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# taz.de -- Protest gegen Rechtsaußen-Politikerin: Schüler*innen zeigen Haltu…
> Rund 100 Menschen demonstrieren gegen den Auftritt der
> AfD-Bundestagsabgeordneten Beatrix von Storch an einer Schule in
> Lichtenberg.
Bild: Schülerinnen und Schüler wehren sich gegen einen Auftritt der AfD-Polit…
Berlin taz | Es ist kein gewöhnlicher Schultag am Hans-und-Hilde-Coppi
Gymnasium im Lichtenberger Ortsteil Karlshorst: Kurz vor 13 Uhr haben sich
am Dienstag rund 100 Menschen vor dem Schultor versammelt, um gegen den
Auftritt der AfD-Bundestagsabgeordneten Beatrix von Storch zu
demonstrieren. Aus Musikboxen dröhnt lauter Bass, Anspannung liegt in der
Luft. Die Rechtsaußenpolitikerin und [1][AfD-Direktkandidatin für
Lichtenberg] wird zu einer Podiumsdiskussion zur anstehenden Bundestagswahl
erwartet, die die Schulleitung organisiert hat. Noch sind die Stühle leer:
Die Veranstaltung ist für den Nachmittag angesetzt.
Die Entscheidung der Schulleitung wird von vielen Schüler*innen scharf
kritisiert. In den Entscheidungsprozess einbezogen wurden sie nicht. „Die
AfD ist keine demokratische Partei, sondern verbreitet antidemokratische
Hetze“, sagt Effi Denton. Die Zwölftklässlerin ist Mitbegründerin der
Schüler*innen-Gruppe „Coppi gegen rechts“, die auch zu der Kundgebung vor
der Schule aufgerufen hat. „Wir sind heute hier, weil wir das, was drinnen
gesagt wird, nicht unkommentiert lassen dürfen“, ergänzt Leni Schmieding.
Auch sie engagiert sich bei „Coppi gegen rechts“.
Nicht alle Schüler*innen des Gymnasiums hätten sie bei ihrem Widerstand
auf ihrer Seite, sagt Schmieding: „Die Schülerschaft ist gespalten
hinsichtlich der Teilnahme von Beatrix von Storch an der Diskussion.“ Nach
Bekanntwerden der Diskussionsteilnehmer*innen habe man versucht,
die Schulleitung dazu zu bewegen, die AfD-Politikerin auszuladen, sagt eine
Schülerin, die ihren Namen nicht nennen möchte.
Die Schulleitung habe nicht reagiert. Oder besser gesagt: komplett
gegenteilig reagiert: Am Montag seien die Schüler*innen der 10. Klasse
kurzfristig von der Podiumsdiskussion ausgeschlossen worden – „aus
Sicherheitsgründen, da mit Gegenprotest zu rechnen sei“, so die Initiative
„Berliner Eltern gegen AfD-Auftritte an Schulen“.
## Disput über Neutralitätsgebot
Die Initiative hatte sich aus Unmut über die Entscheidung der Schulleitung
kurzerhand zusammengeschlossen und kritisiert die Begründung, wonach
[2][das Neutralitätsgebot] zur Einladung aller Parteien verpflichte.
„Lehrkräfte sind der freiheitlichen demokratischen Grundordnung
verpflichtet, die die AfD ablehnt“, kontern die Eltern. „Neutral sein,
heißt nicht: unpolitisch.“ Auch die gemeinnützige Stiftung Bildung weist
darauf hin, dass Lehrkräfte nicht neutral bleiben müssen, wenn
demokratische Prinzipien gefährdet sind.
Die Schüler*innen von „Coppi gegen rechts“ machen vor, was das bedeutet.
„Wir sind dazu verpflichtet, [3][das Vermächtnis von Hans und Hilde Coppi]
aufrechtzuerhalten und gegen Beatrix von Storch zu protestieren“, sagt Leni
aus der 11. Klasse, die in einer Rede an die Namensgeber*innen der
Schule erinnert, die als Widerstandskämpfer*innen von den
Nationalsozialisten ermordet wurden.
11 Feb 2025
## LINKS
[1] https://www.bundeswahlleiterin.de/bundestagswahlen/2025/wahlbewerber/bund-9…
[2] https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/306955/wie-politisch-duerfen-leh…
[3] https://www.berlinale.de/de/2024/programm/202415117.html
## AUTOREN
Nina Schieben
## TAGS
Beatrix von Storch
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