# taz.de -- Mpox-Ausbruch in der DR Kongo: Die ersten Impfdosen sind da | |
> Die DR Kongo erhält erste Impfdosen aus der EU. Die Verteilung dürfte | |
> schwierig werden – und Impfungen allein lösen das Problem nicht. | |
Bild: Patient mit einem durch das MPox-Virus verursachten Gesichtsausschlag im … | |
Kampala taz | Die erste Ladung des Impfstoffes gegen die [1][Affenpocken] | |
kam am Donnerstag in der Demokratischen Republik Kongo an. Es handelt sich | |
dabei zunächst um 100.000 Dosen. [2][Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) | |
sowie der kongolesische Zuständige für die Eindämmung des Ausbruchs,] Cris | |
Kacita, bestätigen, dass am Samstag eine weitere Lieferung eintreffen | |
werde. | |
Spendiert wurden die Dosen von der Europäischen Union (EU), produziert vom | |
dänisch-deutschen biopharmazeutischen Unternehmen Bavarian Nordic, erklärte | |
WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf einer Pressekonferenz in Genf am | |
Mittwoch. | |
Die WHO hatte anlässlich eines Ausbruchs der Affenpocken im Krisenland | |
Kongo Mitte August [3][den weltweiten Gesundheitsnotstand ausgerufen.] Die | |
Maßnahmen zur Eindämmung sollen so besser koordiniert werden können, bevor | |
aus dem Ausbruch eine weltweite Pandemie wird. | |
Die europäischen Dosen sind die ersten, die die Demokratische Republik | |
Kongo erreichen. Ghebreyesus versicherte, dass das kongolesische | |
Gesundheitsministerium voraussichtlich noch an diesem Wochenende mit der | |
Impfung der Menschen beginnen werde. | |
## Die Bevölkerung muss die Impfung akzeptieren | |
Kacita von Kongos Gesundheitsbehörde erklärte hingegen, man sei nicht in | |
der Lage, die Impfstoffe schnell der betroffenen Bevölkerung zu | |
verabreichen. Er schätzt, dass die Impfkampagnen erst Anfang Oktober | |
beginnen können. „Wir müssen erst mit der Bevölkerung sprechen, damit die | |
Menschen die Impfung akzeptieren“, sagte er. | |
Kongos Gesundheitsbehörden mussten auch bei den vergangenen | |
Ebola-Ausbrüchen im Jahr 2020 und 2021 feststellen, dass die | |
Impfbereitschaft extrem gering war, obwohl das Ebola-Virus ein enormes | |
Sterblichkeitsrisiko hatte. | |
Die EU hat zugesagt, insgesamt mehr als 175.000 Impfstoffe zu beschaffen | |
und an afrikanische Gesundheitsbehörden zu spenden. Spanien, Frankreich und | |
Deutschland haben jeweils 100.000 Dosen versprochen. Weitere Lieferungen | |
werden aus den USA, Japan und von verschiedenen Arzneimittelhersteller | |
geliefert. | |
Nach Angaben des Afrikanischen Zentrums für Krankheitsbekämpfung und | |
Schutzmaßnahmen (Africa CDC) breitet sich die Krankheit in Afrika bereits | |
sehr schnell aus. Laut den aktuellen Statistiken gibt es in 13 | |
afrikanischen Ländern mehr als 24.000 vermutete oder bestätigte Fälle von | |
Affenpocken, darunter 617 Todesfälle, die meisten im Kongo. | |
## Herausforderungen bei Verteilung | |
Gerade in den Vertriebenenlagern im Kriegsgebiet im Osten des Landes, wo | |
die Menschen unter elenden Bedingungen dicht gedrängt leben und nur | |
geringen Zugang zu medizinischer Versorgung haben, breitet sich die | |
Krankheit schnell aus. Bei Infizierten mit geschwächtem Immunsystem, | |
beispielsweise durch HIV oder andere Krankheiten, besteht eine deutlich | |
erhöhte Sterblichkeitsrate. Das Epizentrum des derzeitigen Ausbruchs liegt | |
in einem Minengebiet im Dschungel, wo ungeschützter Sex und damit HIV/Aids | |
weit verbreitet ist. | |
Die Verteilung der Impfstoffe in den betroffenen Gebieten steht vor einigen | |
Herausforderungen. Denn die Impfstoffe müssen tiefgekühlt versandt und nach | |
ihrer Ankunft kühl gelagert werden. Die WHO hat zugesichert, eine | |
Kühlkettenlagerung sicherzustellen. | |
Impfstoffe allein reichen allerdings nicht aus, um den Ausbruch zu stoppen. | |
Die WHO hat zuvor einen umgerechnet 121 Millionen Euro schweren Plan zur | |
Eindämmung von Mpox vorgestellt. Im Laufe dieser Woche sollen weitere | |
Einzelheiten bekannt gegeben werden. | |
5 Sep 2024 | |
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## AUTOREN | |
Simone Schlindwein | |
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