# taz.de -- Antifaschisten blockieren Neonazis: Mit Protestschild und Blumenstr… | |
> Am Samstagnachmittag marschierten rund 100 Neonazis durch Mitte. | |
> Zahlreiche Gegenproteste stellten sich ihnen immer wieder erfolgreich in | |
> den Weg. | |
Bild: Rechtsextremisten treffen am Samstag bei ihrem Aufmarsch in Mitte gegen l… | |
Berlin taz | Begleitet von zahlreichen Gegenprotesten marschierten am | |
Samstagnachmittag rund 100 Neonazis durch Mitte. Kaum waren die Rechten am | |
S-Bahnhof Friedrichstraße aufgebrochen, kam ihr Zug am U-Bahnhof | |
Oranienburger Straße zum Stehen, weil Antifaschist*innen die Route | |
blockierten. Neben jungen Antifagruppen beteiligten sich auch die Omas | |
gegen rechts daran. | |
In ihren Block waren Transparente gegen jeden Antisemitismus zu sehen. Auch | |
Fotos der von der Hamas entführten israelischen Geiseln hielten die | |
Demonstrant*innen in die Höhe. „Wir stehen hier, weil wir die Synagoge | |
vor den Nazis schützen wollen“, sagte eine Demonstrantin, die ein Plakat | |
mit dem Logo der Omas gegen rechts hochhielt. | |
Eine Frau im roten Mantel stand direkt vor dem Neonazi, in der einen Hand | |
hielt sie ein Schild mit der Parole „Gegen Antisemitismus“, in der anderen | |
einen Blumenstrauß. Es war Karoline Preisler, die seit einiger Zeit auf | |
linken, propalästinensischen und rechten Demonstrationen mit der Botschaft | |
gegen jeden Antisemitismus für Aufmerksamkeit sorgt. | |
Nach einer längeren Pause setzte sich der rechte Aufmarsch wieder in | |
Bewegung. Die Polizei leitete den Zug über die Hannoversche Straße zum | |
Hauptbahnhof. Mehrere Blockadeversuche von Antifaschist*innen wurden | |
teilweise rabiat von der Polizei aufgelöst. „Mir hat ein Polizist mit der | |
Faust ins Gesicht geschlagen, nachdem ich freiwillig aufgestanden bin“, | |
sagte ein junger Mann der taz. Auch Pfefferspray setzte die Polizei ein. | |
## Nazigegner*innen in großer Überzahl | |
„Es ist unverständlich, dass die Polizei mit Gewalt gegen | |
Nazigegner*innen vorgeht, nur damit die Rechten durch Mitte | |
marschieren konnten“, kritisierte ein Demonstrant. Die teilweise sehr | |
jungen Neonazis kommen aus dem Umfeld von Deutsche Jugend Voran (DJV), die | |
bereits am 14. Dezember 2024 durch Friedrichshain marschieren wollten. | |
Damals sorgten Tausende Antifaschist*innen dafür, dass ihr | |
Demonstrationszug stark verkürzt werden musste. | |
Auch am Samstag waren die Nazigegner*innen in der großen Überzahl. | |
Weit über 1.000 Antifaschist*innen hatten sich rund um die Route der | |
Rechten verteilt. Denen wurde auch von Anwohner*innen deutlich gemacht, | |
dass sie in Mitte nicht erwünscht sind. | |
So suchten einige Jungnazis, während ihr Demozug blockiert wurde, nach | |
einer Toilette, hatten dabei aber keinen Erfolg. Alle Restaurants auf der | |
Route blieben für sie verschlossen. Als die Rechten auf der Hannoverschen | |
Straße blockiert wurden, gingen zwei Anwohner mit einer Antifafahne auf dem | |
Balkon und riefen „Alle zusammen gegen Faschismus“. Während die | |
Antifaschist*innen auf der Straße spontan in die Rufe einstimmten und | |
applaudierten, reagierten die Rechten mit Schweigen. | |
Ein Teil der Neonazis fuhr im Anschluss zum Wahlkampfabschluss der Berliner | |
AfD vor dem Lindenzentrum von Hohenschönhausen. Auch dort waren sie mit | |
Gegenprotesten von Antifaschist*innen konfrontiert. | |
23 Feb 2025 | |
## AUTOREN | |
Peter Nowak | |
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