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# taz.de -- Landminen-Report: Zahl der Landminen-Opfer ist gestiegen
> 2023 gab es mindestens 5.700 Tote, davon waren die meisten Kinder und
> andere Zivilisten. 33 Länder gehören einem Übereinkommen für ein Verbot
> von Landminen bislang nicht an.
Bild: Ein Warnschild „Stop. Minen“ im ostukrainischen Gebiet Charkiw
Genf dpa | Die Kampagne zum Verbot von Landminen hat eine hohe Zahl von
Opfern durch Landminen registriert. 2023 gab es weltweit mindestens 5.700
Opfer, 1.000 mehr als im Jahr davor gemeldet worden waren, wie aus dem
Bericht der Kampagne (ICBL-CMC) hervorgeht.
Mindestens 1.983 Menschen seien 2023 durch Landminen getötet worden, die
anderen wurden teils schwer verletzt. Nicht alle Todesfälle und
Verletzungen durch Landminen werden registriert, die wahre Zahl dürfte
höher liegen.
Konfliktparteien legen Landminen, um das Vorrücken feindlicher Kräfte zu
stoppen. Sie explodieren bei Berührung und töten oder reißen Menschen
Gliedmaßen ab. Opfer sind vielfach Zivilisten, denn die kleinen Teile
bleiben oft als scharfe Munition im Boden liegen. Rund 84 Prozent der Opfer
waren 2023 laut Bericht Kinder und andere Zivilisten, die später an Straßen
oder in Feldern aus Versehen darauf traten.
## Einsatz von Myanmar, Russland oder Nordkorea
[1][Die Militärdiktatur Myanmar] in Südostasien habe mehr Landminen
eingesetzt als zuvor. Unter anderem hätten [2][Russland], der Iran und
Nordkorea wie in den Jahren davor neue Landminen verlegt.
Diese Länder sind nicht Vertragsstaaten des internationalen Vertrages, der
Einsatz, Lagerung, Herstellung und Weitergabe von Antipersonenminen
verbietet. Er trat 1999 in Kraft. Insgesamt sind 164 Länder beigetreten,
darunter Deutschland. Außen vor sind 33 Länder, darunter neben den
Genannten die USA, Israel und China.
Auch nicht-staatliche Akteure, also bewaffnete Gruppen, hätten Landminen
eingesetzt, heißt es in dem Bericht. Das sei unter anderem im Gazastreifen
passiert, aber auch in Kolumbien, Indien, Myanmar und offenbar in Ländern
der Sahel-Zone in Afrika, darunter Burkina Faso und Mali. In zwölf Ländern
würden Landminen weiter produziert oder gekauft, darunter China, Kuba,
Singapur und Vietnam.
Die Kampagne ist ein Netzwerk von mehr als 1.000 Organisationen weltweit,
die sich für ein Verbot dieser Waffen einsetzen. Sie hoffen, dass
Regierungen wegen der fast weltweiten Ächtung der Waffen davon abrücken, um
nicht an den Pranger gestellt zu werden.
20 Nov 2024
## LINKS
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