# taz.de -- Lohneinbußen für Volkswagen-Manager: Der Witz des VW-Vorstands | |
> Die Konzernspitze protzt damit, die Bosse des Autobauers würden sich | |
> „überproportional“ an Einsparungen beteiligen. Das ist völlig überzoge… | |
Bild: Nicht zum Lachen: das Versagen des VW-Managments: Thomas Schäfer, Marken… | |
Die Tarifverhandlungen bei VW waren nicht nur die längsten, sondern auch | |
die härtesten in der Konzerngeschichte. Der kurz vor Weihnachten doch noch | |
[1][gefundene Kompromiss] zwischen [2][IG Metall] und dem Vorstand des | |
Wolfsburger Autobauers ist aber kein Grund zum Jubeln, sondern eher zum | |
Durchschnaufen. Immerhin hat die [3][Gewerkschaft das Schlimmste | |
verhindern] können. Dass sie angesichts der großen Zugeständnisse, zu denen | |
sie sich gezwungen sah, darauf bestanden hat, auch 4.000 VW-Manager | |
ökonomisch mit in die Pflicht zu nehmen, ist dabei mehr als angemessen. | |
Angestachelt von den Eigentümerfamilien Porsche und Piëch ist der Vorstand | |
mit maximalem Drohpotenzial in die Verhandlungen gegangen. Offenkundiges | |
Ziel war es, die Macht der IG Metall zu brechen. Wäre das gelungen, hätte | |
das nicht nur für die VW-Belegschaft gravierende negative Folgen gehabt. | |
Dass es die Gewerkschaft mit größter Mühe geschafft hat, betriebsbedingte | |
Kündigungen und Werksschließungen zu verhindern, ist ein großer Erfolg. Er | |
wurde allerdings teuer erkauft. | |
Die 1,5 Milliarden Euro jährlich, die die rund 140.000 | |
Arbeitnehmer:innen nun leisten sollen, sind ein verdammt hoher Beitrag | |
für die [4][Zukunft von VW]. Dass der Vorstand damit protzt, er und das | |
Management würden sich „überproportional“ an der Kostenreduzierung | |
beteiligen, ist ein Witz. Zehn Prozent weniger für die VW-Oberen in den | |
kommenden zwei Jahren wirkt zwar auf den ersten Blick viel. Aber auch damit | |
verdienen Vorstandsmitglieder immer noch das Hundertfache oder mehr des | |
Durchschnittslohns bei VW. | |
Das steht in keinem vernünftigen Verhältnis. Es waren nicht die „normalen“ | |
Beschäftigten, die VW in die Krise geführt haben, sondern unter anderem das | |
Management. Überhaupt nicht mehr nachvollziehbar ist, dass die | |
Eigentümerseite weiterhin nicht zu einem Renditeverzicht bereit zu sein | |
scheint. Für das vergangene Geschäftsjahr erhielt sie 4,5 Milliarden Euro. | |
Das Geld könnte VW jetzt gut gebrauchen. | |
23 Dec 2024 | |
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[3] /Einigung-ueber-die-Zukunft-von-VW/!6058101 | |
[4] /Stellenabbau-bei-VW-und-Thyssenkrupp/!6051214 | |
## AUTOREN | |
Pascal Beucker | |
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