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# taz.de -- Kosten des Deutschlandtickets: Vernichtende Preiserhöhung
> Mit der drohenden Preiserhöhung auf 64 Euro würde das Deutschlandticket
> die meisten Vorteile verlieren. Der Staat sollte die Finanzierung
> übernehmen.
Bild: Das Deutschlandticket könnte sich bald nur noch für Berufspendler*innen…
Das Deutschlandticket könnte sich bald als Superflop erweisen. Das wäre der
Fall, wenn der Preis auf jene 64 Euro angehoben würde, die das bayerische
Verkehrsministerium als kostendeckend errechnet hat. Damit wäre ein großer
Teil der Vorteile des bundesweit geltenden Fahrscheins für den Nahverkehr
verloren.
Viele der neu [1][dazugewonnenen Kunden], die das Ticket nur gelegentlich
nutzen, würden es kündigen und bestenfalls bei konkretem Bedarf erneut
abonnieren. Die verbleibenden Kunden finanzieren bei begrenztem Nutzen für
sich selbst die dann immer noch günstigen Konditionen für Fernpendler mit,
die für ihre Netzkarten vor dem Deutschlandticket erheblich tiefer in die
Tasche greifen mussten.
Dass die vernichtende Rechnung aus Bayern kommt, verwundert wenig. Aufgrund
des dort oft schlechten Nahverkehrsangebots ist das Interesse am
Deutschlandticket geringer als anderswo. Richtig ist indes, dass die
Verkehrsunternehmen mit dem aktuellen Preis nicht vernünftig wirtschaften
können.
Für den gewünschten Ausbau des Nahverkehrsangebots fehlt den meisten
Anbietern das Geld. Bei Defiziten droht in manchen Regionen sogar eine
Ausdünnung des Angebots. Das war nicht gerade das Ziel bei der Einführung
des Deutschlandtickets.
Von Bund und Ländern kann man erwarten, dass sie sich im Herbst endlich
einmal auf eine langfristige Finanzierung und Perspektive des
Deutschlandtickets verständigen. Finanzielle Möglichkeiten und politische
Wünsche lassen sich jedoch nur schwer miteinander vereinbaren. Die Politik
will mehr öffentlichen Verkehr, die [2][Anbieter stehen unter Druck, ihre
Kosten wieder hereinzuholen]. Da müssen sich beide Seiten erheblich
bewegen.
Es ist nun die Aufgabe von Bund und Ländern, die Finanzierung eines
attraktiven Angebots zu übernehmen. Für die Verkehrsunternehmen ist es
höchste Zeit, die vielfach vorhandenen Effizienzdefizite in Angriff zu
nehmen. Ein Verlust des Deutschlandtickets wäre sonst kaum zu vermeiden.
15 Sep 2024
## LINKS
[1] /Umfrage-zum-Deutschlandticket/!5970162
[2] /Ein-Jahr-Deutschlandticket/!6008085
## AUTOREN
Wolfgang Mulke
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