Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Selenskyj und mögliche Verhandlungen: Begrenzt offen
> Wolodymyr Selenskyj signalisiert Bereitschaft, Gebiete abzutreten, wenn
> die Bevölkerung das will. Es wäre ein Freibrief für Putin zum
> Weitermachen.
Bild: Gedenkmauer für getötete Soldaten: Verhandeln, aber nur, wenn es etwas …
Anders als noch beim Ukraine-Friedensgipfel Mitte Juni hat der ukrainische
Präsident Wolodymyr Selenskyj überraschenderweise gegen Russlands Präsenz
bei einer Nachfolgeveranstaltung offensichtlich nichts einzuwenden. Wohl
denen, die schon immer einer diplomatischen Lösung das Wort geredet, dabei
aber stets im Dunkeln gelassen haben, was das bedeutet.
Sie könnten sich dennoch bestätigt fühlen, [1][zumal der Krieg täglich
weitere Opfer fordert]. Ergo, so die Annahme, beginnt sich vielleicht
endlich auch bei Selenskyj die Erkenntnis durchzusetzen, dass der Krieg
gegen den russischen Aggressor für Kyjiw auf dem Schlachtfeld nicht zu
gewinnen ist und sich die Ukraine folglich in das Unvermeidliche fügen
muss.
Wenn man [2][Selenskyjs Interview] mit französischen Medien genau liest,
sieht es allerdings etwas anders aus. An der territorialen Integrität macht
er keine Abstriche. Das läge laut Verfassung auch gar nicht in seiner
Kompetenz. Und nicht überall wird so kreativ mit dem Grundgesetz umgegangen
wie in Russland. Über Gebietsabtretungen müsse, wenn überhaupt, die
Bevölkerung entscheiden – sprich ein Referendum organisiert werden. Doch
wie?
Die Menschen bei Wahlen in den ostukrainischen Gebieten Donezk und Luhansk
sprechen zu lassen, war auch in den Minsker Abkommen 2014/15 vorgesehen.
Was daraus wurde, ist bekannt. Genauso bekannt sind die Positionen Moskaus,
an denen sich nichts geändert hat. Bevor sich der Kreml zu Gesprächen
herablässt, soll Kyjiw komplett aus den vier völkerrechtlich besetzten
Gebieten Donez, Luhansk, Saporischschja und Cherson abziehen. Das war und
ist gelinde gesagt absurd: Gebiete und die Menschen, die dort wohnen,
aufgeben.
Wenn gewaltsame Grenzverschiebungen nachträglich belohnt werden, wäre das
nicht weniger als ein Freibrief für Moskau, danach weiterzumachen. Nichts
spricht dafür, dass dieser Fall nicht eintritt. Um es klar zu sagen:
[3][Diplomatie und eine Friedenskonferenz] sind wichtig. Aber nur dann,
wenn es etwas zu verhandeln gibt und nicht, wenn eine Kapitulation am
Anfang steht.
1 Aug 2024
## LINKS
[1] /Wie-sich-die-Ukraine-verteidigt/!6017704
[2] https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/ukraine-krieg-russland-gebie…
[3] /Friedenskonferenz-in-der-Schweiz/!6012997
## AUTOREN
Barbara Oertel
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wolodymyr Selenskij
Krim-Annexion
Friedensverhandlungen
Social-Auswahl
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
GNS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
## ARTIKEL ZUM THEMA
Ukrainischer Vorstoß in Kursk: Selenskyjs Durchhalteparole
Trotz schwieriger Situation im Donbass ist die ukrainische Armee in
russisches Gebiet vorgedrungen. Der Überraschungserfolg ist vor allem ein
Signal nach innen.
Angriff hinter der russischen Front: Drohnenjagd mit der „Baba Jaga“
Kampfdrohnen aus eigener Produktion erlauben es der Ukraine, tief hinter
der Front russische Positionen zu zerstören. Besuch bei einer
Drohnenbrigade.
F-16-Lieferung für Selenskyj: Kampfjets werden Realität
Nach langem Warten erhält die Ukraine F-16-Kampfjets von den westlichen
Verbündeten. Und hofft damit auf eine neue Phase der Luftverteidigung.
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: 600 Lenkbomben in einer Woche
Ukraines Präsident Selenskyj zieht eine Bilanz der jüngsten Angriffe auf
sein Land. Er rechtfertigt damit Attacken auf russische Militärflugplätze.
Reaktion auf Ukraine-Friedenskonferenz: Russland weist „Blödsinn“ zurück
Die Schweizer Konferenz zum Frieden in der Ukraine sieht Russland als
Aufruf zum Krieg. Es sieht sich als Land, das die Hand zum Dialog reiche.
Politikerin über Befreiung der Krim: „Die Minen in den Köpfen räumen“
Seit der Besetzung Russlands 2014 leben die Krimtataren unter ständiger
Repression, sagt Tamila Taschewa. Sie vertritt die Ukraine auf der Krim.
Krieg in der Ukraine: Lang und zermürbend
Die Gegenoffensive der Ukrainer hat nicht den erhofften Erfolg gebracht.
Dennoch lehnt eine Mehrheit der Bevölkerung Verhandlungen und Kompromisse
mit Russland ab.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.