| # taz.de -- +++ Ampelkoalition zerbricht +++: Lindner findet sich spitze | |
| > FPD-Chef will Spitzenkandidat werden. Wissing und Özdemir werden | |
| > Doppel-Minister. Die Union will schnellere Neuwahl. Ver.di schimpft. Die | |
| > Nachrichten zum Ampel-Aus im Ticker. | |
| Bild: Ich bin es nicht gewesen: Ex-Finanzminister Christian erklärt das Ende d… | |
| • Die Ampelkoalition ist am Mittwochabend geplatzt. Bundeskanzler Olaf | |
| Scholz hat Finanzminister Christian Lindner (FDP) entlassen. Mitte Januar | |
| will er die Vetrauensfrage stellen, im März soll es Neuwahlen geben. | |
| • Den Live-Ticker zum Abend [1][finden Sie hier]. Einen ausführlichen | |
| Bericht über die Entwicklungen des Abends von Anna Lehmann, Cem Odos Güler | |
| und Tobias Schulze [2][lesen Sie hier]. Den Kommentar von taz-Inlandschef | |
| Kersten Augustin [3][steht hier]. | |
| ## 14:50 Uhr: Treffen von Merz und Scholz bleibt folgenlos | |
| Das knapp halbstündige Gespräch zwischen Unions-Kanzlerkandidat Friedrich | |
| Merz und Kanzler Olaf Scholz (SPD) ist nach Angaben aus der Unionsfraktion | |
| ergebnislos geblieben. Merz hat Scholz demnach angeboten, die Union sei | |
| jederzeit bereit, über anstehende Tagesordnungspunkte oder Gesetze im | |
| Bundestag zu sprechen – aber erst, wenn vom Bundeskanzler in den kommenden | |
| Tagen die Vertrauensfrage gestellt worden sei. Scholz wolle aber am | |
| Zeitplan für die Vertrauensfrage im kommenden Jahr festhalten. (dpa) | |
| ## 14:45 Uhr: Steinmeier händigt FDP-Kabinettsmitgliedern | |
| Entlassungsurkunden aus | |
| Die Bundesregierung hat keine FDP-Minister mehr: Bundespräsident | |
| Frank-Walter Steinmeier händigte am Donnerstag dem bisherigen | |
| Finanzminister Christian Lindner, dem bisherigen Justizminister Marco | |
| Buschmann und der bisherigen Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger | |
| (alle FDP) ihre Entlassungsurkunden aus. (afp) | |
| 14.30 Uhr: Wissing und Özdemir werden Doppel-Minister | |
| Verkehrsminister Volker Wissing wird in der Minderheitsregierung von | |
| Kanzler Olaf Scholz (SPD) nach dem Ampel-Aus auch das Justizressort | |
| übernehmen und Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) das Bildungsministerium. | |
| Sie springen für Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger und | |
| Justizminister Marco Buschmann aus der FDP ein, die beide ihren Rücktritt | |
| erklärt hatten, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Regierungskreisen | |
| erfuhr. Zuvor hatte der „Stern“ berichtet. | |
| Damit ist die rot-grüne Minderheitsregierung komplett. Zuvor war bereits | |
| bekanntgeworden, dass der bisherige Wirtschaftsberater von Scholz (SPD), | |
| Jörg Kukies, Nachfolger des entlassenen Finanzministers Christian Lindner | |
| (FDP) wird. | |
| Der Sozialdemokrat Kukies ist derzeit Staatssekretär im Kanzleramt und gilt | |
| als einer der wichtigsten Berater von Kanzler Scholz. Er ist sein Mann für | |
| Wirtschaft und Finanzen und verhandelt für ihn die Abschlussdokumente der | |
| G7- und G20-Gipfel. (dpa) | |
| ## 13.25 Uhr: Merz 30 Minuten bei Scholz, kein Resulat | |
| Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz haben | |
| rund 30 Minuten über den Fahrplan nach dem Bruch der Ampel-Regierung | |
| beraten. Über Inhalte oder Ergebnisse wurde zunächst nichts bekannt. | |
| Die Unionsfraktion im Bundestag hatte den Kanzler am Morgen in einem | |
| einstimmigen Beschluss aufgefordert, die Vertrauensfrage sofort, spätestens | |
| aber Anfang nächster Woche zu stellen. Scholz hatte angekündigt, er wolle | |
| die Vertrauensfrage im Bundestag am 15. Januar stellen und dann eine | |
| vorgezogene Bundestagswahl Ende März herbeiführen. Am Nachmittag will Merz | |
| auch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über das weitere Verfahren | |
| sprechen. (dpa) | |
| ## 13:19 Uhr: Mieterbund hofft nach FDP-Austritt | |
| Der Deutsche Mieterbund (DMB) hofft auf Verbesserungen beim Mieterschutz. | |
| Der Bundestag könne nun die verbliebenen Koalitionspartner „in ihrem bis | |
| dato durch die FDP blockierten Bestreben nach verbessertem Mieterschutz“ | |
| unterstützen, erklärte DMB-Präsident Lukas Siebenkotten. Zumindest müsse | |
| nun rasch der Weg „für die Umsetzung der im Koalitionsvertrag vereinbarten | |
| mietrechtlichen Reformen“ freigemacht werden. | |
| Die Ampel-Parteien hatten in ihrem Koalitionsvertrag die Verlängerung der | |
| Mietpreisbremse und weitere mietrechtliche Maßnahmen wie die Absenkung der | |
| Kappungsgrenze für Mieterhöhungen vereinbart. Der mittlerweile | |
| zurückgetretene FDP-Bundesjustizminister [4][Marco Buschmann] hatte sich | |
| lange gewehrt, im Oktober legte er dann – nach eigenen Angaben durchaus | |
| widerwillig – einen Referentenentwurf mit Blick auf die Mietpreisbremse | |
| vor. Weitere mietrechtliche Änderungen sind darin nicht vorgesehen. Aus dem | |
| Justizministerium hieß es, das deutsche Mietrecht sei „schon heute sehr | |
| mieterfreundlich ausgestaltet“. [5][Die Mietpreisbremse] läuft nach | |
| derzeitigem Stand Ende 2025 aus. (afp) | |
| 12:45 Uhr: Linder will FDP in Bundestagswahl führen | |
| FDP-Chef Christian Lindner will die Liberalen in die kommende | |
| Bundestagswahl führen. Er trete, sofern die Partei dies wolle, erneut als | |
| Spitzenkandidat an, sagte Lindner am Donnerstag in Berlin. (rtr) | |
| 12:05 Uhr: Grüne Jugend froh über Ampel-Aus | |
| Die beiden neu gewählte Vorsitzenden der Grünen Jugend haben sich | |
| erleichtert über das Ende der Ampel-Koalition gezeigt. „Christian Lindner | |
| hat mit seinem Spardiktat quasi nicht auf das Portemonnaie der Menschen | |
| geachtet, sondern eigentlich nur auf sich selber“, sagte Jette Nietzard in | |
| Berlin. Ihr Co-Chef Jakob Blasel bemängelte: „Es gab nicht genügend | |
| Fortschritte und nicht genügend soziale Absicherung im Klimaschutz.“ Er | |
| verwies auch auf den Zustand von Schulen und Ausbildungsstätten, und die | |
| Hoffnungslosigkeit junger Menschen nach den Corona-Jahren. „Das ist kein | |
| Zustand, der so bleiben darf. Und deswegen wollen wir jetzt nach vorne | |
| schauen.“ | |
| Die Vorgänger:innen von Blasel und Nietzard hatten Ende September | |
| [6][das Verhalten der Grünen innerhalb der Koalition heftig kritisiert und | |
| die Partei verlassen]. (dpa/taz) | |
| ## 12:00 Uhr: Ver.di schimpft über die FDP | |
| Mit scharfer Kritik an der FDP hat die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di | |
| auf das Ende der Ampelkoalition reagiert. „Was wir von der FDP in den | |
| vergangenen Wochen an unsozialen Vorschlägen zur Finanzierung des | |
| Bundeshaushalts 2025 erlebt haben, die Blockade wichtiger Gesetze, etwa dem | |
| Rentenpaket und dem Gesetzentwurf zur Stärkung der Tarifbindung, war | |
| unwürdig und unverantwortlich“, sagte der Ver.di-Vorsitzende Frank Werneke | |
| am Donnerstag. Christian Lindner und seine Partei betrieben | |
| „Klientelpolitik für Reiche“. Damit habe die FDP bewusst das Ende der | |
| Ampelkoalition vorbereitet. „Dass der Bundeskanzler darauf reagiert und den | |
| Finanzminister entlassen hat, war richtig“, so Werneke. (pab) | |
| 11:35 Uhr: Steinmeier ruft politisch Handelnde zu Vernunft auf | |
| Nach dem Zerbrechen der Ampel-Koalition hat Bundespräsident Frank-Walter | |
| Steinmeier alle politisch Handelnden zu Vernunft aufgerufen. „Es ist nicht | |
| die Zeit für Taktik und Scharmützel“, sagte er auch mit Blick auf den | |
| Wahlausgang in den USA in Berlin. „Es ist die Zeit für Vernunft und | |
| Verantwortung. Ich erwarte von allen Verantwortlichen, dass sie der Größe | |
| der Herausforderungen gerecht werden.“ | |
| Steinmeier betonte, die deutsche Demokratie sei stark. „Das Ende einer | |
| Koalition ist nicht das Ende der Welt. Es ist eine politische Krise, die | |
| wir hinter uns lassen müssen und werden.“ Das Grundgesetz gebe klare | |
| Vorgaben für das weitere Verfahren. | |
| Er als Bundespräsident werde über die Auflösung des Bundestages zu | |
| entscheiden haben. „Zu dieser Entscheidung stehe ich bereit.“ (dpa) | |
| ## 🐾 10:50 Uhr: Ende der Ampel-Regierung – ein Gefühl von Zusammenbruch | |
| Das Aus der Ampel ist kein Grund zur Freude. Ihr Scheitern markiert wohl | |
| das Ende der langen Hegemonie der Linksliberalen in der Bundesrepublik, | |
| [7][kommentiert taz-Redakteur Stefan Reinecke]. | |
| ## 10:15 Uhr: FDP-Staatssekretäre im Verkehrsministerium gehen | |
| Anders als Bundesverkehrsminister Volker Wissing wollen seine drei | |
| Staatssekretäre Daniela Kluckert, Oliver Luksic und Gero Hocker nicht Teil | |
| der Bundesregierung bleiben. Wie Kluckert auf der Plattform X mitteilte, | |
| baten die drei FDP-Politiker den Minister, ihre Entlassung beim | |
| Bundespräsidenten zu veranlassen. (dpa) | |
| ## 10:05 Uhr: Scholz hät an seinem Zeitplan fest | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz hält nach dem Ampel-Bruch an seinem Zeitplan für | |
| die kommenden Monate fest. Er werde nun das tun, was für das Land notwendig | |
| sei, sagte der SPD-Politiker in Berlin. Die Regierung werde auch in den | |
| kommenden Wochen und Monaten ihre Arbeit machen. „Die Bürgerinnen und | |
| Bürger werden bald die Gelegenheit haben, neu zu entscheiden, wie es | |
| weitergehen soll. Das ist ihr gutes Recht. Ich werde deshalb Anfang des | |
| nächsten Jahres im Bundestag die Vertrauensfrage stellen.“ (dpa) | |
| 10:00 Uhr: Merz fordert von Scholz Vertrauensfrage nächste Woche | |
| Die Unionsfraktion hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) aufgefordert, | |
| spätestens in der kommenden Woche die Vertrauensfrage im Bundestag zu | |
| stellen. Die Ampel-Koalition sei „gescheitert“, und damit sei die | |
| Legislaturperiode zu Ende, sagte Fraktionschef Friedrich Merz (CDU) am | |
| Donnerstag nach einer Fraktionssitzung in Berlin. Merz schlug Neuwahlen für | |
| den Bundestag in der zweiten Januarhälfte vor. Zu Gesprächen mit dem | |
| Kanzler über eine mögliche punktuelle Zusammenarbeit sei die Union bereit. | |
| Die Unionsfraktion habe die Forderung einstimmig beschlossen, wonach die | |
| Vertrauensabstimmung spätestens kommende Woche erfolgen müsse, sagte Merz | |
| weiter. Diese Forderung will der CDU-Chef nach eigenen Angaben dem | |
| Bundeskanzler am Mittag in einem persönlichen Gespräch vortragen, danach | |
| werde er auch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier über die aktuelle | |
| Lage sprechen. (afp) | |
| ## 09:30 Uhr Justizminister Buschmann legt Amt nieder | |
| Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) gibt nach dem Bruch der | |
| Ampel-Koalition sein Amt auf. Er habe am Donnerstag Bundeskanzler Olaf | |
| Scholz (SPD) um seine Entlassung gebeten, erklärte Buschmann am Morgen. Der | |
| FDP-Politiker begründete seinen Schritt mit dem Verhalten von Scholz | |
| während des Koalitionsausschusses am Mittwochabend. (afp) | |
| ## 09:20 Uhr Jörg Kukies soll Finanzminister werden | |
| Nachfolger des entlassenen Christian Lindner als Bundesfinanzminister soll | |
| einem Insider zufolge der SPD-Politiker Jörg Kukies werden. Der bisherige | |
| Staatssekretär im Kanzleramt übernehme den Posten, erfuhr die | |
| Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag von einer mit der Sache vertrauten | |
| Person. Zuvor hatte dies auch das ARD-Hauptstadtstudio berichtet. Der | |
| 56-jährige Kukies ist seit 2021 Staatssekretär im Kanzleramt und war schon | |
| zuvor ein enger Vertrauter von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) – als dessen | |
| Finanzstaatssekretär. (rtr) | |
| ## 09:00 Merz will Neuwahlen schon im Januar | |
| Oppositionsführer Friedrich Merz besteht auf Neuwahlen bereits im Januar | |
| und nicht erst im März. Dafür habe sich die CDU/CSU-Bundestagsfraktion in | |
| ihrer Sondersitzung ausgesprochen, sagt der CDU-Chef. „Das muss jetzt | |
| schnell gehen.“ Er werde heute sowohl Bundeskanzler Olaf Scholz als auch | |
| Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bitten, den Weg dafür freizumachen, | |
| fügt der Kanzlerkandidat der Union hinzu. (rtr) | |
| 08:39 Uhr: Wissing tritt aus FDP aus und will Minister bleiben | |
| Nicht wenige haben sich bereits gefragt, wo eigentlich der Verkehrsminister | |
| Volker Wissing steckte beim Statement von Christian Lindner am | |
| Mittwochabend. Nun gibt es die Antwort: Wissing bricht mit seinem Chef und | |
| der liberalen Partei. Er will trotz des Bruchs der Ampel-Koalition | |
| Bundesverkehrsminister bleiben und tritt aus der FDP aus. Er wolle nicht in | |
| eine andere Partei eintreten, sagte Wissing in Berlin. (taz/dpa) | |
| ## 08:32 Uhr: Habeck schaltet in Wahlkampfmodus | |
| Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat sich von den scharfen gegenseitigen | |
| Vorwürfen distanziert, mit denen sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und | |
| FDP-Chef Christian Lindner nach dem Bruch der Ampel-Koalition bedacht | |
| haben. „Ich halte wenig davon, dass wir uns gegenseitig unsere Wunden | |
| zeigen“, [8][sagte der Grünen-Politiker am Donnerstagmorgen im | |
| Deutschlandfunk]. | |
| Die Verantwortung für den Koalitionsbruch sieht Habeck aber wie Scholz auch | |
| bei Lindner. Der Haushaltsstreit in der Koalition wäre „lösbar“ gewesen, | |
| die FDP habe dies aber nicht gewollt, sagte Habeck. Insofern sei es | |
| „folgerichtig“, dass der Kanzler Lindner als Bundesfinanzminister entlassen | |
| habe. | |
| Habeck kritisierte scharf, dass Deutschland nun nach dem Bruch der | |
| Koalition ohne einen Haushalt für das kommende Jahr dastehe. „Das ist eine | |
| schwere Hypothek für eine lange Zeit“, sagte der Bundeswirtschaftsminister. | |
| Außenpolitisch sei Deutschland aber weiter handlungsfähig, etwa auf Ebene | |
| der EU, der G7 und der G20. | |
| Habeck dementierte zugleich einen Medienbericht, wonach er neben seinem Amt | |
| als Bundeswirtschaftsminister kommissarisch den Posten des | |
| Bundesfinanzministers übernehmen wolle. Er strebe nicht an, „neben allem | |
| anderen jetzt auch noch Bundesfinanzminister“ zu sein, sagte er. (afp) | |
| 08:25 Uhr SPD fordert Union zur Zusammenarbeit auf | |
| SPD-Generalsekretär Matthias Miersch fordert die oppositionelle Union auf, | |
| eine Minderheitsregierung zumindest punktuell zu unterstützen. „Die CDU hat | |
| vor zwei Tagen ja gerade erklärt, dass sie durchaus auch bereit ist, | |
| bestimmte Dinge im Falle einer Minderheitsregierung zu unterstützen“, sagt | |
| Miersch in der ARD. „Dieses Angebot werden wir ernst nehmen. Es gibt auch | |
| in vielen anderen Ländern die Situation einer Minderheitsregierung. Es | |
| kommt jetzt auf die Mehrheiten im Parlament an, auf die Vernunft aller | |
| Parteien, die dort sind, gerade in der Mitte.“ Es gebe jetzt einen Übergang | |
| zu Neuwahlen. „Aber wir haben auch die Möglichkeit, hier sehr | |
| stabilisierend für dieses Land als Parlament zu wirken.“ | |
| ## 08:20 Uhr: SPD-Generalsekretär verteidigt Zeitplan | |
| Nach dem Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition hat SPD-Generalsekretär | |
| Matthias Miersch den von Bundeskanzler Olaf Scholz vorgeschlagenen Zeitplan | |
| für mögliche Neuwahlen verteidigt. Dies sei ein Vorgang, der „Stabilität | |
| wahrt und geordnete Übergänge schafft“, sagte Miersch am Donnerstag im | |
| Morgenmagazin der ARD. In der Zwischenzeit komme es auf das Parlament und | |
| auch auf die Unterstützung der „demokratischen Mitte“ an, auch auf die | |
| Union. | |
| „Wir können Gesetze beschließen, gerade wenn es um die Stabilisierung der | |
| Wirtschaft geht, wenn es um die kalte Progression geht, wenn es um das | |
| Rentenniveau geht. Das können wir alles beschließen“, sagte Miersch. Es | |
| gebe in Deutschland eine „funktionsfähige Regierung“. | |
| Bundeskanzler Scholz hatte am Mittwoch Bundesfinanzminister Christian | |
| Lindner (FDP) im Streit um die Haushalts- und Wirtschaftspolitik entlassen | |
| und für den 15. Januar die Vertrauensfrage im Bundestag angekündigt. Bis | |
| Ende März könnte es dann dem Kanzler zufolge Neuwahlen geben. Bis dahin | |
| will er in einer Minderheitsregierung mit den Grünen weiterregieren. | |
| Es gebe auch in vielen anderen Ländern die Situation einer | |
| Minderheitsregierung, betonte Miersch. „Es kommt jetzt auf die Mehrheiten | |
| im Parlament an, auf die Vernunft aller Parteien, die dort sind, gerade in | |
| der Mitte“, sagte er. (afp) | |
| ## 08.12 Uhr: Baerbock kritisiert Lindner | |
| Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wirft FDP-Chef Christian Lindner | |
| vor, keine Verantwortung mehr für Deutschland tragen zu wollen. Dies sei | |
| aber weiter nötig. „Das tun wir jetzt auf andere Weise“, sagt die | |
| Grünen-Politikerin in der ARD. (rtr) | |
| 08:10 Uhr: FDP spindoctort sich den Rausschmiss zurecht | |
| Nach dem Scheiten der Ampel-Koalition hat FDP-Fraktionschef Christian Dürr | |
| den Zeitplan von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) für Neuwahlen kritisiert. | |
| „Wir brauchen schnell Klarheit, ich verstehe nicht, warum der Bundeskanzler | |
| damit bis zum nächsten Jahr warten wird“, sagte Dürr am Mittwoch im | |
| ZDF-„Morgenmagazin“ in Bezug auf die Ankündigung von Kanzler Olaf Scholz | |
| (SPD), nach dem Koalitionsbruch Mitte Januar die Vertrauensfrage zu | |
| stellen, so dass Neuwahlen voraussichtlich Mitte März stattfinden könnten. | |
| Vor Dürr hatten bereits Politiker von CDU und CSU gefordert, den Bundestag | |
| rascher neu zu wählen als von Scholz geplant. CSU-Chef Markus Söder | |
| forderte einen Wahltermin im Januar. | |
| Die FDP habe in der Ampel „echte Reformpolitik“ machen wollen, das zuletzt | |
| vorgelegte Papier sei auch bei Unternehmen auf Zustimmung gestoßen. Das | |
| Angebot der SPD war jedoch „viele neue Schulden“ zu machen und die im | |
| Grundgesetz verankerte Schuldenbremse auszusetzen. „Das kann keine Option | |
| sein“, fügte Dürr hinzu. | |
| In Bezug auf die von Scholz angekündigten Beschlüsse, zum Beispiel zur | |
| kalten Progression, die noch bis Ende des Jahres gefasst werden sollten, | |
| sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende: „Wenn es um Entlastung geht, ist es | |
| selbstverständlich, dass wir dabei sind.“ Er könne sich aber vorstellen, | |
| dass von Seiten der SPD Vorschläge kommen, die nicht zur Entlastung der | |
| Bürger beitrügen. | |
| Scholz hatte am Mittwochabend angekündigt, bis Weihnachten noch die | |
| Gesetzesvorlagen im Bundestag zur Abstimmung stellen, „die keinen Aufschub“ | |
| dulden, sagte Scholz am Mittwochabend. Dazu zählten der Ausgleich für die | |
| sogenannte kalte Progression, um inflationsbedingte höhere | |
| Steuerbelastungen von Arbeitnehmern zu vermeiden. | |
| In Bezug auf mögliche Koalitionspartner nach einer Neuwahl sagte Dürr, die | |
| FDP habe klare Linien, dazu gehöre das Einhalten an der Schuldenbremse. Die | |
| Union habe bereits signalisiert, dass sie daran ebenfalls festhalten wolle. | |
| Die FDP liegt in Umfragen derzeit bei drei bis vier Prozent. (afp) | |
| ## 07:55 Uhr: Lob aus dem Saarland | |
| „Der Bundeskanzler hat Führung gezeigt“, sagt die saarländische | |
| Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) im Deutschlandfunk. Es habe eine | |
| Richtungsentscheidung gebraucht, um den Dauerstreit in der Ampel | |
| aufzulösen. Nun gehe es darum, Mehrheiten für einzelne Projekte im | |
| Bundestag zu finden. Beispielsweise könnten Maßnahmen aus der | |
| Wachstumsinitiative zur Stärkung des Standorts mit der FDP oder der | |
| Opposition umgesetzt werden. „Es trägt jetzt jeder Verantwortung.“ (rtr) | |
| ## 07:50 Uhr: FDP leckt sich die Wunden | |
| Die FDP hat nach Angaben aus ihrer Bundestagsfraktion den Rauswurf aus der | |
| Regierung nicht provoziert. Das sagt der Parlamentarische Geschäftsführer | |
| Johannes Vogel im Deutschlandfunk. Die FDP habe Vorschläge für echte | |
| Reformen in der Wirtschaftspolitik gemacht. SPD und Grüne hätten aber nur | |
| Gegenvorschläge gemacht, die den aktuellen Herausforderungen nicht gerecht | |
| würden. (rtr) | |
| ## 07:45 Uhr: FDP liebt immer noch die Schuldenbremse | |
| „Wir brauchen jetzt schnell Klarheit“, sagt der Chef der | |
| FDP-Bundestagsfraktion, Christian Dürr, in der ARD. Kanzler Olaf Scholz | |
| (SPD) will Mitte Januar die Vertrauensfrage im Bundestag stellen und damit | |
| den Weg zu Neuwahlen einleiten. „Ich glaube, er sollte sehr schnell die | |
| Vertrauensfrage stellen“, so Dürr. Er kritisiert, dass die bisherigen | |
| Ampel-Partner SPD und Grüne nur das Angebot gemacht hätten, neue Schulden | |
| zu machen und keine echten Reformen. „Das kann keine Option sein“, sagt | |
| Dürr mit Blick auf die geforderte Aushebelung der Schuldenbremse. (rtr) | |
| 07:29 Uhr: Habeck will nicht Finanzminister werden | |
| Vize-Kanzler Robert Habeck sagt im Deutschlandfunk, er strebe nicht an, | |
| jetzt übergangsweise Finanzminister zu werden. Der Grünen-Politiker ist | |
| formal stellvertretender Finanzminister. Es wird aber damit gerechnet, dass | |
| Kanzler Olaf Scholz (SPD) nach der Entlassung des bisherigen | |
| Finanzministers Christian Lindner (FDP) einen Vertrauten zum Nachfolger | |
| macht. (rtr) | |
| ## 06:30 Uhr: Verkehrsminister Wissing darf bleiben | |
| SPD-Generalsekretär Matthias Miersch bietet dem FDP-Politiker Volker | |
| Wissing den Verbleib in der Koalition an. „Aus meiner Sicht kann er das“, | |
| sagt Miersch dem Nachrichtenmagazin Politico. „Ich fände das ein gutes | |
| Zeichen, weil es auch zeigt, dass in der FDP nicht alle von diesem Kurs von | |
| Christian Lindner überzeugt gewesen sind.“ (rtr) | |
| 03:06 Uhr: Scholz will wieder antreten | |
| Daran bestanden nach der Wahlkampfrede im Zuge der Lindner-Entlassung wohl | |
| kaum noch Zweifel: SPD-Generalsekretär Matthias Miersch geht einem | |
| Medienbericht zufolge davon aus, dass Olaf Scholz bei möglichen Neuwahlen | |
| erneut als Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten antreten wird. „Davon gehe | |
| ich fest aus“, sagt Miersch in einem Podcast des Nachrichtenmagazins | |
| Politico. Nach dem Bruch der Ampel-Koalition steht die SPD vor der Aufgabe, | |
| sich neu zu positionieren. (rtr/taz) | |
| ## 02:27 Uhr: Arbeitgeberverband will schnelle Neuwahlen | |
| Nach dem Ende der Ampel-Koalition fordert der Arbeitgeberverband | |
| Gesamtmetall Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, rasch die Vertrauensfrage | |
| zu stellen und den Weg für Neuwahlen freizumachen. „Deutschland braucht | |
| eine Wirtschaftswende. Dafür braucht es eine Richtungsentscheidung und | |
| handlungsfähige Mehrheiten“, sagt Verbandspräsident Stefan Wolf der | |
| „Bild“-Zeitung. „Daher sollten so schnell wie möglich Neuwahlen | |
| stattfinden.“ Angesichts der dramatischen Lage der deutschen Wirtschaft | |
| brauche es einen Befreiungsschlag „mit großen, ambitionierten Maßnahmen“. | |
| Die FDP habe das erkannt und sehr gute Vorschläge gemacht (rtr) | |
| ## 0:01 Uhr: Göring-Eckhardt „Schritt nicht nötig gewesen“ | |
| Eine Stunde nach der SPD kommen auch die Grünen Abgeordneten aus ihrer | |
| Sitzung. Wesentlich bedröppelter als die SPD. Auch Katrin Göring-Eckhardt | |
| meint: „Dieser Schritt wäre nicht nötig gewesen.“ Sie bezieht sich damit | |
| auf Lindners Entlassung. SPD-Urgestein Axel Schäfer steht vorm Lift und ist | |
| konsterniert: meine grünen Freunde grüßen mich nicht mal mehr. Jetzt hat | |
| der Wahlkampf begonnen. (ale) | |
| Den Liveticker mit den Ergeinisse von Mittwochabend [9][finden Sie hier.] | |
| 7 Nov 2024 | |
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