| # taz.de -- Neonazi-Aufmarsch in Friedrichshain: Sie sind wieder da | |
| > Zum dritten Mal in Folge wollen Neonazis durch Friedrichshain | |
| > marschieren. Aktivist*innen kündigen Gegenproteste und Blockaden an. | |
| Bild: Neonazis in Friedrichshain: In der U-Bahn wird zum Gegenprotest mobilisie… | |
| Berlin taz | Es ist eine gezielte Provokation: Bereits zum dritten Mal | |
| binnen weniger Monate rufen Neonazis zu einer Demonstration durch | |
| Friedrichshain auf. Der Aufmarsch mit dem Titel „Für Recht und Ordnung | |
| Gegen Linksextremismus und politisch motivierte Gewalt“ soll am kommenden | |
| Samstag um 13 Uhr am Ostkreuz starten. Hinter der Demo steht erneut der | |
| Aachener Rechtsextremist Ferhat Şentürk, der die Versammlung diesmal im | |
| Namen der von ihm neu gegründeten Splitterpartei „Bürgerliche Allianz für | |
| Deutschland“ angemeldet hat. | |
| Die Organisatoren wollen den Demonstrationszug unter anderem durch die | |
| linksautonom geprägte Rigaer Straße führen. Dies wurde bei vergangenen | |
| Demonstrationen allerdings von der [1][Versammlungsbehörde untersagt.] | |
| Zurzeit laufen laut Polizei noch „Kooperationsgespräche“ mit den Anmeldern | |
| der Veranstaltung. Die Demoroute ist damit nicht abschließend geklärt. | |
| Für die Versammlung sind 1.200 Teilnehmende angekündigt. Bei den beiden | |
| bisherigen Demonstrationen des rechtsextremen Bündnisses vergangenen | |
| Februar sowie Dezember erschienen jedoch deutlich weniger Teilnehmende als | |
| angemeldet; im Februar waren es knapp 200, im Dezember weniger als 100 | |
| Personen. | |
| Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) wies unterdessen am Montag im | |
| Verfassungsschutzausschuss des Abgeordnetenhauses darauf hin, dass eine | |
| belastbare Prognose über Anzahl und Zusammensetzung der Teilnehmenden nicht | |
| möglich sei. „Die Szene hat ihre Kommunikationsform modifiziert, es wird | |
| verstärkt in nichtöffentlichen Kanälen mobilisiert“, so Hochgrebe. Jedoch | |
| sei zu erwarten, dass die Zahl der Teilnehmenden im Vergleich zur Demo im | |
| Februar erneut steige. | |
| ## Die Neonazis werden nicht ungestört bleiben | |
| Klar ist: Die Neonazis werden nicht ungestört bleiben. Im Februar stellten | |
| sich ihnen [2][mehr als 1.000 Antifaschist*innen] entgegen. Im | |
| Dezember beteiligten sich an den Gegenprotesten sogar [3][rund 3.000 | |
| Personen]. | |
| Auch für den 22. März sind bereits Gegendemonstrationen angemeldet. | |
| „Ostkreuz bleibt bunt“ versammelt sich um 12 Uhr und „Queermany“ um 13 … | |
| Auch weitere Gruppen mobilisieren zum Protest. 3.000 bis 4.000 | |
| Teilnehmer*innen werden erwartet. | |
| Zudem sind laut einem Aktivisten, der anonym bleiben möchte, mehrere | |
| Blockaden geplant. Er sagte der taz, das Ziel sei, die Nazis am Ostkreuz zu | |
| halten. Spätestens in der Rigaer Straße sei aber Schluss für sie. „Diese | |
| Aufmärsche sind ein direkter Angriff auf unsere Lebensweise.“ | |
| ## „Aktionsorientiert und gewaltaffin“ | |
| In Friedrichshain lebten viele queere und migrantische Menschen, erklärte | |
| der Aktivist weiter: „Der Rechtsruck fühlt sich in Berlin oft abstrakt an. | |
| Aber diese Aufmärsche sind Realität.“ | |
| Die beteiligten rechtsextremen Gruppen gelten als nur lose organisiert. | |
| Staatssekretär Hochgrebe sprach am Montag von „Anhängern einer [4][neuen | |
| rechtsextremistischen Jugendkultur]“, die im vergangenen Jahr vor allem | |
| durch [5][Störaktionen bei Pride-Paraden] in Erscheinung getreten seien. Es | |
| handele sich um „aktionsorientierte und gewaltaffine Rechtsextremisten“, so | |
| Hochgrebe im Ausschuss. | |
| Mitarbeit: Hanno Fleckenstein | |
| 18 Mar 2025 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Nazi-Demonstration/!6061900&s=nazis+rigaer&SuchRahmen=Print/ | |
| [2] /Antifaschisten-blockieren-Neonazis/!6068373 | |
| [3] /Rechtsextreme-Demo-in-Friedrichshain/!6056365 | |
| [4] /Rechtsextreme-Jugend/!6024038 | |
| [5] /CSD-in-Bautzen/!6029166 | |
| ## AUTOREN | |
| Klarissa Krause | |
| ## TAGS | |
| Friedrichshain | |
| Schwerpunkt Neonazis | |
| Demonstration | |
| Nazis | |
| Schwerpunkt Neonazis | |
| taz Plan | |
| Wochenkommentar | |
| Schwerpunkt Neonazis | |
| Antifaschismus | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| SS-Lieder und Rechtsrock: Antifa verhindert Nazi-Aufmarsch in Berlin | |
| Blockaden verhindern im Stadtteil Friedrichshain einen Aufmarsch von rund | |
| 850 Neonazis. Die Polizei nahm mindestens 85 Personen fest. | |
| Kaum Auflagen für Nazi-Demo: Rechtsrock in Friedrichshain | |
| Bei der Neonazi-Demo am Samstag wird der Sänger von „Kategorie C“ | |
| auftreten. Die Polizei rechnet nicht mit Problemen. | |
| Bewegungstermine in Berlin: Die Entnazifizierung von Friedrichshain | |
| Erneut wollen Jungnazis durch Friedrichshain laufen. Die Betonung liegt auf | |
| „wollen“ – viele Antifas werden sich ihnen entgegenstellen. | |
| Polizeigewalt am 8. März: Erwartbare Gewalt, erwartbares Schweigen | |
| Die Polizeigewalt bei der Palästina-solidarischen Demo am 8. März kommt | |
| wenig überraschend. Wie so häufig, hält sich die breite Empörung in | |
| Grenzen. | |
| Antifaschisten blockieren Neonazis: Mit Protestschild und Blumenstrauß | |
| Am Samstagnachmittag marschierten rund 100 Neonazis durch Mitte. Zahlreiche | |
| Gegenproteste stellten sich ihnen immer wieder erfolgreich in den Weg. | |
| Rechtsextreme Demo in Friedrichshain: Antifa, da geht noch was | |
| Mehrere tausend Menschen haben in Berlin einen rechtsextremen Aufzug | |
| blockiert. Die Demo der 60 Nazis wurde vorzeitig beendet. |