| # taz.de -- Sorge vor Ausschreitungen in USA: Gewählt ist gewählt oder Gewalt | |
| > In der US-Hauptstadt Washington ist die Sorge vor Ausschreitungen nach | |
| > den Wahlen groß. Die Erinnerungen an den 6. Januar 2021 sitzen noch tief. | |
| Bild: Washington vor der Wahl: Geschäfte verbarrikadieren sich | |
| WASHINGTON taz | In Washington sind Spanholzplatten wieder gefragt. Die | |
| Geschäfte in der US-Hauptstadt verbarrikadieren derzeit ihre Schaufenster. | |
| Allerdings nicht in Vorbereitung auf eine Naturkatastrophe, sondern auf | |
| mögliche gewalttätige Ausschreitungen nach den Wahlen am Dienstag. | |
| [1][Die Erinnerungen an den 6. Januar 2021] sitzen noch tief. Damals | |
| stürmten Anhänger von Präsident Donald Trump das US-Kapitol, um die | |
| Bestätigung des Wahlsiegs von Joe Biden zu verhindern. | |
| Sicherheitsbehörden rechnen auch in diesem Jahr mit Ausschreitungen, egal | |
| wer gewinnt. Washingtons stellvertretender Stadtverwalter Chris Rodriguez | |
| informierte den Stadtrat vor einigen Wochen, dass sich die Stadt auf „groß | |
| angelegte Ausschreitungen und Unruhen“ vorbereitet. Dies gilt nicht nur für | |
| den Wahltag, sondern für den gesamten Zeitraum bis zum Amtsantritt des | |
| Wahlsiegers Ende Januar. | |
| Obwohl die Polizei keine gezielten Drohungen erhielt, traf sie | |
| Vorkehrungen. Alle 3.300 Stadtpolizeibeamten werden in den kommenden Wochen | |
| bereitstehen, erklärte Polizeichefin Pamela A. Smith während einer | |
| Pressekonferenz in der vergangenen Woche. „Die Polizei unterstützt die | |
| friedliche Ausübung der First-Amendment-Rechte“, wie das Recht auf | |
| Versammlung oder das Recht auf freie Meinungsäußerung, sagte sie. „Aber ich | |
| möchte ganz klar betonen: Wir werden keinerlei Gewalt dulden. Wir werden | |
| keine Unruhen dulden. Wir dulden keine Zerstörung von Eigentum. Täter | |
| werden festgenommen und zur Verantwortung gezogen.“ | |
| ## Mann schießt auf Demokraten-Büro in Arizona | |
| Nach [2][zwei Attentatsversuchen auf Trump] und dessen haltlose | |
| Behauptungen über Wahlmanipulationen ist die Sorge vor wahlbedingter Gewalt | |
| nicht unbegründet. Das gilt nicht nur für Washington. Auch in den wichtigen | |
| Swing States bereiten sich die Kommunen auf das Schlimmste vor. | |
| [3][In Arizona wurde vergangenen Monat ein 60-jähriger Mann verhaftet], | |
| nachdem er auf die Geschäftsstelle der Demokratischen Partei geschossen | |
| hatte. Bei seiner Festnahme fanden die Beamten 120 Waffen, 250.000 Schuss | |
| Munition, schusssichere Westen und einen Granatenwerfer. Die Polizei | |
| glaubt, dass der Mann einen Amoklauf plante. | |
| Das US-Justizministerium und das FBI warnten bereits im September vor | |
| möglichen Angriffen auf die US-Demokratie: „In den letzten Jahren haben wir | |
| eine gefährliche Zunahme von Gewaltdrohungen erlebt, die sich gegen | |
| Wahlbeamte, Arbeiter und Freiwillige sowie gegen Bundes- und Landesbeamte, | |
| Richter, Staatsanwälte, Strafverfolgungsbeamte und andere Beamte | |
| richteten“, sagte der stellvertretende Justizminister Carlos Uriarte in | |
| einem Schreiben damals. | |
| Die Tage nach der Wahl werden in Städten wie Washington daher von | |
| angespannter Stimmung geprägt sein. | |
| 5 Nov 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Drei-Jahre-nach-Sturm-aufs-Kapitol/!5982050 | |
| [2] /Mutmassliches-Attentat-auf-Trump/!6037332 | |
| [3] https://www.bbc.com/news/articles/cvg5eqzrlj1o | |
| ## AUTOREN | |
| Hansjürgen Mai | |
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