Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Erfolg der chinesischen KI DeepSeek: Kapital ist nicht alles
> Der Erfolg von DeepSeek zeigt: Auch Europa ist bei der KI-Entwicklung
> weiter im Rennen. Die Überbewertung der US-Tech-Giganten macht sie
> verwundbar.
Bild: Das chinesische DeepSeek sorgt an den Börsen weltweit für Turbulenzen
Die Aufregung ist groß. [1][Der plötzliche KI-Erfolg des chinesischen
Unternehmens DeepSeek] schlägt ähnlich stark in die prall aufgeblasenen
Marktbewertungen von Tech-Unternehmen ein, wie es vor zwei Jahren schon
ChatGPT tat. Die neu entwickelte künstliche Intelligenz „DeepSeek-R1“ kommt
überraschend ganz ohne Hochleistungschips aus den USA aus. Bislang waren
viele davon ausgegangen, dass die Chips amerikanischer Unternehmen für das
Training von KI-Modellen unerlässlich seien. [2][Die wahnwitzig hohen
Kursstürze nehmen Trump, Musk und Zuckerberg] das Monopol auf die ganz
großen KI-Schlagzeilen.
Aber selbst wenn ein vergleichsweise kleines Unternehmen mit
augenscheinlich geringem finanziellen Aufwand eine KI entwickeln kann, die
mit OpenAI und Co mithalten kann, bleiben leistungsstarke Mikrochips und
große Rechenzentren bedeutend. Doch der Erfolg von DeepSeek beweist, dass
China, die EU und auch Deutschland bei der KI-Entwicklung weiter im Rennen
sind. Nicht nur der Digitalverband Bitkom und die Wirtschaftsweise Monika
Schnitzer zeigten sich nach dem Überraschungserfolg auch gleich
zuversichtlich.
Auch Digitalminister Volker Wissing weist auf die Bedeutung der Nachricht
für Deutschland hin: Die USA würden zwar viel Kapital mobilisieren können,
um Dinge schnell auf den Markt zu bringen. „Aber Forschung und Entwicklung,
das können wir auch im Bereich von künstlicher Intelligenz genauso gut.“
## Wette auf die Zukunft
Er hat damit recht, dass absolut nichts gegen den Erfolg einer deutschen
oder europäischen KI spricht. Er hat aber auch recht damit, im gleichen
Atemzug das verfügbare Kapital in den USA zu erwähnen. Nur dank der
grotesken Überbewertung der US-Unternehmen am Aktienmarkt können diese so
erfolgreich und so perfekt zerstörerisch handeln, wie sie es gerade tun.
Die hohen Kurse sind eine Wette darauf, dass die Tech-Konzerne mit
künstlicher Intelligenz noch besser darin werden, unser Handeln
vorherzusagen und damit noch mächtiger werden, als sie es heute schon sind.
Nichts spricht gegen KI-Förderung, Forschung und Modellprojekte am
laufenden Band. Viel wichtiger ist aber, dass die EU und Deutschland
[3][ihre angemessen strengen Regeln] gegen die Tech-Unternehmen endlich
konsequent durchsetzen. Auf die nächste Bundesregierung kommt eine riesige
Aufgabe zu: Sie darf nicht vor den Erpressungsversuchen einer freidrehenden
US-Regierung einknicken. Denn diese werden kommen. Eine unvorbereitete
Regierung könnte geneigt sein, ihnen leichtfertig nachzugeben.
28 Jan 2025
## LINKS
[1] /Neue-KI-aus-China/!6062242
[2] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/boerse/nvidia-kurssturz-ki-deepseek-ap…
[3] /Kuenstliche-Intelligenz/!6009041
## AUTOREN
Raoul Spada
## TAGS
China
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
ChatGPT
Deepseek
Wirtschaftskrise
Zukunft
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Schwerpunkt Künstliche Intelligenz
Justiz
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nullwachstum in Deutschland: Autoindustrie als Risikofaktor
Die Wirtschaftsweisen fordern feste Investitionsquoten. Die Regierung soll
sich keine Konsumausgaben genehmigen können.
Künstliche Intelligenz: Was die chinesische KI DeepSeek für Europa bedeutet
Die vorher kaum bekannte chinesische KI-Firma DeepSeek hat einen
Überraschungserfolg geschafft. Darin steckt auch eine Hoffnung für Europa.
Entscheidung zu Deepseek in Italien: Datenschutzbehörde schränkt Deepseek ein
Die italienische Datenschutzaufsicht geht gegen die neue KI-App aus China
vor. Bereits mit ChatGPT gab es Knatsch.
Staatsgeld für künstlliche Intelligenz: Von wegen souverän
Es bringt nichts, die USA in Sachen Künstlicher Intelligenz aufholen zu
wollen. Vor allem: Warum sollten Staaten das tun?
USA investieren in KI: Ein 500 Milliarden Dollar-Versprechen
Die USA wollen ihre Vormachtstellung in dem Sektor ausbauen – mit massiven
Investitionen und Deregulierung.
Verschlüsselte Chats und Strafverfolgung: EncroChats doch unverwertbar?
Dürfen verschlüsselte Nachrichten vor Gericht genutzt werden? Eine Berliner
Richterin entschied dagegen: Sie hätten nicht ausgelesen werden dürfen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.