| # taz.de -- Wahlprogramm der Hamburger Grünen: Taylor Swift-Konzerte als Vorbi… | |
| > Im Wahlprogramm-Entwurf der Hamburger Grünen spielt das Thema Sicherheit | |
| > eine große Rolle. Sie wollen aus Hamburg einen Safe Space machen. | |
| Bild: So entspannt wie vor einem Taylor-Swift-Konzert soll es bald in ganz Hamb… | |
| Hamburg taz | Ein Safe Space wie auf einem Taylor-Swift-Konzert – das | |
| sollte Hamburg nach den Vorstellungen der Zweiten Bürgermeisterin Katharina | |
| Fegebank werden. Sie nannte das Konzert der US-Sängerin, das in Hamburg | |
| stattgefunden hat, ein Beispiel dafür, wie das Miteinander in der Stadt | |
| insgesamt aussehen könnte: diskriminierungs- und gewaltfrei. | |
| Fegebank kam darauf auf einer Pressekonferenz zu sprechen, bei der die | |
| Grünen den Entwurf ihres „Regierungsprogramms“ für 2025 bis 2030 | |
| vorstellten, über das die Landesmitgliederversammlung am 28. September | |
| entscheiden soll. | |
| Die Zweite Bürgermeisterin in einer rot-grünen Koalition gab die Parole | |
| „[1][freie und sichere Stadt] Hamburg“ aus. Um Diskriminierungen aller Art | |
| und Rechtsextremismus wie Islamismus bekämpfen zu können, müssten die | |
| staatlichen Institutionen, nicht zuletzt Polizei und Verfassungsschutz, | |
| gestärkt werden. Das bedeute mehr Personal, bessere Technik, intensivere | |
| Zusammenarbeit von Bund und Ländern. „Alle sollen Hamburg für sich als | |
| sicheren Ort begreifen können“, sagte Fegebank. | |
| Es solle Kampagnen gegen Antisemitismus, Diskriminierung und zur Stärkung | |
| von Frauen geben. Die Polizei, die vor einigen Jahrzehnten noch | |
| Homosexuelle verfolgte, solle in eine Kampagne gegen Gewalt gegen queere | |
| Menschen eingebunden werden. Überschrift: „Hamburgs Freiheit stärken“. | |
| Auch der grüne Verkehrssenator Anjes Tjarks versprach einen Safe Space – in | |
| Bussen und Bahnen. Dafür solle mehr Personal eingesetzt und die | |
| Videoüberwachung so genutzt werden, dass ein unmittelbares Eingreifen | |
| möglich werde. Tjarks kündigte ein [2][Deutschlandticket für Senioren an –] | |
| analog zum Ticket für Studenten. 500 autonome Busse sollen in den | |
| Außenbezirken für einen guten Anschluss an das öffentliche Nahverkehrsnetz | |
| sorgen. | |
| Die Verkehrsinfrastruktur solle weiter mit Hochdruck erneuert werden, | |
| versprach der Senator. Dabei seien allein 13 Elbbrücken neu zu bauen oder | |
| zu ersetzen. Tjarks verwies auf den geräuschlosen Bau der U-Bahnlinie 5, | |
| für die die Stadt 20-mal so viel Geld ausgeben werde wie für die | |
| Elbphilharmonie. | |
| Um die Belastung der Bürger gering zu halten, sei eine | |
| „Programmkoordination“ nötig, also eine Abstimmung der Bauträger, die zu | |
| einem großen Teil in städtischer Hand sind. Bis dato hieß das | |
| Baustellenkoordination, von der zuletzt wenig zu hören war. | |
| Um Hamburgs Wohlstand zu sichern und zu erneuern, sei es wichtig, | |
| Wissenschaft und Wirtschaft zueinander zu bringen, sagte Fegebank, die auch | |
| Wissenschaftssenatorin ist. Die Grünen schlagen vor, eine Zukunftsstiftung | |
| zu errichten, die mit städtischem und privatem Geld ausgestattet werden | |
| soll. Fegebank schwebt ein Kapital von einer Milliarde Euro vor, aus dem | |
| „zukunftsweisende und erfolgversprechende Technologien und die dafür | |
| erforderliche Forschungsinfrastruktur“ gefördert werden solle. | |
| Zudem wollen die Grünen in der Science City Bahrenfeld, die an das dortige | |
| Deutsche Elektronen-Synchrotron (Desy) angedockt ist, eine | |
| Sonderinnovationszone schaffen. Das wäre ein Freiraum mit weniger Regeln, | |
| der es erleichtern soll, aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und | |
| Erfindungen Produkte zu machen. | |
| Beim Thema Wohnen soll nach dem Programmentwurf der Schwerpunkt auf die | |
| Bezahlbarkeit gelegt werden. Wenn es unter den Finanzierungsbedingungen | |
| schon schwer sei, die nötigen Wohnungen zu bauen, dann wenigstens Sozial- | |
| oder preisgedämpfte Wohnungen, sagte der Landesvorsitzende Leon Alam. | |
| In der [3][Schulpolitik bekennen sich die Grünen zum Hamburger | |
| Schulfrieden], der zwei Wege zum Abitur vorsieht: in zwölf Jahren auf dem | |
| Gymnasium, in 13 Jahren auf der Stadtteilschule. Die Landesvorsitzende | |
| Maryam Blumenthal plädierte für [4][bessere Sprachförderung], Lernen im | |
| eigenen Takt und mehr Möglichkeiten zum Selberlernen. Demokratiebildung | |
| solle in der ersten Klasse beginnen, ebenso der Schwimmunterricht – | |
| verbunden mit kostenlosem Eintritt für alle bis zehn Jahre. | |
| 10 Sep 2024 | |
| ## LINKS | |
| [1] /Harte-Strafen-fuer-Cannabis-Verstoesse/!6002020 | |
| [2] /Hamburger-Gratis-Ticket-fuer-SchuelerInnen/!5999170 | |
| [3] /Vorwahlkampf-in-Hamburg/!5967024 | |
| [4] https://www.hamburg.de/politik-und-verwaltung/behoerden/schulbehoerde/theme… | |
| ## AUTOREN | |
| Gernot Knödler | |
| ## TAGS | |
| Grüne Hamburg | |
| Wahlprogramm | |
| Katharina Fegebank | |
| Anjes Tjarks | |
| Hamburg | |
| Social-Auswahl | |
| Grüne Hamburg | |
| Antisemitismus | |
| CRISPR | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Versäumnisse grüner Verkehrspolitik: Nicht mal das Minimum | |
| Die Grünen bauen in Hamburg viel weniger Fahrradwege als versprochen. Dabei | |
| war es das einzige Thema, bei dem man ihnen noch etwas zutraute. | |
| Hamburger Antisemitismus-Studie: Rückzug aus der Öffentlichkeit | |
| Wie sie Antisemitismus erleben, fragte eine Studie Hamburger Jüdinnen und | |
| Juden. Beruhigen kann das Ergebnis niemanden. | |
| Debatte über neue Gentechnik: Ein Schnitt in die grüne DNA | |
| Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank stößt Diskussion zu | |
| Crispr/Cas an: Wegen der Genschere sollten die Grünen ihr Nein überdenken. |