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# taz.de -- Debatte über Solarenergie: Mentalitätswechsel nötig
> Die Menge des Stroms aus privaten Solaranlagen, der ungenutzt bleibt,
> steigt rapide. Zeit für ein Ende der garantierten Einspeisevergütung.
Bild: Es wächst der Anreiz, den Solarstrom unmittelbar selbst zu nutzen
Dass die Stadtwerke den starken Zubau an Photovoltaik auf Privathäusern
inzwischen skeptisch beäugen, kann man ihnen nicht verdenken. Schließlich
müssen die Unternehmen in immer mehr Stunden des Jahres [1][Strommengen
handhaben, die den Verbrauch vor Ort weit überschreiten]. Sie müssen ihre
Verteilnetze aufwendig ausbauen, um den Strom abführen zu können, was ihnen
aber immer öfter nicht mehr gelingt.
In Zahlen: Im dritten Quartal 2024 lag die abgeregelte Menge an Solarstrom
in Deutschland bei 589 Millionen Kilowattstunden. Noch sind das weniger als
drei Prozent des erzeugten Solarstroms, aber die Verluste steigen rapide
an. Also müssen neue Lösungen her. Nachdem die Photovoltaiklobby immer
betont, wie billig Solarstrom geworden ist – was auch stimmt –, wäre es
tatsächlich an der Zeit, für [2][Neuanlagen die garantierten
Einspeisevergütungen zu beenden].
Im April wird das Erneuerbare-Energien-Gesetz ein Vierteljahrhundert alt;
dass ein Fördermodell, das zur Markteinführung einer Technologie gedacht
war, so lange Bestand haben würde, hätte ohnehin niemand für möglich
gehalten. Natürlich gibt es nun die obligatorischen Proteste. Bizarr ist
der Vorschlag, statt die Subventionierung des eingespeisten Stroms zu
kappen, zusätzlich den Bau von Speichern zu fördern.
Umgekehrt nämlich wird ein Schuh daraus: Wenn Strom vom Privatdach künftig
nur noch in Höhe des jeweils aktuellen Marktpreises vergütet wird, dürfte
das den Ausbau von Heimspeichern von ganz alleine vorantreiben, weil
Hausbesitzer den Strom so billig nicht mehr hergeben wollen. Zugleich wird
der Verzicht auf Garantievergütungen auch Anpassungen beim Stromverbrauch
bewirken; es wächst nämlich der Anreiz, den Solarstrom unmittelbar selbst
zu nutzen, zum Beispiel für das [3][Elektroauto]. Was die Energiewende
dringend braucht, ist ein Mentalitätswechsel: Man sollte davon wegkommen,
immer alle Schieflagen durch zusätzliche Förderungen lösen zu wollen.
11 Mar 2025
## LINKS
[1] /Buendnis-Buergerenergie-kritisiert-Plaene/!6063129
[2] /Debatte-um-Solarfoerderung/!6075064
[3] /Absatzeinbruch-bei-Tesla/!6071447
## AUTOREN
Bernward Janzing
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Photovoltaik
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