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# taz.de -- US-Präsidentschaftswahl: Enges Rennen auch um den Kongress
> Parallel zur Präsidentschaftswahl am Dienstag wählen die USA auch einen
> Teil des Senats und das Repräsentantenhaus neu. Ohio ist besonders
> umkämpft.
Bild: 2020 ging Georgia an die Demokraten. Und in diesem Jahr? Als einer von si…
Die Wahlen für die beiden Kongresskammern sind für die Frage, wie die USA
in den kommenden Jahren regiert werden, kaum weniger wichtig als das Rennen
ums Weiße Haus. Und anders als die Präsidentschaftswahl, für die Wahlkampf
ausschließlich in den Swing States stattfindet, werben die
Kandidat*innen für Repräsentantenhaus und Senat fast im ganzen Land für
sich. Alle zwei Jahre wird ein Drittel der 100 Senator*innen neu
gewählt. Jeder Bundesstaat entsendet zwei, und das unabhängig von dessen
Bevölkerungsgröße. Kalifornien mit seinen gut 39 Millionen
Einwohner*innen stellt genauso zwei Stimmen in der Kammer wie etwa
North Dakota mit nicht einmal 800.000.
Derzeit steht es im Senat 50:50, was nur deshalb zu einer demokratischen
Mehrheit führt, weil in diesem Fall die Vizepräsidentin die entscheidende
Stimme abgeben kann.
Parallel zur [1][Präsidentschaftswahl am 5. November] stehen 34
Senatsposten zur Wahl. Davon sind derzeit 20 von Demokrat*innen
gehalten, 4 von unabhängigen Senator*innen, die aber zur demokratischen
Fraktion gehören: zum Beispiel Bernie Sanders aus Vermont, aber seit Mai
dieses Jahres auch Joe Manchin aus West Virginia, der aus der
Demokratischen Partei ausgetreten ist. Dazu 10 von Republikaner*innen.
Nach Stand der Umfragen haben die Republikaner 50 bis 51 Sitze mehr oder
weniger sicher, die Demokraten 43, 6 bis 7 Sitze gelten in den Umfragen als
vollkommen offen.
## Brown VS Moreno – der teuerste Wahlkampf
Verlieren werden die Demokrat*innen mit großer Sicherheit etwa den
Senatsposten aus West Virginia, den bislang Joe Manchin hatte. Um Manchin
wird es ihnen nicht leid tun: Der quertreibende Senator hatte ein ums
andere Mal Regierungsvorhaben Joe Bidens im Senat blockiert. Sein
voraussichtlicher Nachfolger Jim Justice, Unternehmer und derzeit noch
Gouverneur von West Virginia, steht im Ruf, nicht so oft bei der Arbeit
aufzutauchen – das könnte für die Demokrat*innen ganz gut sein.
Schwierig für sie ist hingegen die Lage in Montana. Dort liegt Amtsinhaber
Jon Tester derzeit recht deutlich hinter seinem von Donald Trump
unterstützten Herausforderer Tim Sheeny. Geht auch der Posten für die
Demokraten verloren, können sie die Mehrheit kaum halten.
Ausgesprochen eng geht es auch in Ohio zu. Dort kämpft der demokratische
Amtsinhaber Sherrod Brown um sein Überleben als Senator gegen den
Republikaner Bernie Moreno. Der hatte mit Bemerkungen darüber für Aufsehen
gesorgt, wie irre es doch sei, dass auch für Frauen jenseits der 50 das
Abtreibungsthema angeblich so wichtig sei. Moreno hat Trumps volle
Unterstützung. Das Rennen ist das teuerste um den Senat in diesem Wahljahr
– und Brown und Moreno liegen in den Umfragen gleichauf.
## Umfragen zeigen keinen klaren Favoriten.
Wie alle zwei Jahre stehen auch alle 435 Abgeordneten im Repräsentantenhaus
zur Wahl. Anders als etwa in Deutschland gilt das reine Mehrheitswahlrecht:
Wer in seinem Wahlkreis die meisten Stimmen hat, zieht nach Washington, die
Zusammensetzung des Hauses ergibt sich aus der Summe der siegreichen
Kandidat*innen auf beiden Seiten. Hier hatten die
Republikaner*innen in den vergangenen zwei Jahren eine hauchdünne
Mehrheit, und die Demokrat*innen machen sich ernsthafte Hoffnungen,
ihren Fraktionschef Hakeem Jeffries zum neuen Sprecher wählen zu können,
wenn sie auch nur ein paar Sitze dazugewinnen.
Der könnte gegebenenfalls auch schon am 6. Januar 2025 eine wichtige Rolle
spielen, sollte Donald Trump im Falle einer Niederlage wiederum versuchen,
im Kongress die Zertifizierung der Wahlergebnisse zu verhindern.
Ob den Demokrat*innen die Übernahme gelingt, ist allerdings ungewiss:
Derzeit gelten 192 Sitze für die Demokraten und 201 für die Republikaner
als relativ gesichert – zur Mehrheit braucht es 218, in 42 Wahlkämpfen
zeigen die Umfragen keinen klaren Favoriten.
5 Nov 2024
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## AUTOREN
Bernd Pickert
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