Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- DAX im Rekordhoch: Einfache Finanzmathematik
> Der Leitindex Dax schnellt durch Trumps Amtseinführung in die Höhe. Doch
> das hat nichts mit der Wirtschaftspolitik des neuen US-Präsidenten zu
> tun.
Bild: Frankfurt, 20 Januar: Die Sonne geht auf, am Tag der Amtseinführung Dona…
Donald Trump bewegt die Börsen. In welche Richtung und wie stark
tatsächlich, ist noch nicht ausgemacht. Zumindest das Allzeithoch des
deutschen [1][Leitindex Dax] kann nicht allein mit der zweiten Amtszeit des
US-Republikaners erklärt werden. Wichtiger ist die Geldpolitik der
Notenbanken.
Am Montag knackte der Dax erstmals die 21.000-Zähler-Marke. Noch vor einem
Jahr hatte er weniger als 17.000 Zähler. Dieser Aktienboom überrascht auf
den ersten Blick. Schließlich ist die Lage der deutschen Wirtschaft alles
andere als rosig: 2024 schrumpfte sie das zweite Jahr in Folge, auch dieses
Jahr ist mit keinem großen Wachstum zu rechnen. Donald Trump droht mit
seinen Zollankündigungen eine zusätzliche Belastung für die
exportorientierte deutsche Wirtschaft zu werden. Schließlich sind die USA
der wichtigste Abnehmer für Produkte [2][„Made in Germany“.] Wie passt das
mit den steigenden Börsenkursen zusammen?
Im Dax gelistet sind die 40 größten Aktiengesellschaften des Landes. Wie
hoch deren Kurse sind, hängt aber nicht nur davon ab, wie viele Gewinne die
Investoren einem Unternehmen zutrauen. Der Kurs hängt auch davon ab, wie
viel Rendite sie ansonsten für ihr Geld bekommen könnten.
Hier kommt [3][die EZB] ins Spiel: Sie drückt mit ihren Zinssenkungen die
Renditen auf den Finanzmärkten allgemein nach unten. Gleichzeitig werden
Renditen auf den sogenannten Nennwert einer Aktie gezahlt – und nicht den
Börsenwert. Je höher letzterer ist, desto niedriger ist die Rendite und
umgekehrt. Deswegen steigen die Aktien fast automatisch, wenn Notenbanken
die Zinsen senken. Das ist einfache Finanzmathematik.
Die jüngsten Kurszuwächse im Dax waren offenbar auch von der Hoffnung
geprägt, dass die neuen US-Zölle vielleicht doch nicht so hart ausfallen
würden wie zunächst befürchtet. Doch kann der neue US-Präsident so manchen
Investorentraum auf dem Frankfurter Börsenparkett wieder zerstören, wenn er
doch alle seine Wahlkampfdrohungen wahrmacht. Und dann sinken auch die
Aktienkurse.
20 Jan 2025
## LINKS
[1] /Boersen-Rekordhoch/!6050058
[2] /Wirtschaft-in-Deutschland/!6051324
[3] /Konjunktur-in-der-Eurozone/!6051311
## AUTOREN
Simon Poelchau
## TAGS
Dax-Unternehmen
Donald Trump
US-Wirtschaft
Wirtschaft
Inflation
Social-Auswahl
EZB
wochentaz
Wall Street
Irland
Schwerpunkt USA unter Trump
Federal Reserve
## ARTIKEL ZUM THEMA
Zinssenkung der EZB: Bankkonto lohnt weniger
Die Europäische Zentralbank senkt erneut die Leitzinsen. Damit will sie
Investitionen erleichtern. Für Sparer wird es unattraktiver, Geld
anzulegen.
Börse und Wirtschaft: DAX-Rekorde und gleichzeitig Wirtschaftskrise – wie da…
Die Arbeitslosigkeit steigt, der Konsum lahmt. Aber an der Börse knallen
die Korken, weil der DAX über 22.000-Punkte klettert. Wie kann das sein?
Europäische Banken und Klima: Das Kapital an die kurze Leine
Amerikanische Finanzinstitute steigen vermehrt aus dem Klima-Abkommen der
Banken aus. Jetzt könnten europäische Banken folgen.
Abhängigkeit von US-Unternehmen: Irlands Angst vor Trump
Die Wirtschaft Irlands boomt dank US-Tech-Giganten. Doch die Politik des
neuen US-Präsidenten könnte diesen Erfolg gefährden.
Vor Donald Trumps Amtseinführung: „Wir sind MAGA-Nation!“
20.000 Menschen passen in die Arena, in der Trump in der US-Hauptstadt eine
„Siegesfeier“ abhält. Viel mehr stehen in der Kälte und kommen nicht rein.
Fed senkt Leitzins: Zinspolitik wird zum Politikum
Die US-Notenbank hat erstmals seit über vier Jahren die Zinsen gesenkt.
Donald Trump fürchtet, das komme seiner Konkurrentin Kamala Harris zugute.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.