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# taz.de -- Stromproduktion 2024: Erneuerbare Energien in Deutschland und USA s…
> In Deutschland, wie in den USA: Die Erneuerbaren erreichen neue Rekorde.
> Zugleich sinkt in beiden Ländern der Anteil des Kohlestroms auf
> Tiefststände.
Bild: Windpark bei Nauen mit Enercon Windenergieanlagen
Freiburg taz | Der Anteil der Kohle an der deutschen [1][Stromproduktion]
ist 2024 auf einen neuen Tiefststand von 22,5 Prozent gesunken. Zugleich
stieg der Anteil der Erneuerbaren mit 59,4 Prozent auf einen neuen
Höchstwert. Das geht aus der Jahresbilanz der Elektrizitätswirtschaft
hervor, die das Statistische Bundesamt am Mittwoch vorlegte.
Der Anstieg der Erneuerbaren gegenüber dem Vorjahr von 250,7 auf 256,4
Milliarden Kilowattstunden war vor allem der Photovoltaik zu verdanken, die
um 10,4 Prozent zulegte. Die Windkraft zeigte sich hingegen wetterbedingt
schwach und erzeugte trotz des Zubaus weiterer Anlagen 1,4 Prozent weniger
Strom als im Vorjahr. Absolut gesehen stand die Windkraft mit 136
Milliarden Kilowattstunden aber noch deutlich vor der Photovoltaik mit 59,5
Milliarden.
Zum Anteil der Erneuerbaren am deutschen Strommix – eine viel zitierte
Kenngröße – kursieren übrigens oft unterschiedliche Zahlen. Während das
Statistische Bundesamt für das vergangene Jahr besagte 59,4 Prozent Anteil
an der Erzeugung angibt, sinkt der Wert auf rund 56 Prozent, wenn man auch
den Importsaldo mit einbezieht. Darüber hinaus ergeben sich nochmals etwas
abweichende Anteile, wenn man auch die Netzverluste und den Eigenverbrauch
der fossilen Kraftwerke einkalkuliert.
Die Kohleverstromung, also die Stromproduktion aus Braun- und Steinkohle,
ging im Jahr 2024 laut Statistischem Bundesamt um 18,5 Milliarden
Kilowattstunden zurück, was sich fast eins zu eins im Anstieg der
Importmengen widerspiegelte. So erreichte der Importüberschuss im Jahr 2024
den neuen Rekordwert von 26,3 Milliarden Kilowattstunden, nachdem er 2023
noch bei 9,2 Milliarden Kilowattstunden gelegen hatte.
## Stromerzeugung insgesamt geschrumpft
Insgesamt sank die Stromerzeugung in Deutschland trotz des Zubaus bei den
Erneuerbaren im Jahr 2024 um 3,6 Prozent. Dieser Rückgang steht nicht
allein mit dem vermehrten Stromimport in Verbindung. Aufgrund der
wirtschaftlichen Schwäche im produzierenden Gewerbe sank auch der
Stromverbrauch im Land.
Dass nicht nur in Deutschland die erneuerbaren Energien an Bedeutung
gewinnen, zeigt auch ein aktueller Bericht der britischen Denkfabrik Ember
(früher: Sandbag) zum Strommarkt der USA. Dort erzeugten Wind- und
Solarenergie im vergangenen Jahr zusammen erstmals mehr Strom als die
Kohle. Die beiden Erneuerbaren kamen in der Summe auf 17 Prozent der
Stromerzeugung, während die Kohle auf ein Allzeittief von 15 Prozent fiel.
Die Solarenergie war in den USA im Jahr 2024 die am schnellsten wachsende
Stromquelle – sie legte um 27 Prozent zu. Vor allem die Bundesstaaten
Kalifornien und Nevada, in denen der Solarstrom bereits 32 beziehungsweise
31 Prozent Anteil am Strommix erreichte, trugen zu dem Boom bei.
Gleichwohl spielt die Solarenergie in weiten Teilen des Landes weiterhin
eine untergeordnete Rolle. Ihr Anteil am gesamten US-Strommix stieg zwar
von 5,6 Prozent im Jahr 2023 auf 6,9 Prozent im Jahr 2024, in 28
Bundesstaaten blieb der Anteil jedoch noch unter der Marke von 5 Prozent.
Auch die Atomstromerzeugung stieg in den USA durch die Inbetriebnahme des
Reaktorblocks Vogtle 4 im US-Bundesstaat Georgia im Frühjahr 2024 um ein
Prozent an. Weil die gesamte Stromerzeugung jedoch stärker zulegte, sank
der Anteil der Atomkraft an der US-Stromerzeugung unter 18 Prozent – auf
den niedrigsten Stand in diesem Jahrhundert.
12 Mar 2025
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## AUTOREN
Bernward Janzing
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