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# taz.de -- UN-Bericht zur globalen Klimapolitik: Auf dem Weg zu 3,1 Grad Erder…
> Nie wurden mehr Treibhausgase ausgestoßen als 2023, zeigt ein Bericht der
> Vereinten Nationen. Mehr Klimaschutz sei nötig – aber auch möglich.
Bild: Es gibt weiter viel zu viel Abgase mit Schadstoffen und Treibhausgasen au…
Berlin taz | Im Jahr 2023 wurden weltweit mehr Treibhausgase ausgestoßen
als je zuvor. Insgesamt waren es 57,1 Gigatonnen CO2, ein Anstieg von 1,3
Prozent verglichen mit 2022. Die USA, China, Indien, die EU, Russland und
Brasilien sind für zwei Drittel dieser Emissionen verantwortlich. Das ist
Ergebnis des diesjährigen [1][Emissionslückenberichts des
UN-Umweltprogramms Unep], der diesen Donnerstag erschienen ist.
„Keine heiße Luft mehr – bitte!“, lautet der Titel der Publikation. Die
Botschaft an die Regierungen: ambitioniertere Klimaziele setzen und diese
Ziele dann auch tatsächlich einhalten, sonst wird das nichts mit dem
1,5-Grad-Ziel. Im Pariser Weltklimaabkommen von 2015 haben die Staaten
versprochen, die Erderhitzung möglichst bei 1,5 Grad gegenüber
vorindustriellen Zeiten zu begrenzen, auf jeden Fall aber bei „deutlich
unter“ 2 Grad.
„[2][Rekordemissionen bedeuten Rekord-Ozeantemperaturen], die
Monsterhurrikanes befeuern. Rekordhitze macht Wälder zu Zunder und Städte
zu Saunen. Rekordregen sorgen für biblische Fluten“, sagte
UN-Generalsekretär António Guterres bei der Vorstellung des Berichts.
Der UN-Emissionslückenbericht wird jedes Jahr von hunderten
Wissenschaftler*innen geschrieben. Sie fassen auf Grundlage der
aktuellen Forschung zusammen, wie viele Treibhausgase im vergangenen Jahr
ausgestoßen wurden, wie die Pariser Klimaziele eingehalten werden können.
Die Diskrepanz zwischen dem politischen Handeln und dem Notwendigen
bezeichnet das Unep als Emissionslücke.
## Erhitzung um mehr als 3 Grad droht
Bei einem Weiter-so werde sich die Erde bis 2100 wahrscheinlich um 3,1 Grad
erhitzen, stellt der Bericht fest. Das würde Teile der Erde wegen
Meeresspiegelanstieg, Hitze oder Extremwetter unbewohnbar machen. Hielten
sich alle Länder an ihre Klimaversprechen, wären es wahrscheinlich immer
noch 2,6 bis 2,8 Grad. Die Emissionslücke hat sich seit vergangenem Jahr
nicht verändert, weil kein Land seine Klimaversprechen, die sogenannten
Nationally Determined Contributions (NDC), angepasst hat.
„Wir brauchen eine globale Anstrengung, wie wir sie nie zuvor gesehen
haben“, sagte Unep-Chefin Inger Andersen. „Jedes Zehntelgrad Erderhitzung,
das wir vermeiden, zählt. Wir retten damit Leben, schützen unsere
Wirtschaft, verhindern Zerstörung und bewahren unsere Artenvielfalt.“
Dem Bericht zufolge würden 2030 im Vergleich mit 2019 die CO2-Emissionen um
vier bis zehn Prozent sinken, wenn alle Staaten ihre Klimaversprechen
einhalten würden. Um die Erderhitzung bei 2 Grad zu stoppen, wären aber
wahrscheinlich 28 Prozent weniger Emissionen nötig, für die 1,5-Grad-Grenze
42 Prozent.
Die Verfasser*innen des Berichts stellen aber auch fest, dass die
nötigen Technologien bereits existieren: Mehr Wind- und Solarenergie
einzusetzen, könnte mehr als ein Viertel der nötigen Emissionsminderung
erreichen. „Das ist großartig, denn Solaranlagen und Windräder sind
billige, bewährte Technologien“, sagte Andersen. Aufzuhören, Wälder zu
roden, kann ein weiteres Fünftel beitragen.
Andersen forderte die Regierungen deswegen auf, bei der nahenden
UN-Klimakonferenz die Grundlage für strengere NDC und eine [3][Umleitung
der globalen Finanzströme zu schaffen], sodass sich die Entwicklungsländer
an die Erderhitzung anpassen und ambitionierte Klimaziele erreichen können.
Die Konferenz findet im November im aserbaidschanischen Baku statt.
25 Oct 2024
## LINKS
[1] https://www.unep.org/resources/emissions-gap-report-2024
[2] /Klimaforschung-und-Meere/!5990313
[3] /Klimagerechtigkeit/!6041431
## AUTOREN
Jonas Waack
## TAGS
Schwerpunkt Klimawandel
Treibhausgase
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COP29: Klimakonferenz in Baku
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