| # taz.de -- Trumps erste Entscheidungen: Vorboten des Durchmarschs | |
| > Nach seinem Wahlsieg in den USA benennt Donald Trump seinen Beauftragten | |
| > für Grenzsicherung. Im Senat will er freie Hand bei | |
| > Personalentscheidungen. | |
| Bild: Soll als „Grenzzar“ in Trumps neuer Regierung fungieren: Thomas Homan | |
| Berlin taz | Nur Tage nach seinem Wahlsieg macht der designierte | |
| US-Präsident Donald Trump klar, wie er zu regieren beabsichtigt: mit | |
| unbeschränkter Macht und mit Personen, die persönlich loyal und ideologisch | |
| auf Linie sind. | |
| Neben der Nominierung der republikanischen Fraktionsvorsitzenden Elise | |
| Stefanik als UN-Botschafterin verkündete Trump auch die Benennung seines | |
| zukünftigen Beauftragen für Grenzsicherung. [1][Thomas Homan, der bereits | |
| während seiner ersten Amtszeit für die Grenze zuständig war], soll den | |
| Posten übernehmen. | |
| Neben der Sicherung der Grenze soll Homan auch für die von Trump im | |
| Wahlkampf angekündigte „größte Abschiebeaktion in der US-Geschichte“ | |
| verantwortlich sein. Mit der will Trump auch Millionen von langjährig in | |
| den USA lebenden und arbeitenden Menschen aus dem Land werfen, sofern sie | |
| nicht über gültige Aufenthaltspapiere verfügen. | |
| ## Homan sorgte 2017 bereits für Kritik | |
| Der heute 62-jährige Homan, ein früherer Grenzpolizist, war 2017 offiziell | |
| von Trump als Chef der Einwanderungs- und Zollbehörde ICE eingesetzt worden | |
| – zunächst übergangsweise, dann dauerhaft, ohne dass es aber je zur | |
| eigentlich notwendigen Bestätigung durch den Senat gekommen wäre. | |
| 2017 war er in die Schlagzeilen geraten, weil er damals für Trumps | |
| „Null-Toleranz“-Politik verantwortlich zeichnete, nach einem unerlaubten | |
| Grenzübertritt Kinder von ihren Eltern zu trennen, um die Erwachsenen | |
| strafrechtlich belangen zu können. Das ging großen Teilen der | |
| US-Öffentlichkeit zu weit – die Praxis wurde 2018 wieder eingestellt. | |
| Offenbar auch deshalb fürchtet Trump, Homans Nominierung könnte | |
| Kontroversen auslösen und womöglich eine Bestätigung durch den Senat | |
| verzögern – sodass er ihn jetzt als ihm direkt unterstellten „Border Czar�… | |
| beruft – ein Posten, der gar keine Bestätigung durch den Senat braucht. | |
| ## Blankoschecks für Donald Trump | |
| Gleichzeitig aber versucht Trump sicherzustellen, dass ihm im Senat, in dem | |
| die Republikaner eine Mehrheit von 53 der 100 Sitze haben dürften, auch aus | |
| den eigenen Reihen niemand im Wege stehen kann. Er stellt klare Bedingungen | |
| an diejenigen, die sich gerade als Nachfolger des [2][scheidenden | |
| republikanischen Senatschefs Mitch McConnell] positionieren: | |
| Wer eine solche Führungsposition anstrebe, müsse ihm die Möglichkeit | |
| garantieren, auch ohne Senatszustimmung Posten zu besetzen, um die | |
| Regierung so schnell wie möglich zu installieren. Sogenannte Recess | |
| Appointments in Sitzungspausen des Senats sind eigentlich für Notfälle | |
| gedacht, in denen ein vakanter Posten sofort besetzt werden muss. Trump | |
| fordert hingegen, ihm dafür einen Blankoscheck auszustellen. | |
| Sein eigener Kandidat für die Republikanerführung im Senat ist Rick Scott | |
| aus Florida, dessen Karriere als Gouverneur und Senator von [3][Susie Wiles | |
| gestaltet wurde, Trumps Wahlkampfmanagerin], die er gerade zur Stabschefin | |
| berief. Scott antwortete auf Trumps Forderung sofort, das sei genau richtig | |
| so. | |
| Die anderen beiden Kandidaten für die republikanische Senatsführung, John | |
| Thune aus South Dakota und John Cornyn aus Texas, gelten eher als dem | |
| republikanischen Establishment und McConnell verbunden. Öffentlicher | |
| Widerspruch zu Trumps Forderung nach Aushebelung der Senatsrechte kam von | |
| ihnen aber nicht. | |
| 11 Nov 2024 | |
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| ## AUTOREN | |
| Bernd Pickert | |
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