| # taz.de -- Maßnahmenkatalog vor der Bundestagswahl: Grünen-Spitze will „Bi… | |
| > Die Parteivorsitzenden Brantner und Banaszak fordern einen „nationalen | |
| > Bildungspakt“. Sie planen Milliarden-Investitionen ins Bildungssystem. | |
| Bild: Grüne planen Bildungswende: Ob das klappt? Denn das Elternhaus entscheid… | |
| taz | Berlin [1][Wenige Tage vor der Bundestagswah]l fordert die | |
| Grünen-Spitze eine „Bildungswende“, um Probleme an Schulen und Kitas in den | |
| Griff zu bekommen. Bund, Länder und Kommunen müssten „Hand in Hand | |
| arbeiten“ und Bildung müsse „auf allen Ebenen Chefsache werden“, heißt … | |
| in einem Papier der Parteivorsitzenden Franziska Brantner und Felix | |
| Banaszak, das der taz vorliegt. Auch Milliardeninvestitionen ins | |
| Bildungssystem sieht ihr Konzept vor. | |
| „Immer weniger Jugendliche können am Ende der Schule richtig lesen, | |
| schreiben und rechnen“, stellen die Grünen-Vorsitzenden fest. Immer mehr | |
| verließen die Schule ohne Abschluss. Technologische Neuerungen | |
| überforderten die Schulen. Zudem bleibe Deutschland eines der | |
| Industrieländer, „in denen der Bildungserfolg nach wie vor am stärksten von | |
| Geldbeutel oder Herkunft der Eltern abhängt“. | |
| Um gegenzusteuern, so Brantner und Banaszak, müsse der nächste | |
| Bundeskanzler „alle Ministerpräsident*innen einladen“ und mit ihnen | |
| einen „gemeinsamen Fahrplan für eine Dekade der Bildung bis 2035“ | |
| vereinbaren. Die Lösungsvorschläge, die die Beiden selbst dafür machen, | |
| basieren zum Teil auf dem Wahlprogramm der Grünen, der „Zukunftsagenda“ | |
| ihres Kanzlerkandidaten Robert Habeck sowie früheren Konzepten der eigenen | |
| Bundestagsfraktion. | |
| Allein 10 Milliarden Euro pro Jahr sollen demnach ab 2026 in die Sanierung | |
| von Schulgebäuden und eine moderne Ausstattung fließen. Mehr Geld soll auch | |
| für Personal zur Verfügung stehen. Dabei gehe es nicht nur um Lehrkräfte. | |
| „Wir wollen die Ausbildung und Finanzierung von mehr Sozialpädagog*innen, | |
| Schulpsycholog*innen oder [2][IT-Fachleuten] in den Schulen | |
| ermöglichen“, schreiben die Grünen-Vorsitzenden. Für Kitas soll es | |
| ebenfalls höhere Mittel geben: „Wir werden die Investitionen des Bundes in | |
| die frühkindliche Bildung verdoppeln“, heißt es in dem Papier. | |
| Schwerpunktmäßig gehe es dabei auch um Sprachförderung als „Beitrag zur | |
| Integration“. | |
| ## Grüne wollen mehr Bildungsgerechtigkeit | |
| Nachholbedarf sehen die Grünen unter anderem bei der Digitalisierung an | |
| Schulen. Künstliche Intelligenz biete „ein riesiges Potenzial für mehr | |
| Bildungsgerechtigkeit“ und könnte zum Beispiel „leistungsschwächere | |
| Schüler*innen individueller unterstützen“. Allerdings überrumpele die | |
| digitale Revolution das Bildungswesen. Lehrer*innen müssten in diesem | |
| Bereich besser ausgebildet werden. | |
| Zur Finanzierung der Digitalisierung verweisen Brantner und Banaszak auf | |
| den [3][Digitalpakt 2.0], auf den sich Bund und Länder nach langen | |
| Verhandlungen im Dezember geeinigt haben und demzufolge beide Ebenen je 50 | |
| Prozent der Kosten tragen sollen. Für die nächste Bundesregierung ist diese | |
| Vereinbarung allerdings nicht bindend. | |
| Generell schlagen die Grünen-Vorsitzenden vor, ihre Pläne aus dem | |
| kreditfinanzierten „Deutschlandfonds“ von Bund und Ländern zu bezahlen, den | |
| ihr Wahlprogramm vorsieht. In der Bildungspolitik solle das Geld aber nicht | |
| mehr wie in der Vergangenheit nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden: | |
| Man wolle „gemeinsam mit den Ländern alternative Bedarfsschlüssel | |
| entwickeln, um finanzschwache Kommunen gezielt zu unterstützen.“ Als | |
| Vorbild nennen Brantner und Banaszak die Einigung auf das | |
| [4][„Startchancenprogramm“] aus dem Jahr 2024, von dem Brennpunktschulen | |
| stärker profitieren. | |
| Die Bundesländer sollen ihrerseits „mit mehr Personal, hochwertigen | |
| Fortbildungsangeboten und einer verbesserten Zusammenarbeit über | |
| Landesgrenzen hinweg“ einen größeren Beitrag leisten. Untereinander sollen | |
| sie „verbindliche messbare Ziele für die Bildung“ vereinbaren. | |
| 18 Feb 2025 | |
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| ## AUTOREN | |
| Tobias Schulze | |
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