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# taz.de -- Arbeitskampf bei der BVG: BVG-Fahrer:innen lassen sich nicht abspei…
> Nach jeder Verhandlungsrunde holt Verdi ein Stimmungsbild bei den
> Beschäftigten ein. Das fällt auch nach dem dritten Angebot ziemlich
> eindeutig aus.
Bild: Bald wieder Streik angesagt? Die Stimmung der BVG-Faher:innen ist auf jed…
Berlin taz | Überzeugungsarbeit wolle er keine leisten, stellt Ekkehardt
Spiegel klar, bevor er loszieht, um seine Kolleg:innen zu befragen.
Bevor der Busfahrer und Gewerkschafter das neue Angebot ihres Arbeitgebers
vorstellen kann, kommt ihm die Kollegin schon zuvor. „Abgelehnt“, sagt sie
knapp, aber freundlich. Spiegel macht einen weiteren Strich auf seinem
Zettel in der Spalte „Druck erhöhen / Warnstreik“.
Es ist Donnerstagmittag, ein Tag nach [1][der letzten Verhandlungsrunde
zwischen Verdi und der BVG.] Das Ergebnis der achtstündigen Sitzung ist
[2][ein neues, nachgebessertes Angebot des Arbeitgebers.] Eine kürzere
Laufzeit, statt vier Jahren, bietet die BVG nun 30 Monate. Auch bei der
Schichtzulage hat sie ein paar Euro im Vergleich zum letzten Angebot
draufgepackt. Wie auch schon in den drei Verhandlungsrunden zuvor leitet
Verdi durch sogenannte Hofverantwortliche das Ergebnis an die Belegschaft
weiter und holt dabei gleich ein Stimmungsbild ein – Angebot annehmen oder
Druck erhöhen?
Spiegel, selbst Busfahrer, ist einer dieser Hofverantwortlichen. Seit drei
Uhr ist er auf den Beinen, hat bereits vor dem Frühdienst mit zahlreichen
Kolleg:innen auf dem Betriebshof in Lichtenberg gesprochen. Der Bahnhof
Schöneweide ist seine letzte Station für heute. Hier am Umsteigeknotenpunkt
laufen mehrere Bus- und Tramlinien zusammen, die meisten Fahrer:innen
machen hier kurz Pause, bevor sie wieder die nächste Linie fahren.
Die eingangs beschriebene Szene wiederholt sich noch einige Male.
„Weitermachen natürlich, das Angebot ist eine Unverschämtheit“, sagt ein
grauhaariger Kollege, der gerade aus einer Tram steigt. Spiegel fragt einen
Busfahrer, auch hier muss er das Angebot nicht einmal vorstellen. „Klar,
weiterverhandeln. Da ist noch mehr drin“, antwortet der Fahrer.
Diese Rückkopplung mit der Belegschaft ist ein neues Element in den
Tarifverhandlungen mit der BVG. Mit dem System will Verdi die Belegschaft
stärker in den Arbeitskampf mit einbeziehen. Für viele Beschäftigten eine
willkommene Gelegenheit, um sicherzustellen, dass die Gewerkschaft nicht
vorzeitig einknickt. „Viele Kollegen waren enttäuscht, dass letztes Jahr
nicht mehr gekämpft worden ist“, erinnert Spiegel an [3][die Verhandlungen
zum Manteltarifvertrag].
Das scheint gut zu funktionieren. Fast alle Befragten hatten eine starke
Meinung zum neuen Angebot. „Durch die Rückkopplung ist eine extreme
Mobilisierung da“, sagt Spiegel. Wenig überraschend, in den letzten drei
Runden gab es nur wenige Gegenstimmen. So auch dieses Mal. In der Spalte
bei „Angebot annehmen“, findet sich noch kein Strich. Am Montag will Verdi
über einen [4][neuen Warnstreik] entscheiden. Wenn es nach den
Beschäftigten geht, scheint dieser unausweichlich.
27 Feb 2025
## LINKS
[1] /Tarifverhandlungen-bei-der-BVG/!6068540
[2] https://www.bvg.de/de/unternehmen/medienportal/pressemitteilungen/2025-01-1…
[3] /Tarifeinigung-bei-der-BVG/!6004164
[4] /Arbeitskampf-bei-der-BVG/!6062025
## AUTOREN
Jonas Wahmkow
## TAGS
Streik
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Verdi
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Kürzungen
Wochenkommentar
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