# taz.de -- Minenräumerinnen für die Ukraine: Die Kriegszonen befreien | |
> Über 1.300 ukrainische Frauen arbeiten zu Hause als Minenräumerinnen. | |
> Viele von ihnen trainieren dafür im Kosovo an einer Schule. Ein | |
> Ortsbesuch. | |
Bild: Trainiert wird hier im MAT in Peja im Kosovo sowohl an scharf gestellten … | |
An einem klaren, kühlen Nachmittag versammeln sich 24 Ukrainer:innen um | |
eine rostige Bombe sowjetischer Bauart. Es ist eine FAB-500 und sie liegt | |
auf einem kargen Übungsfeld vor den hohen Gipfeln von Montenegro und | |
Albanien am Horizont. Während zu Hause der Krieg weitertobt, bereiten sich | |
hier überwiegend Frauen auf einen anderen Kampf vor. Sie werden die | |
tödlichen Hinterlassenschaften der abziehenden russischen Truppen räumen. | |
Diese Gefahren – Minen, Blindgänger, Artilleriegeschosse – lauern in der | |
Ukraine zwischen Feldern, an Straßenrändern und in den Trümmern zerstörter | |
Städte. | |
Das Ausmaß dieser Mission ist beispiellos, sagen internationale Experten. | |
In beinahe drei Jahren Krieg haben Landminen weite Teile der Ukraine zu | |
unberechenbarem Terrain gemacht. [1][Laut den Vereinten Nationen] ist sie | |
aktuell das am stärksten verminte Land der Welt. | |
Die Frauen, die sich hier auf dem Feld im Kosovo versammelt haben – von | |
Beruf sind sie zum Beispiel Barista, Führungskraft oder Mutter, | |
Kosmetikerin, Umweltaktivistin, Softwareentwicklerin oder Studentin – sie | |
alle wollen ihre Heimat wieder sicher machen, die Felder wieder bestellbar. | |
Die Ukraine gilt als Kornkammer der Welt, Landwirtschaft ist ein wichtiger | |
Wirtschaftsfaktor. | |
In der Ukraine verbringen die Frauen, die zu Hause bereits eine | |
Grundausbildung in Minenräumung abgeschlossen haben und für verschiedene | |
Räumdienste arbeiten, ihre Tage damit, durch bombardierte Felder und einst | |
besetzte Dörfer zu streifen. Es sind Orte voller versteckter Gefahren. Die | |
Freiwilligen sind Vorreiterinnen in einem Beruf, der bis vor Kurzem für | |
Frauen nicht erlaubt war. Hier, im [2][Mine Action & Training Center (MAT) | |
Kosovo] (siehe Infokasten) in Peja wollen sie sich zu Expertinnen | |
weiterbilden lassen. Die Schule bildet Minenräumer aus aller Welt aus, aber | |
seit der russischen Invasion der Ukraine liegt ein besonderer Fokus auf der | |
Ukraine. Internationale Spenden haben bisher die Ausbildung von 436 | |
Ukrainer:innen finanziert. | |
An diesem Nachmittag lernen die Frauen, wie man eine „volle Ladung“ | |
entschärft: gemeint ist eine 500-Kilogramm-Bombe, wie sie häufig in den | |
Äckern der Ukraine liegt. Ausbilder Stew Burgess, ein ehemaliger | |
Waffenspezialist der britischen Luftwaffe, weist auf das kleinste, aber | |
tödlichste Bauteil der Bombe hin: die Zündvorrichtung. „Das ist das einzige | |
Teil, das explodiert“, erklärt er. Alles andere sei nur Antrieb und | |
Nutzlast. Einige Zünder seien mit Sprengfallen versehen, andere äußerst | |
instabil und bereit, bei der kleinsten Bewegung zu detonieren. | |
„Ihr müsst den Zünder finden und entfernen“, sagt Burgess. Neben ihm | |
übersetzt die 23-jährige Anastasiia Minchukova, eine ehemalige | |
Linguistikstudentin, seine Worte ins Ukrainische. Im April 2022 war sie | |
eine der acht ersten Ukrainerinnen, die in Peja zu Minenaufräumerinnen | |
ausgebildet wurden. Seit der russischen Annexion der Krim 2014 wusste sie, | |
dass „wenn ich groß bin, ich keine Wahl haben werde: Ich werde kämpfen | |
müssen“. Doch als der Krieg ausbrach, wurde ihr aufgrund ihres Alters eine | |
Rolle an der Front verwehrt. „Eine Mine interessiert es nicht, ob du ein | |
Mann oder eine Frau bist. Wir brauchen jeden, der bereit und fähig ist. Die | |
Ukraine kann es sich nicht leisten, ihre Frauen zu übersehen“, sagt | |
Minchukova. | |
Nika Kokareva, 40 Jahre alt, hört Ausbilder Burgess aufmerksam zu. Sie | |
leitet seit sechs Monaten ein Team, das ein riesiges Sonnenblumenfeld in | |
der Nähe der Frontlinie im südukrainischen Mykolajiw räumt. Ihre Arbeit – | |
das methodische Durchsuchen des Bodens mit einem großen Metallsuchgerät und | |
manchmal einem speziell ausgebildeten Hund – ist mühsam. Die internationale | |
humanitäre Organisation, für die sie unterwegs ist, die MAG [3][(Mine | |
Advisory Group),] hat – wie die meisten anderen NGOs, die daran arbeiten, | |
das Land von Landminen, nicht explodierten Sprengkörpern und anderen | |
gefährlichen Kriegsresten zu befreien – keine Lizenz, um Sprengstoffe | |
eigenständig zu entschärfen. | |
Das liegt in der Hand von staatlichen Behörden. Daher verlässt sich Nika | |
bei gefährlichen Funden auf den Staatlichen Katastrophenschutzdienst der | |
Ukraine. Aber im MAT Kosovo wird sie dafür ausgebildet, die | |
Entschärfungsarbeit einmal selbst tun zu können. „Ich will üben, lernen, | |
wie man den Zünder entfernt, eine Sprengung durchführt, entscheiden, ob ein | |
Sprengstoff sicher bewegt werden kann oder nicht“, sagt sie. „Deshalb bin | |
ich hier: Wir haben noch zehn, zwanzig Jahre Arbeit vor uns.“ | |
Die Ausbildung der Frauen im MAT Kosovo kombiniert Theorie und Praxis und | |
führt zu einer international anerkannten Zertifizierung. Auf dem Gelände | |
der Schule, die in einer ehemaligen Villa und in Containerbauten | |
untergebracht ist und auch eine Kantine und Schlafsäle bietet, werden reale | |
Entminungsszenarien simuliert. Es gibt Minenfelder und Panzer, eine | |
Stadtkulisse ist zur Simulation aufgebaut. „Ohne den KosovoKrieg gäbe es | |
diese Schule nicht“, sagt Schulleiter John Doone, ein ehemaliger britischer | |
Soldat. | |
1999 hinterließen die Angriffe serbischer Truppen auf albanische | |
Separatisten und die anschließenden NATO-Luftangriffe zahlreiche Minen und | |
viele Blindgänger im Kosovo. Humanitäre Organisationen strömten in die | |
dortige Region und machten Peja zu einem Zentrum für | |
Minenräumungsexpertise. Gegründet 2010 von dem ehemaligen britischen | |
Soldaten Ben Remfrey, hat das MAT Kosovo Tausende von Menschen aus über 100 | |
Ländern ausgebildet. Oft kommen sie aus Konfliktgebieten wie Sudan, | |
Simbabwe, Libyen und Irak. Das MAT Kosovo halte sich bei seiner Ausbildung | |
an die „International Mine Action Standards“, die weltweit anerkannten | |
Standards für humanitäre Minenräumoperationen, versichert Doone. Und: „Wir | |
machen nicht nur Theorie: Wir verwenden Sprengstoffe und fortschrittliche | |
Techniken, um verschiedene gefährliche Munitionsarten zu sprengen und | |
unschädlich zu machen.“ | |
## NGOs übernehmen Ausbildungskosten | |
Die Rückkehr des Krieges nach Europa durch den russischen Überfall auf die | |
Ukraine erweiterte den Fokus der Schule. Schon bevor die Kämpfe 2022 | |
ausbrachen, hatte Schulgründer und Geschäftsführer Remfrey ukrainische | |
Behörden bei der Ausbildung von Minenräumern im Osten des Landes beraten. | |
Nach der russischen Invasion überzeugte er die ukrainischen Behörden, | |
Frauen in die Minenräumung einzubeziehen. Er sicherte finanzielle | |
Unterstützung zu und lud die erste Gruppe von acht Frauen zu einem | |
Spezialkurs ein. | |
Bis Ende 2024 werden rund 400 Ukrainer, darunter 85 Frauen, in Peja | |
ausgebildet worden sein – 187 allein in diesem Jahr. Ein „All | |
inclusive“-Vierwochenkurs kostet normalerweise etwa 6.000 Euro. | |
Ukrainer:innen müssen deutlich weniger bezahlen, weil zwei NGOs die | |
meisten Ausbildungskosten übernehmen. | |
In dieser Woche sind es 58 Teilnehmer:innen, darunter sind auch eine Gruppe | |
der katarischen Polizei und ein britischer Kriegsfotograf. Doch die | |
ukrainischen Teilnehmer:innen sind die einzigen, die nach ihrer | |
Ausbildung in eine aktive Kriegszone zurückkehren werden. | |
Montagmorgen. In einem Containerklassenzimmer bespricht der Ausbilder den | |
Zeitplan bis zu den Abschlussprüfungen. „Von jetzt an wird der Druck hoch | |
sein“, sagt Stew Burgess und bereitet die Klasse auf theoretische und | |
praktische Tests vor. Sie werden Multiple-Choice-Fragen zur Identifikation | |
von Sprengstoffen beantworten müssen: Wann ist es sicher, Munition zu | |
entfernen, wann nicht? Auf einem abgelegenen Übungssprengplatz werden sie | |
eine Bombe in einem Gebäude unschädlich machen, indem sie nur die | |
Zündvorrichtung sprengen – anstatt die Bombe als solche zu sprengen und das | |
gesamte Gebäude zu zerstören. | |
Eine Schlüsselprüfung wird die „Spot-Aufgabe“ sein, bei der alle einen | |
Sprengstoff, der eine unmittelbare Bedrohung darstellt, entschärfen müssen. | |
„Du darfst bei der ‚Spot-Aufgabe‘ nicht durchfallen, sonst könntest du e… | |
Gefahr für dich und andere darstellen“, insistiert Burgess. | |
Um neun Uhr halten die ukrainischen Ausbildungsgruppen eine Schweigeminute | |
ab für diejenigen, die im Ukrainekrieg ihr Leben verloren haben. Dann | |
stellt Iryna (die anonym bleiben möchte), eine große Frau mit einem breiten | |
Lächeln, ihre Präsentation vor – Ausbilder hatten für die Teilnehmerinnen | |
in den nahegelegenen Bergen ein Minenfeld angelegt. | |
Die Aufgabe: eine möglichst genaue Gefahrenanalyse erstellen. Einen Tag | |
lang hatte die Gruppe Zeit gehabt, das Gelände zu erkunden, nach | |
aufgeworfenem Erdreich, abgebrochenen Ästen und Tierspuren zu suchen. Die | |
Ausbilder schlüpfen in die Rolle von Einheimischen, die Teilnehmerinnen | |
haben die Aufgabe, sie über das Areal zu befragen. Weiters müssen sie | |
zeigen, wie sie vorbereitete Karten zum Gelände analysieren. | |
Der Ausbilder drängt auf Genauigkeit. Wie viele Quadratmeter können pro Tag | |
gesäubert werden? Wie lange wird die Aufräumarbeit genau dauern? Manchmal | |
können nur wenige Quadratmeter bearbeitet werden, in der Regel jedoch | |
täglich zwischen fünf und 15. „Der Landbesitzer“, warnt Burgess, „will … | |
Land zurückhaben, eine falsche Schätzung reicht nicht aus.“ | |
Die 40-jährige Iryna, die aus Tscherniw, in der Nähe der Grenze zu Belarus | |
und Russland, kommt, nimmt die Herausforderung ernst. „Angst schreckt mich | |
nicht ab“, sagt sie später. „Mein ganzes Leben ging es darum, Hindernisse | |
zu überwinden.“ Vor dem Krieg führte sie ein Aufzugreparaturgeschäft in in | |
Kyjiew – bis russische Bombardierungen alles schwieriger machten. „Aufzüge | |
zu reparieren war das Letzte, was jemanden interessierte, wenn es keinen | |
Strom oder Wasser gab.“ | |
Während der Kaffeepause versammeln sich die Auszubildenden draußen. Für | |
viele Frauen ist diese Mission zutiefst persönlich. Giulnara Makarets ist | |
mit 50 Jahren die Älteste im Seminar. Sie trat dem Minenräumdienst bei, | |
nachdem sie 2014 erst aus dem russisch besetzten Donezk und dann erneut | |
2022 aus Mariupol geflohen war. Veronica Mykhailova, mit 20 Jahren die | |
Jüngste der Gruppe, tauschte einen Barista-Job in Kyjiw gegen das Entminen | |
von Feldern in Charkiw – trotz der dringenden Bitte ihrer Mutter, dies | |
nicht zu tun. „Die Männer sind an der Front, die Frauen räumen Minen. Wir | |
alle tun unseren Teil.“ Natalia Myronenko, 40 Jahre und Mutter von zwei | |
Kindern, sagt: „Frauen geben den Ton an für das, was kommt. Wir müssen an | |
die Welt denken, die unsere Kinder erben werden.“ | |
## Berufung finden | |
Nadia Chygrina, 29 Jahre und gerade weit weg von ihrer siebenjährigen | |
Tochter in Brovary bei Kyjiw, hat ihren Job als Kosmetikerin aufgegeben. | |
„Meine Familie ist stolz“, sagt sie. Oksana Omelchuk wiederum, die vor dem | |
Krieg bei einer Umwelt-NGO arbeitete, wandte sich dem Minenräumdienst zu, | |
als Bombenangriffe die Feldarbeit unmöglich machten. „Es ist wirklich | |
schwierig, jemanden vom Naturschutz zu überzeugen, wenn Menschen sterben, | |
ihre Häuser und Jobs verlieren“, sagt die 35-Jährige, die nun auch bei der | |
Mine Advisory Group (MAG) tätig ist. Im Räumen von Ackerland in der Nähe | |
von Mykolajiw sieht sie eine Chance, „sozial wichtige Arbeit zu leisten“. | |
Das Mittagessen wird im Haupthaus der Schule serviert. Die Auszubildenden | |
essen schweigend, scrollen oft durch ihre Handys. Svitlana Nagornas Telefon | |
vibriert, zu Hause in der Ukraine ist mal wieder Luftalarm. „Es gibt keine | |
Pause vom Krieg“, sagt sie. Ihre Familie lebt in der Nähe von Kyjiw. Sie | |
leitet bei der Ukrainischen Minenräumervereinigung, einer NGO, ein Team, | |
das untersucht, ob und inwiefern Land in der Nähe von Mykolajiw | |
kontaminiert ist. Der Job gehe mit einer enormen Verantwortung einher, sagt | |
sie: „Wenn ich einen Bericht unterschreibe, dass ein Gebiet sicher ist, | |
liegt es an mir, wenn etwas schiefgeht.“ | |
Sie hat die Verwüstung in der Ukraine aus nächster Nähe gesehen. Eindrücke | |
aus Dörfern wie Ternovi Pody und Liubomyrivka, die von den Russen besetzt | |
waren, verfolgen sie noch immer. Bei ihrem Rückzug hatten die Russen in den | |
Häusern der Menschen Sprengfallen gelegt. Und dennoch: Die Dorfbewohner, | |
die „alles verloren hatten, auch ihr Dach über dem Kopf“, seien trotz allem | |
optimistisch gewesen, sagt Nagorna. | |
Früher träumte sie von einer Karriere im Fernsehen. Aber irgendwann nach | |
dem russischen Einmarsch fühlte sich ihr damaliger Job bei einem Sender | |
nicht mehr richtig an. Eine Stellenanzeige für einen Job in der | |
Minenaufklärung fiel ihr ins Auge. Nagorna meldete sich. „Sie haben mich | |
innerhalb von 15 Minuten angerufen“, erinnert sie sich. „Ich wusste, dass | |
es gefährlich ist, aber auch, dass sie mich ausbilden würden.“ Nur ihre | |
Schwester unterstützt ihre Entscheidung, aber Nagorna sagt, sie habe ihre | |
Berufung gefunden. Die Schulung in Peja, sagt sie, werde ihr helfen, die | |
Sicherheit von Dörfern besser einzuschätzen und mit Sprengstoffen | |
umzugehen. | |
Frauen machen etwa ein Drittel der ungefähr 4.000 humanitären Minenräumer | |
in der Ukraine aus. „Für sie wird es viele Jobs geben, nicht nur als | |
Minenräumerinnen, sondern auch in Führung und Management“, sagt Iryna | |
Kustovska, die für Demining Solution arbeitet, einem privaten | |
Minenräumunternehmen, das mit internationalen NGOs zusammenarbeitet. | |
„Leider wird die humanitäre Minenräumung noch jahrzehntelang Priorität | |
bleiben müssen.“ | |
Artur Tigani ist Ausbilder bei MAT Kosovo. Als ehemaliger Kämpfer der | |
Kosovo-Befreiungsarmee hatte Tigani miterlebt, wie sein Land verwüstet | |
wurde. Am Ende des Krieges war seine Heimatstadt Peja in Trümmern, übersät | |
mit nicht explodierten Sprengkörpern. Tigani ging zu MAT Kosovo, als | |
Trainer hat er in Ruanda, in Syrien und Irak gearbeitet. Doch was er in der | |
Ukraine gesehen habe, übertreffe alles, was er je erlebt habe, sagt er: „Es | |
hat keinen Sinn, in Tagen, Jahren oder Jahrzehnten über die Räumung der | |
Ukraine zu sprechen“, sagt er. „Es wird ewig dauern.“ Die Vereinten | |
Nationen schätzen, dass inzwischen ein Drittel der Ukraine kontaminiert | |
ist. | |
Auch im Kosovo werden nach dem 77-tägigen Bombardement der Nato vor 25 | |
Jahren noch heute Sprengstoffe gefunden – westliche Staaten subventionieren | |
nun die Minenräumung. Doch die Ukraine ist 55-mal größer als das Kosovo. | |
Neben den Landminen sei ein anderes Problem alte, schlecht gewartete | |
sowjetische Munition, die häufig nicht explodiere. „Es gibt Millionen von | |
nicht explodierten Sprengkörpern, die über Spielplätze, Straßen und Felder | |
verstreut sind“, so Tigani. | |
Dezember. Nika Kokareva ist mittlerweile zurück im ukrainischen Mykolajiw, | |
Wochen nach dem erfolgreichen Abschluss ihres Kurses im Kosovo. Sie hat das | |
Zertifikat geschafft. Nun naht der Winter. Der Schnee wird ihre Arbeit | |
zusätzlich erschweren. Und nach dem Winter kommt das Frühjahr: „Wir müssen | |
die Felder fertigkriegen – die Bauern warten.“ Manchmal, fügt sie hinzu, | |
riskiere aber ein verzweifelter Bauer, ein Feld zu beackern, das noch nicht | |
vollständig geräumt ist. „Das ist lebensgefährlich.“ | |
Eine Erinnerung aus Peja bleibt an Nika Kokareva besonders hängen. Es geht | |
um das erste Mal, als sie einen Mörser entschärfte. Sowohl aufregend als | |
auch befriedigend sei das für sie gewesen: „Es gibt etwas Belohnendes | |
daran, die schrecklichen Dinge zu zerstören, die Menschen töten.“ | |
6 Jan 2025 | |
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## AUTOREN | |
Isabelle de Pommereau | |
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