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# taz.de -- Rechtsextremismus in Ostdeutschland: Anschlag auf Asylunterkunft ve…
> Ein 21-Jähriger soll sich in Sachsen mit Sprengstoff ausgerüstet haben,
> um eine Geflüchtetenunterkunft im brandenburgischen Senftenberg
> anzugreifen.
Bild: Sachsens Polizei will einen Anschlag verhindert haben
Berlin dpa/afp/taz | Sächsische Ermittler:innen haben nach eigenen
Angaben einen Anschlag auf ein Wohnheim für Geflüchtete im
südbrandenburgischen Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) verhindert. Nach
einem anonymen Hinweis auf einen geplanten Angriff seien zwei Immobilien im
Kreis Meißen durchsucht worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft
Dresden am Donnerstag mit.
Bei den Durchsuchungen sei Sprengstoff in Form von zwei Kugelbomben
gefunden worden, zudem seien Schlagringe, Einhandmesser, Munition sowie
Schreckschuss- und Softairwaffen entdeckt worden.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll sich ein 21 Jahre alter Deutscher
damit für einen Anschlag auf die Asylunterkunft in der Gemeinde unweit der
sächsischen Landesgrenze ausgestattet haben. Der Tatverdächtige sollte am
Donnerstag einem Ermittlungsrichter zum Erlass eines Haftbefehls vorgeführt
werden. Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden leitete umgehend ein
Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Vorbereitung eines
Explosionsverbrechens ein.
## Verfolgungsdruck auf Rechtsextreme hochhalten
Wie weit der Beschuldigte in die rechtsextreme Szene verstrickt ist, könne
noch nicht gesagt werden, das sei Gegenstand der laufenden Ermittlungen,
sagte Staatsanwalt Patrick Pintaske auf Nachfrage. Gleiches gelte für die
genaue Sprengkraft der Kugelbomben. Dabei handle es sich um industriell
hergestellte Pyrotechnik der Kategorie F4, hieß es.
Bei den Durchsuchungen wurden die Experten für die Bekämpfung
rechtsextremistischer Straftaten vom Spezialeinsatzkommando SEK, Kräften
des mobilen Einsatzkommandos und einer Gruppe zur Sicherung und
Entschärfung von Spreng- und Brandvorrichtungen unterstützt. Auch Beamte
der Bereitschaftspolizei und der Polizei in Brandenburg kamen zum Einsatz.
Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange (SPD) zeigte sich erleichtert.
„In diesem Fall konnte durch eine erfolgreiche Arbeit der
Sicherheitsbehörden offenbar rechtzeitig Schlimmeres verhütet werden“,
teilte Lange auf Anfrage mit. „Das ist eine gute Nachricht, die uns heute
aus Dresden erreicht.“ Sie dankte den beteiligten Behörden von
Staatsanwaltschaft und Polizei in Sachsen.
[1][Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU)] erklärte am Donnerstag,
nur durch den sofortigen Zugriff sei ein „nach bisherigen Erkenntnissen
bevorstehender Anschlag verhindert“ worden. Der Fall zeige, wie wichtig es
sei, den Verfolgungsdruck auf die rechtsextreme Szene weiter hochzuhalten.
Nach Behördenangaben gibt es derzeit keine Anhaltspunkte dafür, dass die
Tat im Zusammenhang mit [2][dem 80. Jahrestag des Bombenangriffs auf
Dresden am 13. Februar] stehen könnte. Rechtsextreme versuchten am
Donnerstag erneut, den Jahrestag für ihre Zwecke zu instrumentalisieren und
kündigten unter anderem einen Gedenkmarsch am Samstag an. Dagegen soll es
zahlreiche Gegendemonstrationen geben.
13 Feb 2025
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