beschäftigten, eben dem TVöD. Bei der CFM arbeiten rund
3.500 Menschen in den Bereichen Küche, Reinigung und Betriebstechnik.
## Keine Bewegung in den Verhandlungen
Die Verhandlungen mit dem VKA sind bislang kaum bis gar nicht
vorangekommen, sagte der stellvertretende Verdi- Landesbezirksleiter,
Benjamin Roscher. „Dass die Arbeitgeber auch in der zweiten
Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt haben und wir sogar mit
Forderungen nach einer Null-Runde konfrontiert werden, macht die
Kolleg:innen wirklich sauer“, so Roscher.
Mit der aktuellen Ausweitung des Streiks [3][wolle die Gewerkschaft noch
einmal Druck aufbauen], um in der dritten Verhandlungsrunde „ein
verhandelbares Angebot zu bekommen“. Die beginnt am Freitag in einer Woche.
6 Mar 2025
## LINKS
[1] /Streik-im-oeffentlichen-Dienst/!6065394
[2] /Streik-bei-BSR-Vivantes-Charite--Co/!6069466
[3] /Warnstreiks-in-Berlin/!6067895
## AUTOREN
Rainer Rutz
## TAGS
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