# taz.de -- Artenvielfalt in Brasilien: Rios letzte Raubtiere | |
> Seit Millionen Jahren leben Kaimane in der Gegend um Rio de Janeiro. Doch | |
> ihre Lagunen werden bebaut. Unterwegs mit einem, der sie retten will. | |
Rio de Janeiro taz | Drei Männer stehen am Rand einer Lagune. Von einer | |
kleinen Anlegestelle laden sie ihre Ausrüstung auf ein blaues Holzboot. | |
Dann steigen sie ein, paddeln los. Es ist eine schwüle Nacht, Moskitos | |
schwirren umher. Am Horizont funkeln die Lichter Rio de Janeiros. Ricardo | |
Freitas sitzt auf dem Bug des Bootes. „Hier ist das Zuhause der Kaimane“, | |
sagt er. „Wir klopfen einmal an und schauen, ob uns jemand die Tür | |
aufmacht.“ | |
Freitas ist 44 Jahre alt, braungebrannt, muskulös und tätowiert. Der | |
Biologe hat das Instituto Jacaré gegründet, das Institut Kaiman. Sein Ziel: | |
Die Kaimane Rio de Janeiros retten. | |
Mittlerweile knattert der Motor des Bootes. Francisco de Assis Oliveira | |
Costa, den alle nur Chico nennen, steuert es. Der 65-Jährige ist Fischer | |
und erzählt gerne derbe Witze, wie sie vielleicht nur ein Fischer erzählen | |
kann. Außerdem ist noch ein junger Kollege von Freitas an Bord. Die Lagune, | |
auf der die drei Männer unterwegs sind, liegt im äußersten Westen von Rio | |
de Janeiro. Sie heißt Jacarepaguá, was „Kaiman im Wasser“ in der indigenen | |
Sprache Tupi bedeutet. | |
An einem schilfbewachsenen Ufer verlangsamt sich das Boot. Freitas schaltet | |
seine Stirnlampe aus und deutet nach vorn. „Schau dort, da ist einer.“ Zwei | |
funkelnde Punkte schimmern im Wasser – die Augen eines Kaimans. Freitas | |
stößt mehrere kehlige Laute aus. Um die Kaimane anzulocken imitiert er ihre | |
Rufe. Es sind Angriffslaute. | |
Nach einigen Minuten schwimmt ein Kaiman auf das Boot zu. Freitas hält | |
einen angelartigen Stab in das Wasser, an dessen Ende eine Schlinge | |
befestigt ist. Plötzlich packt er zu und zieht die Schlinge um den Hals des | |
Tieres fest. Der Kaiman dreht und windet sich, schlägt mit dem Schwanz. „Er | |
tanzt wie ein Bolschoi-Tänzer“, ruft Costa und lacht. Wasser spritzt in das | |
Boot, es ruckelt gefährlich. Freitas keucht, stöhnt, Schweiß tropft ihm von | |
der Stirn. „Alter, der ist echt groß.“ | |
Nach einigen Minuten des Kampfes gelingt es, den Kopf des Kaimans an die | |
Außenwand des Bootes zu ziehen. Freitas klebt das Maul mit Isolierband zu. | |
Gemeinsam ziehen sie den Kaiman an Bord. Er ist so groß, dass er an Land | |
untersucht werden soll. Costa schmeißt den Motor an, es geht zurück in | |
Richtung Anlegestelle. | |
Kaimane gehören zur Familie der Krokodile. Sie unterscheiden sich von ihren | |
Verwandten dadurch, dass sie kleiner sind und ausschließlich in Südamerika | |
vorkommen. Kaimane sind eine der ältesten Bewohner Rio de Janeiros. | |
Paläontologische Studien zeigen, dass sie und ihre Vorfahren schon seit | |
Millionen von Jahren in der Gegend leben. Rund 6.000 der urzeitlichen Tiere | |
besiedeln die Lagunen der Millionenstadt. Schätzt zumindest Freitas, der | |
seit Langem die Population erforscht und dokumentiert. Doch die Tiere sind | |
bedroht – [1][auch durch den Klimawandel]. | |
„Kaimane sind ein Indikator für die Gesundheit der Umwelt“, sagt Luisa | |
Diele-Viegas. Auch sie ist Biologin und forscht als Gastprofessorin an der | |
Bundesuniversität von Bahia. Ihr Schwerpunkt: die Auswirkungen der | |
Klimakatastrophe auf Reptilien. „Der Klimawandel wirkt sich physiologisch | |
auf alle Tiere aus. Bei wechselwarmen Tieren sind die Auswirkungen aber | |
noch größer.“ | |
Kaimane sind wechselwarm. Das heißt, sie beziehen ihre Wärme aus der | |
Umgebung. Ihre Körpertemperatur entspricht in der Regel der | |
Außentemperatur. Dadurch sind sie besonders empfindlich gegenüber | |
klimatischen Veränderungen. Wechselwarme Tiere wie Kaimane können ihre | |
Körpertemperatur zwar durch ihr Verhalten regulieren, indem sie zum | |
Beispiel kältere Orte aufsuchen. Das Problem: Durch die Erderwärmung erhöht | |
sich nicht nur die Umgebungstemperatur, sondern auch die Wassertemperatur. | |
„Wenn das Wasser ebenfalls überhitzt, können die Kaimane dort keine | |
Zuflucht mehr finden“, erklärt die Expertin Diele-Viegas. | |
Die steigenden Temperaturen beeinflussen zudem die Fortpflanzung der | |
Kaimane. Die Bruttemperatur der Eier bestimmt nämlich das Geschlecht der | |
Nachkommen. Bei höheren Temperaturen werden mehr Männchen geboren. Dies | |
führt langfristig zu einem Ungleichgewicht in der Population – und | |
letztlich zu einem Rückgang der Gesamtzahl der Kaimane. | |
Zurück auf der Lagune in Rio de Janeiro. Das Boot legt am Steg an. In dem | |
kleinen Dorf stehen ein paar Holzhütten, Hunde tollen umher, von irgendwo | |
dröhnt Musik. Seit mehr als 50 Jahren leben hier Fischerfamilien. Auf der | |
anderen Seite der Holzbaracken verläuft eine stark befahrene Straße, | |
dahinter ragen Wohntürme in die Höhe. Das angrenzende Viertel zählt zu den | |
teuersten der Stadt, hier leben die Neureichen Rio de Janeiros. | |
Freitas und sein Kollegen hieven den Kaiman gemeinsam aus dem Boot. Nach | |
einiger Anstrengung gelingt es ihnen, das Tier oberhalb des Stegs | |
abzulegen. Freitas setzt sich auf den schuppigen Panzer. Dann bindet er dem | |
Kaiman mit schwarzem Isolierband die Beine ab. Das Tier gibt einen | |
knurrenden Laut von sich. „Natürlich ist es nicht angenehm, gefesselt zu | |
sein. Aber wir müssen so viele Daten wie möglich sammeln.“ Die Ergebnisse | |
werden in Berichten zusammengefasst. Ab und zu, so sagt Freitas, teilen sie | |
ihre Forschungsdaten mit städtischen Organisationen und privaten Akteuren. | |
Insgesamt könnte das Interesse jedoch größer sein. | |
Der Fang hat sich im kleinen Dorf herumgesprochen, Fischer versammeln sich | |
rund um das Tier. Ein Teller mit gegrilltem Fisch macht die Runde, Bier | |
wird eingeschenkt. Die Männer diskutieren über die Länge des Kaimans, jeder | |
gibt einen Tipp ab.„Zwei Meter!“ „Quatsch, der ist viel größer. Zwei Me… | |
zehn.“ | |
Freitas legt ein Messband an – der Kaiman ist zwei Meter fünfzehn groß. | |
Dann misst Freitas weitere Dinge ab: den Schädel, die Beine, den Schwanz. | |
Mit einem Messer schneidet er eine Schwanzschuppe ab, Blut tropft. „Das | |
macht ihm nichts, er verspürt hier keinen Schmerz.“ Freitas’ Kollege | |
notiert, welche Schuppe er entfernt hat. So können sie das Tier später | |
identifizieren. Rund 1.000 Tiere sind bereits in ihrer Datenbank | |
verzeichnet. | |
Grundsätzlich erkenne man einen gesunden Kaiman an den glänzenden Schuppen | |
und dem kräftigen Schwanz, erklärt Freitas. Um jedoch genauere | |
Informationen zu erhalten, schicken sie die Schuppenprobe an das Labor | |
einer Partneruniversität. Dort werden Blut und Gewebe untersucht. Später | |
stellt sich heraus: Das Tier zeigt keine Auffälligkeiten, es ist gesund. | |
Freitas schätzt das Gewicht des Kaimans auf etwa 80 Kilogramm – zu schwer, | |
um ihn auf der Stelle zu wiegen. Anschließend bestimmt er das Geschlecht: | |
Es handelt sich um ein Männchen. „Wir haben hier ein völlig unausgewogenes | |
Geschlechterverhältnis: 80 Prozent der Population sind männliche Kaimane, | |
nur 20 Prozent sind weiblich.“ Dies gefährde die Fortpflanzung. Rio de | |
Janeiros letzte Raubtiere drohen schleichend auszusterben. | |
Die Erderwärmung trifft Brasilien besonders heftig. Anfang des Jahres | |
ächzte Amazonien unter einer Rekorddürre, in vielen Regionen wüteten | |
Waldbrände. Anderswo kam es zu Starkregen, im Mai setzten Überschwemmungen | |
viele Teile Südbrasiliens unter Wasser. Neben der Klimakrise verschärft | |
sich auch die Umweltverschmutzung weiter, was mit der völlig | |
unkontrollierten Urbanisierung zusammenhängt. Freitas deutet auf die andere | |
Seite der Lagune. „Dort drüben stehen Luxusapartments und bewachte | |
Wohnanlagen. [2][Neymar] und andere Fußballstars haben dort Wohnungen.“ | |
Die Stadt wächst mit immer neuen Apartmentkomplexen und Shoppingmalls an | |
die Lagune heran. Die ungeklärten Abwasser von Hunderttausenden Menschen | |
werden in die Lagune geleitet. Durch die Fäkalien bilden sich Gase, an | |
vielen Stellen blubbert es. Ein weiteres Problem: Am Ufer wird jede Menge | |
Müll entsorgt, manchmal auch direkt im Wasser. Laut Schätzungen haben 70 | |
Prozent der Kaimane Plastik im Magen. „Die Stadt ist gewachsen. Und die | |
biologische Vielfalt, das Symbol der Region, wurde völlig vernachlässigt“, | |
schimpft Freitas. | |
Zum ersten Mal kam er während seiner Studiums mit Kaimanen in Berührung. | |
„Ich war direkt fasziniert von ihnen. Es sind lebende Dinosaurier.“ Die | |
Tiere ließen ihn nicht mehr los, Freitas fand seine Berufung, eine | |
Lebensaufgabe. Seit 24 Jahren arbeitet er mit Kaimanen. Einige nennen ihn | |
den „Crocodile Dundee von Rio“. Der Name schmeichele ihm, auch der | |
australische Naturbursche aus dem Kultfilm habe für Artenschutz gekämpft. | |
So soll auch Freitas’ Arbeit in Erinnerung bleiben. | |
Unterstützung aus dem Dorf erhält er von Fischern wie Costa. Zusammen mit | |
seiner Frau und zwei Söhnen wohnt der 65-Jährige in einer kleinen | |
Holzhütte. Ein Raum, ein Bad, vielleicht 12 Quadratmeter. Seit 30 Jahren | |
ist er Fischer. Doch wie lange er hier noch arbeiten kann, weiß er nicht. | |
„Für die Stadtverwaltung sind wir Feinde. Sie wollen uns vertreiben.“ Die | |
Region ist ein urbanes Filetstück und die Fischer stehen der Expansion des | |
Immobilienkapitals im Weg. Einige Baufirmen haben Pläne, hier bald | |
Wohnungen zu errichten. Im Immobiliengeschäft sind auch fragwürdige | |
Gestalten aktiv. Kriminelle, bis an die Zähne bewaffnete Milizenbanden mit | |
Verbindungen nach ganz oben, sprich: Männer, mit denen man sich nicht | |
anlegen will. Und es gibt weitere Faktoren, die das Leben der Fischer | |
erschweren. | |
Ein Boot legt am Steg an, zwei Männer steigen aus. Sie ziehen ein Netz an | |
Land, in dem Fische zappeln. Der Fang ist dürftig. Mal wieder. Früher habe | |
es hier zahlreiche Fischarten gegeben. Doch mittlerweile gingen fast nur | |
noch Tilapias ins Netz. Das ist ein Fisch aus der Familie der Buntbarsche, | |
der eigentlich aus Afrika kommt. Er sei anpassungsfähiger, sagt einer der | |
Männer, [3][habe die anderen Arten verdrängt]. Und er könne sich besser an | |
steigende Temperaturen und die Verschmutzung anpassen. Ein wahrer | |
Überlebenskünstler. | |
Und die Kaimane? Manchmal, erzählt Costa, zerstörten sie seine Netze. Auch | |
ein paar Hunde seien bereits in ihren Mägen gelandet. Aber die Kaimane | |
gehörten nun mal dazu. „Ohne sie gibt es kein ökologisches Gleichgewicht. | |
Jedes Tier spielt in der Natur seine Rolle.“ | |
Das glaubt auch die Reptilienexpertin Luisa Diele-Viegas. „Kaimane stehen | |
ganz oben in der Nahrungskette und spielen eine zentrale Rolle bei deren | |
Regulierung.“ Würden sie aussterben, hätte das womöglich dramatische | |
Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem. Gibt es nämlich den stärksten | |
Räuber nicht mehr, kommt es zu einem Anstieg der Population des | |
nächststärkeren Räubers – kleinen Säugetieren und Vögeln. Das hätte | |
wiederum Konsequenzen für die gesamte Nahrungskette, da die Räuber sich von | |
Tieren der nächsttieferen Stufe ernähren. Es entsteht ein Ungleichgewicht | |
und im Extremfall verschwinden ganze Populationen. „Das könnte dann | |
wiederum verheerende Auswirkungen auf unsere Ernährung haben“, warnt | |
Diele-Viegas. | |
Nachdem sie alle Untersuchungen durchgeführt haben, tragen Freitas und sein | |
Kollege den Kaiman an das Ufer. Sie entfernen die Isolierbänder. „Aus | |
Sicherheitsgründen öffnen wir sein Maul erst im Wasser.“ Man müsse ständig | |
auf der Hut sein, sagt Freitas. Er grinst und streckt seine Hand hoch. Ein | |
Kaiman biss ihm in die Hand, riss ein Stück vom Finger ab. Arbeitsunfall. | |
Die Spitze musste rekonstruiert werden. Freitas nimmt es mit Humor. Er ist | |
niemand, der sich schnell aus der Fassung bringen lässt. | |
„Fünf, vier, drei …“, Freitas zählt herunter, „…zwei, eins, jetzt.�… | |
entfernt den Maulschutz, hüpft mit einem großen Satz zurück. Der Kaiman | |
tappt zunächst etwas ungeschickt nach vorne. Dann gleitet er geschmeidig | |
ins Wasser und wird vom grünlich schimmernden Wasser verschluckt. | |
Brasilien beherbergt eine unglaubliche Artenvielfalt. Um die natürlichen | |
Reichtümer des Landes zu schützen, wären eigentlich koordinierte Maßnahmen | |
notwendig. Doch es passiert viel zu wenig. Besonders die Jahre unter dem | |
rechtsradikalen Präsidenten [4][Jair Bolsonaro] waren verheerend für den | |
Umweltschutz. Die Regierung Bolsonaro schloss in vier Jahren Amtszeit | |
zahlreiche Kontrollbehörden, hetzte gegen NGOs und öffnete Schutzgebiete | |
für wirtschaftliche Aktivitäten. Es waren verlorene Jahre, von denen sich | |
das Land immer noch erholen muss. | |
Mit dem Sozialdemokraten [5][Lula da Silva] regiert mittlerweile ein Mann, | |
der sich Umwelt- und Klimaschutz auf die Fahnen schreibt. Eine radikale | |
Wende der Umweltpolitik, das versprach er im Wahlkampf. Sein Sieg wurde | |
deshalb auch im Ausland gefeiert. Und tatsächlich legte die Regierung | |
energisch los: Sie nominierte Umweltschützer*innen ins Kabinett, baute | |
staatliche Organe wieder auf, verstärkte die Zusammenarbeit zwischen | |
Bundes- und Landesebene und – vielleicht am wichtigsten – sie setzte das | |
Thema Umwelt- und Klimaschutz nach vier Jahren Zerstörungskurs zurück auf | |
die Agenda. Seit seinem Amtsantritt ist die Abholzung erheblich reduziert | |
worden, kriminelle Gruppen im Amazonasgebiet, die jahrelang unbescholten | |
davonkamen, müssen wieder Strafen fürchten. | |
Doch es gibt nicht nur Fortschritte: Denn in den Parlamenten sitzen viele | |
Politiker*innen, für die Umweltschutzmaßnahmen vor allem | |
Entwicklungshemmnisse bedeuten. In den vergangenen Monaten versuchten | |
Vertreter*innen des mächtigen Agrobusiness eine Reihe von | |
umweltfeindlichen Gesetzesinitiativen durch das Parlament zu peitschen. | |
Auch einige Regierungsmitglieder setzen auf umstrittene Projekte wie | |
Ölbohrungen im Amazonaregenwald. Lula, der sich im Ausland gerne als | |
Ökopräsident feiern lässt, ist vor allem ein Pragmatiker. Wie kaum ein | |
zweiter Politiker Lateinamerikas weiß er, wie man verschiedene Interessen | |
unter einen Hut bringt. In Brasilien sind die Fronten zwischen Wirtschaft | |
und Umweltschutz verhärtet, meist zieht die Natur den Kürzeren. | |
Auch beim Thema Artenschutz werde viel zu wenig unternommen, kritisieren | |
Expert*innen. Zwar existierten solide Gesetze und Verordnungen zum Schutz | |
heimischer Tiere, doch in der Praxis schrumpfe ihr Lebensraum und neue | |
Gesetzesinitiativen blieben aus. Kaimanexperte Freitas teilt diese | |
Einschätzung: „Unser Tierschutzgesetz konzentriert sich vor allem auf Hunde | |
und Katzen, lässt jedoch die Wildtiere außer Acht.“ Mittlerweile werden | |
hohe Strafen gegen Menschen verhängt, die Hunde quälen. Für Kaimane gilt | |
dies jedoch nicht. | |
Freitas setzt sich auf einen Hocker und raucht eine Zigarette. Als | |
Umweltschützer sei man in Brasilien ziemlich alleine. „Unser Projekt wird | |
von niemandem unterstützt. Nicht von der Gemeinde, nicht vom Bundesstaat. | |
Von niemandem.“ Freitas hält seine kleine Stiftung mit Spenden und | |
Kaimantouren über Wasser. Und indem er manchmal Kaimane aus den Gärten und | |
Swimmingpools der Reichen fischt. Kaimane gelten bei vielen | |
Brasilianer*innen als monströse Wesen, werden teilweise gejagt. Um ihr | |
Fleisch zu verkaufen oder einfach zum „Spaß“. Erst kürzlich entdeckten | |
Fischer mehrere Kaimankadaver am Ufer. | |
Freitas Traum? Eine Rettungsstation aufbauen. Einen Ort, an dem sie Tiere | |
aufnehmen und gezielt Weibchen ansiedeln können. Freitas hat viele Ideen. | |
Doch derzeit deutet wenig darauf hin, dass sich seine Träume verwirklichen | |
lassen. Bürokratie und mangelndes Interesse der Politik sind die größten | |
Hürden. An Aufgeben denkt Freitas aber nicht. Und so wird er auch morgen | |
wieder auf die Lagune hinausfahren. | |
12 Aug 2024 | |
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