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# taz.de -- Müntefering und die K-Frage bei der SPD: Pistorius statt Scholz!
> Nur Pistorius kann die SPD noch vor einem Desaster bewahren. Scholz
> sollte seiner Partei einen Dienst erweisen und auf seine Kandidatur
> verzichten.
Bild: Pistorius ist beliebter, eloquenter und glaubwürdiger als Scholz
Die SPD-Legende [1][Franz Müntefering] hat die Debatte um die K-Frage am
Wochenende neu angefacht: Nur weil einer Kanzler sei, habe er kein Anrecht
auf die Kanzlerkandidatur.
Seine Forderung nach einer offenen Debatte ist berechtigt. [2][Boris
Pistorius] ist der beliebteste Politiker Deutschlands. Bei einer im
Grundgesetz nicht vorgesehenen Direktwahl des Kanzlers würde der
Sozialdemokrat nicht nur CDU-Oppositionsführer Friedrich Merz, sondern auch
Robert Habeck von den Grünen schlagen.
Seine Partei, die SPD, liegt dagegen mit derzeit 15 bis 16 Prozent
Zustimmung nicht nur weit hinter den Konservativen, sondern auch hinter der
AfD. Nicht umsonst warnen erste Bundestagsabgeordnete der SPD bereits vor
einem „Desaster“.
All das sollte eigentlich Grund genug für die Genoss:innen sein, auf
Pistorius zu setzen. Doch auch jenseits der Umfragen bringt der
Niedersachse viel mit, was ein SPD-Spitzenkandidat braucht: Geboren in dem
klassischen Osnabrücker Arbeiterviertel Schinkel, verkörpert der gelernte
Groß- und Außenhandelskaufmann und studierte Volljurist die
sozialdemokratische Erzählung vom Aufstieg durch Bildung.
## Innere und äußere Sicherheit
Im Gegensatz zu [3][Friedrich Merz, der noch nie ein Regierungsamt
innehatte], kennt er Politik auf allen Ebenen: Pistorius war vor seiner
Berufung als Verteidigungsminister nicht nur Oberbürgermeister von
Osnabrück, sondern auch zehn Jahre Landesinnenminister.
Damit steht er für das Thema, das den Wahlkampf prägen dürfte: die innere
und äußere Sicherheit. Und Pistorius’ Biografie böte der SPD die Chance,
dies mit der Frage der sozialen Sicherheit zu verknüpfen. Nichts
radikalisiert Wähler:innen so sehr wie die Angst vor dem Abstieg.
Kanzler Olaf Scholz dagegen ist derart unbeliebt, dass er keine politische
Zukunft mehr haben dürfte. Sein Image gleicht dem seines gescheiterten
CDU-Konkurrenten Armin Laschet vor drei Jahren. Scholz sollte der SPD
deshalb einen letzten Dienst erweisen und möglichst schnell seinen Verzicht
erklären.
17 Nov 2024
## LINKS
[1] /Franz-Muentefering-uebers-Altwerden/!5713983
[2] /Boris-Pistorius-und-seine-Emotionen/!6011006
[3] /Merz-Soeder-und-die-K-Frage/!6034047
## AUTOREN
Andreas Wyputta
## TAGS
SPD
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Boris Pistorius
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