| # taz.de -- Endlagersuche: Gorlebens allerletztes Kapitel beginnt | |
| > Das Erkundungsbergwerk für ein Endlager in Gorleben wird wieder | |
| > zugeschüttet. Das erfreut die Atomkraftgegner im Wendland. | |
| Bild: Wird nun dicht gemacht: Der Salzstock in Gorleben wurde jahrzehntelang f�… | |
| Göttingen taz | Es ist der letzte Akt in der wechselvollen Geschichte der | |
| Auseinandersetzung um ein [1][Atommüllendlager] in Gorleben: An diesem | |
| Freitag beginnt die Verfüllung des Erkundungsbergwerks im Gorlebener Wald, | |
| bestätigte die Bundesgesellschaft für Endlagerung auf Anfrage. Der | |
| unterirdische Salzstock war über Jahrzehnte als einziger Standort auf seine | |
| Tauglichkeit als dauerhafte Lagerstätte für hochradioaktive Abfälle | |
| untersucht worden. | |
| Rund 400.000 Kubikmeter Salz, das derzeit auf einer riesigen Halde im | |
| Gorlebener Wald lagert, sollen in den nächsten Jahren wieder in die | |
| aufgebohrten oder durch Sprengungen geschaffenen Hohlräume zurückbefördert | |
| werden. Den Zuschlag für den Job erhielt in einer Ausschreibung eine | |
| Bietergemeinschaft aus dem Ruhrgebiet. An ihr sind die Firmen Redpath | |
| Deilmann aus Dortmund und Thyssen Schachtbau aus Mülheim an der Ruhr | |
| beteiligt. Sie stehen vor keiner leichten Aufgabe. Denn im Lauf der Zeit | |
| hat sich das aus dem Untergrund geholte Salz verdichtet, durch den Einfluss | |
| der Witterung ist es wieder steinhart geworden. „Der erste Schritt der | |
| Arbeiten besteht denn auch darin, das Salz aufzufräsen“, erläutert | |
| BGE-Sprecherin Monika Hotopp. | |
| Die [2][Atomkraftgegner] im Wendland zeigen sich über den angekündigten | |
| Beginn des Rückbaus erleichtert. Die Bürgerinitiative Umweltschutz | |
| Lüchow-Dannenberg (BI) hatte zuletzt massiv darauf gedrängt, dass die | |
| Verfüllung noch vor der Bundestagswahl im Februar beginnt, „um zu | |
| verhindern, dass noch einmal um Gorleben gepokert werden könnte“, so | |
| BI-Sprecher Wolfgang Ehmke. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) | |
| und andere Unionspolitiker verlangten bis zuletzt, dass Gorleben zu Ende | |
| untersucht und dann auch als Atommüllkippe genutzt werden soll. | |
| Der damalige niedersächsische Ministerpräsident Ernst Albrecht (CDU) hatte | |
| Gorleben im Februar 1977 als Standort für ein „Nukleares | |
| Entsorgungszentrum“ mit Wiederaufarbeitungsanlage (WAA), Endlager und | |
| weiteren Atomanlagen benannt. Die WAA erklärte Albrecht nach dem | |
| legendären Treck der Gorlebener Bauern nach Hannover im März 1979 zwar für | |
| nicht durchsetzbar, der Salzstock Gorleben aber wurde weiter untersucht. | |
| Tatsächlich entstand dort unter dem Deckmantel der Erkundung ein fast | |
| fertiges Endlager, wie auch hochrangige Vertreter der beteiligten Behörden | |
| später einräumten. | |
| Erst im September 2020 wurde [3][Gorleben] von der BGE aus dem neu | |
| aufgerollten Suchverfahren aussortiert. Der wichtigste Grund: Der Salzstock | |
| hat Kontakt zum Grundwasser. Bis zum Ausscheiden des Salzstocks wurden | |
| annähernd zwei Milliarden Euro buchstäblich ins Gorlebener Salz gesetzt. | |
| 28 Nov 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Reimar Paul | |
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