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# taz.de -- Mpox-Virus: Erster Fall in Deutschland nachgewiesen
> Erstmals hat das RKI eine neue Mpox-Variante in Deutschland
> identifiziert. Das Virus breitet sich seit Längerem in einigen
> afrikanischen Ländern aus.
Bild: Mpox-Viruspartikel (rosa) in einer infizierten Zelle (gelb), die in einem…
Berlin taz | In Deutschland ist erstmals ein Fall der neuen Mpox-Variante
nachgewiesen worden. Das gab das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstag in
Berlin bekannt. Demnach hat das Institut die Virusvariante der Klade Ib
bereits am Freitag identifiziert. Die Infektion sei „im Ausland erworben“
worden, heißt es weiter. Das Gefährdungspotenzial für die Bevölkerung in
Deutschland schätzt das RKI als gering ein. Eine Klade beschreibt in der
Virologie eine Gruppe ähnlicher Viren aufgrund ihrer genetischen Sequenzen.
Mpox, früher als Affenpocken bekannt, sorgt seit den 1970er Jahren vor
allem in einigen afrikanischen Ländern für Gesundheitsprobleme. Die neue
Virus-Variante Klade I tritt seit 2023 [1][insbesondere in der
Demokratischen Republik Kongo] auf. Im August hatte die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) deshalb eine [2][gesundheitliche Notlage
internationaler Tragweite ausgerufen]. Seit Anfang 2024 sind bereits 1.100
Menschen an einer Mpox-Infektion gestorben.
## Klade Ib könnte ansteckender sein
In Deutschland war bisher nur die Virus-Variante IIb aufgetreten. Im August
wurde dann die neue Mpox-Variante Ib erstmals auch in Europa – in Schweden
– festgestellt.
Symptome sind typische Hautveränderungen, von Flecken bis Pusteln. Auch
allgemeine Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf-, Muskel- und
Rückenschmerzen und geschwollene Lymphknoten können auftreten.
Übertragen wird der Virus normalerweise durch enge Berührungen, Sex und
offene Wunden. Todesfälle gab es dem RKI zufolge in Deutschland keine. Bei
der Klade Ib wird vermutet, dass die Krankheit schwerer verläuft und
ansteckender ist. Die Datenlage ist allerdings noch unsicher.
## Ausreichend Impfstoffe benötigt
Gegen Mpox [3][existieren wirksame Impfstoffe]. So wird seit 2022 der
Wirkstoff gegen Pockeninfektionen auch gegen Mpox genutzt. Infektionen
seien zwar auch nach der Impfung möglich, allerdings mit „einem leichteren
klinischen Verlauf und einer geringeren Infektiosität“, heißt es auf der
Website des RKI.
In afrikanischen Ländern breitet sich Mpox dennoch weiter aus. Wie jüngst
die Gesundheitsbehörde der Afrikanischen Union, CDC Africa, verkündete, ist
die Ausbreitung nicht unter Kontrolle. Zum einen fehlen Testkapazitäten.
[4][Vor allem aber mangelt es an ausreichend Impfstoff]. Die EU hatte im
August zwar 175.000 Dosen Impfstoff zugesagt, auch Spanien, Frankreich und
Deutschland haben jeweils 100.000 Dosen versprochen. Für eine effektive
Eindämmung werden um ein Vielfaches mehr benötigt.
22 Oct 2024
## LINKS
[1] /Mpox-Ausbruch-in-der-DR-Kongo/!6031442
[2] /WHO-schlaegt-Alarm/!6030382
[3] /Mpox-Virus-in-Berlin/!6031486
[4] /WHO-ruft-Notstand-wegen-Mpox-aus/!6027094
## AUTOREN
Amelie Sittenauer
## TAGS
Mpox
Virus
Weltgesundheitsorganisation
Impfstoff
Ständige Impfkommission (Stiko)
Robert Koch-Institut
Mpox
Afrika
Schwerpunkt Demokratische Republik Kongo
Mpox
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