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# taz.de -- Kita-Streik für Entlastung: Die letzte Warnung
> Ein unbefristeter Ausstand in den landeseigenen Betrieben rückt näher.
> Verdi mobilisiert für die Urabstimmung am kommenden Donnerstag.
Bild: Auch nach dem heutigen Warnstreik wird sich der Senat nicht kompromissber…
Berlin taz Nach einer kurzen Verschnaufpause während der Sommerferien nimmt
[1][der Tarifkonflikt der Erzieher:innen] der landeseigenen
Kita-Betriebe wieder Fahrt auf. Vor der geplanten Urabstimmung über einen
unbefristeten Erzwingungsstreik versammelten sich am Donnerstagmorgen nach
Verdi Angaben rund 2.000 Erzieher:innen vor dem Abgeordnetenhaus. Ziel
ist, den Senat zu Verhandlungen über einen Entlastungstarifvertrag zu
bewegen.
„Die Beschäftigten wollen keinen Erzwingungsstreik, sondern einen
Entlastungstarifvertrag“, sagt Gewerkschaftssekretärin Tina Böhmer der taz.
Die Urabstimmung ist am kommenden Donnerstag geplant. Voraussetzung für
den unbefristeten Ausstand ist, dass über 75 Prozent aller Mitglieder dafür
stimmen. Wie das Ergebnis ausfällt, ist offen.
Erst am Mittwoch [2][berichtete der Tagesspiegel über ein Schreiben der
Geschäftsführung des Eigenbetriebs Südost] an die Mitarbeitenden, indem von
einer „ernstzunehmenden Krise“ für die Eigenbetriebe gesprochen wird.
Aufgrund der Streiks gäbe es weniger Anmeldungen als geplant, dadurch sei
auch die Finanzierung der Kitas in Gefahr. In dem Schreiben ist von rund
100 „überfinanzierten“ Stellen die Rede.
„Die Beschäftigten sind durchaus verunsichert“, sagt
Gewerkschaftssekretärin Böhmer, doch die Beteiligung sei weiter gut. „Die
Krise hat sich über die Sommerferien nicht aufgelöst“, sagt Böhmer. Seit
der Pandemie warnt Verdi vor einem Kollaps des Kita-Systems in Berlin.
## Keine Lösung in Sicht
[3][Der Teufelskreis aus Personalmangel, chronischer Überlastung und
steigender Krankenstände] würden dazu führen, dass immer mehr
Erzieher:innen den Beruf verlassen. Erst vor drei Wochen sorgte
[4][eine Studie der Bertelsmannstiftung] für Aufsehen. Laut dieser gehören
Berliner Erzieher:innen mit durchschnittlich 36 Ausfalltagen pro Jahr
zu der am stärksten von Krankheit betroffenen Berufsgruppe überhaupt.
Bundesweit sind 20 Ausfalltage der Durchschnitt. Grund sei vor allem die
psychische Belastung, dem die Erzieherinnen und Erzieher ausgesetzt
sind, schreiben die Autor:innen der Studie.
Mit einem „Tarifvertrag pädagogische Qualität und Entlastung“ will Verdi
die Situation der Kita-Beschäftigten verbessern; zunächst in den
Eigenbetrieben des Landes. Kern des Tarifvertrags soll ein deutlich
verbesserter Betreuungsschlüssel sein.
Doch auch nach zahlreichen Warnstreiks seit dem Beginn des Tarifkonflikts
im April lehnt der Senat Verhandlungen ab. Berlin würde ansonsten aus der
Tarifgemeinschaft der Länder rausgeschmissen werden, so die Begründung des
Senats. „Wir sind weiterhin bereit, mit Verdi im Gespräch zu bleiben –
jedoch nicht in Verhandlungen“, stellte ein Sprecher der
Bildungssenatsverwaltung gegenüber der taz klar.
12 Sep 2024
## LINKS
[1] /Kampf-um-Entlastungstarifvertrag/!6031484
[2] https://www.tagesspiegel.de/berlin/wir-befinden-uns-in-einer-ernstzunehmend…
[3] /Kita-Streik-in-Berlin/!6014527
[4] https://www.bertelsmann-stiftung.de/de/themen/aktuelle-meldungen/2024/augus…
## AUTOREN
Jonas Wahmkow
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