| # taz.de -- UN-Resolutionen zum Ukraine-Krieg: Schulterschluss von Trump und Pu… | |
| > Bei drei Resolutionen zur Ukraine stimmen Russland und die USA zusammen. | |
| > Beim Trump-Besuch bemüht sich Frankreichs Präsident Macron um gute Laune. | |
| Bild: Mariana Betsa, die stellvertretede Außenministerin der Ukraine spricht i… | |
| Berlin taz | Am dritten Jahrestag des Beginns des russischen | |
| Angriffskrieges gegen die Ukraine hat der UN-Sicherheitsrat erstmals mit | |
| den Stimmen sowohl der USA als auch Russlands eine [1][Resolution | |
| verabschiedet]. Der nur drei Sätze umfassende Text benennt weder Russland | |
| als Aggressor noch verurteilt er den Angriff. Er bedauert lediglich den | |
| Verlust von Menschenleben in dem Konflikt, erinnert an die Aufgabe der | |
| Vereinten Nationen, für Frieden und Sicherheit zu sorgen und fordert ein | |
| baldiges Ende des Konfliktes und einen andauernden Frieden. Im | |
| Sicherheitsrat stimmten 10 Mitglieder dafür, fünf enthielten sich der | |
| Stimme, darunter die europäischen Vetomächte Frankreich und Großbritannien. | |
| Die britische UN-Botschafterin Barbara Woodward sagte vor dem Rat, es dürfe | |
| keine Gleichsetzung zwischen Russland und der Ukraine geben. „Wenn wir | |
| einen Weg zu einem nachhaltigen Frieden finden wollen, muss sich der Rat | |
| über die Ursprünge des Krieges im Klaren sein“, sagte sie. Es sei wichtig, | |
| die Botschaft zu vermitteln, dass sich Aggression nicht lohne. Am | |
| Donnerstag wird der britische Premier Keir Starmer zu Gesprächen mit Donald | |
| Trump nach Washington reisen. | |
| Zuvor hatte die UN-Generalversammlung zwei unterschiedliche, nicht bindende | |
| Resolutionen verabschiedet. Die erste, von der Ukraine eingebracht, | |
| forderte die territoriale Integrität der Ukraine und verurteilte den | |
| russischen Angriffskrieg. 93 Staaten stimmten dafür – deutlich weniger als | |
| in den Vorjahren. 18 Staaten, darunter die USA, Russland, Belarus, | |
| Nordkorea, Nicaragua, Ungarn, Israel Niger und Sudan, stimmten dagegen, 65 | |
| enthielten sich. | |
| Die USA enthielten sich bei einem weiteren Resolutionsentwurf, den sie | |
| ursprünglich selbst eingebracht hatten, der aber auf Initiative der | |
| Europäischen Union ebenfalls durch Forderungen nach territorialer | |
| Integrität der Ukraine ergänzt worden war. Auch dieser Entwurf fand eine | |
| Mehrheit von 93 Stimmen. | |
| ## Kreml will keine europäischen Friedenstruppen | |
| Schlussendlich stimmten die USA am Jahrestag der Invasion stets mit | |
| Russland – ein Novum, das allerdings nach den offensichtlichen | |
| [2][Wendungen die die Trump-Regierung rund um die Münchner | |
| Sicherheitskonferenz] deutlich gemacht hatte, kaum noch zu überraschen | |
| vermochte. Auf russischer Seite allerdings stieß die US-Position auf großes | |
| Lob: Ausgewogen und positiv sei die US-amerikanische Haltung zu bewerten. | |
| Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja sprach von „konstruktiven | |
| Änderungen“ in der Position der USA. Nebensja sagte im Weltsicherheitsrat, | |
| die Resolution sei „nicht ideal“, aber „ein Ausgangspunkt für zukünftige | |
| Bemühungen um eine friedliche Lösung“. | |
| In Washington DC war am gleichen Tag der französische Präsident | |
| [3][Emmanuel Macron von US-Präsident Donald Trump empfangen] worden – und | |
| beide bemühten sich, die tiefen Risse zwischen der europäischen und der | |
| US-amerikanischen Position möglichst nicht so dramatisch aussehen zu | |
| lassen. „Unser Fokus ist es, so schnell wie möglich einen Waffenstillstand | |
| und letztlich dauerhaften Frieden zu erreichen. Mein Treffen mit Präsident | |
| Macron war ein sehr wichtiger Schritt nach vorn“, sagte Trump während einer | |
| gemeinsamen Pressekonferenz am Montag im Weißen Haus. | |
| Macron hatte zuvor Europas Bereitschaft signalisiert, einen möglichen | |
| Waffenstillstand auch mit europäischen Truppen abzusichern. Damit sei der | |
| russische Präsident Wladimir Putin einverstanden, erklärte Trump später, er | |
| habe mit ihm dezidiert darüber gesprochen. | |
| Aus dem Kreml allerdings wurde das umgehend dementiert: Kremlsprecher | |
| Dmitri Peskow verwies gegenüber der staatlichen russischen | |
| Nachrichtenagentur Tass auf die Position des russischen Außenministers | |
| Sergej Lawrow – der hatte eine Anwesenheit von Friedenstruppen aus | |
| Nato-Ländern in der vergangenen Woche als inakzeptabel bezeichnet. Sein | |
| Vize Alexander Gruschko nannte eine solche Entsendung einen Schritt der | |
| Eskalation. | |
| ## Europäischer Streit um russische Vermögen | |
| Bei den als nächsten Schritt angekündigten US-russischen Gesprächen sollen | |
| die europäischen Staaten zunächst weiter nicht dabei sein, hieß es aus | |
| Moskau und Washington. Man wolle Vertrauen aufbauen – irgendwann sollten | |
| die Europäer dann einbezogen werden. | |
| Unterdessen wächst der Druck aus den USA auf den ukrainischen Präsidenten | |
| Wolodymyr Selenskyi, einen Vertrag zu unterzeichnen, der den USA als | |
| Kompensation für geleistete Hilfe Zugang zu einem Großteil der ukrainischen | |
| Bodenschätze verschafft. Trump gibt die geleistete US-Hilfe mit über 300 | |
| Milliarden US-Dollar an – offizielle Zahlen sind deutlich niedriger. Als | |
| Trump im Beisein Macrons verkündete, die Europäer hätten ja alle Hilfe nur | |
| als Kredit gegeben, sah sich Macron trotz allen Harmoniebedürfnisses | |
| genötigt, dem Präsidenten zu sagen, dass das nicht stimme. | |
| In der Europäischen Union ist derweil eine Debatte darüber entbrannt, wie | |
| weiter mit den 200 bis 300 Milliarden US-Dollar in Europa eingefrorenen | |
| russischen Vermögens umgegangen werden sollte. Während einige Staaten dafür | |
| plädieren, das Vermögen direkt zu beschlagnahmen und unmittelbar an die | |
| Ukraine auszuzahlen – ein Schritt, der auch rechtlich umstritten ist –, | |
| plädieren die größeren EU-Länder Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien | |
| sowie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dagegen. Sie | |
| argumentieren, die EU brauche den Zugriff auf die Gelder als | |
| Verhandlungsmasse gegenüber Russland, wenn man denn einmal mit am Tisch | |
| sitze. | |
| Bislang war oft davon ausgegangen worden, die eingefrorenen russischen | |
| Vermögenswerte nach Kriegsende für den Wiederaufbau der Ukraine | |
| einzusetzen. Dessen Kosten werden nach einer [4][jüngsten Studie unter | |
| anderem der Weltbank] auf rund 506 Milliarden Euro geschätzt. | |
| 25 Feb 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] /-Krieg-in-der-Ukraine-/!6072047 | |
| [2] /US-Aussenpolitik/!6068192 | |
| [3] /Macron-besucht-Trump/!6072048 | |
| [4] https://www.worldbank.org/en/news/press-release/2025/02/25/updated-ukraine-… | |
| ## AUTOREN | |
| Bernd Pickert | |
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