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# taz.de -- F-16-Lieferung für Selenskyj: Kampfjets werden Realität
> Nach langem Warten erhält die Ukraine F-16-Kampfjets von den westlichen
> Verbündeten. Und hofft damit auf eine neue Phase der Luftverteidigung.
Bild: Präsident Selenskyj bei der Präsentation eines F-16-Kampfflugzeuges am …
Berlin taz | Rund ein Jahr dauerte es, nun sind die ersten Kampfjets vom
Typ F-16 in der Ukraine eingetroffen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr
Selenskyj präsentierte sichtlich stolz die Flieger, die „eine [1][neue
Phase der Luftverteidigung] einleiten sollen“. Selenskyj sprach von
Hunderten Treffen und Verhandlungsrunden mit den westlichen Verbündeten.
Konkret wurde die Lieferung der Kampfjets [2][beim Nato-Gipfel im
vergangenen Jahr im litauischen Vilnius]. An vorderster Front des
Bündnisses, um die Luftverteidigung der ukrainischen Armee zu stärken:
Niederlande, Dänemark, Norwegen und Belgien.
„Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt zu unserem Sieg“, schrieb
Armeechef Olexander Syrskyj auf Telegram. „F-16 in der Ukraine – das
bedeutet mehr getötete Besatzer, mehr abgefangene Raketen oder Flugzeuge,
mit denen die russischen Verbrecher unsere ukrainischen Städte angreifen.“
Die Bomber zählen zu den leistungsfähigsten Militärjets weltweit. Sie
können in sehr niedriger Höhe und bei nahezu jedem Wetter fliegen. Ihr
Einsatz dient sowohl der Verteidigung in der Luft als auch gegen Ziele am
Boden.
Mehr als 60 Kampfjets aus US-amerikanischer Produktion hatten die
Verbündeten zugesagt und die Ausbildung ukrainischer Piloten und des
Bodenpersonals übernommen. Deutschland beteiligte sich nicht an dieser
Allianz innerhalb der Nato-Staaten. Die Bundesregierung engagiert sich bei
der Luftabwehr und hat mehrere Patriot-Systeme selbst an die Ukraine
geliefert und um weitere Systeme bei anderen Staaten geworben. Zu den
größten Unterstützern zählen auch hier die USA.
## Selenskyj fordert umgehend weitere Kampfjets
Wie viele Jets bisher in der Ukraine eingetroffen sind, sagte Selenskyj
nicht. Laut dem US-Magazin The Economist sollen 10 geliefert worden sein,
bis zum Ende des Jahres sollen weitere 10 hinzukommen und schnell
einsatzbereit sein. Nach Einschätzung des Institutes for the Study of War
bräuchte es allerdings eine substanzielle Anzahl an F16-Bombern, damit die
ukrainische Armee ihren Luftraum vor der russischen Armee besser schützen
kann. Insbesondere deren Einsatz im russischen Grenzgebiet sowie auf dem
von Russland besetzten Territorium könnte für eine Wendung im zermürbenden
Stellungskrieg sorgen.
Selenskyj forderte umgehend weitere solcher Kampfjets. Russische
Militärblogger spielten dagegen die Bedeutung der F-16 für das
Kriegsgeschehen umgehend herunter. Zugleich wurde von offizieller Seite
kolportiert, dass mit der Lieferung der Kampfjets sowie weiterer westlicher
Waffensysteme erneut „eine rote Linie“ überschritten worden sei.
Ukrainische Militärexperten rechnen damit, dass die russische Armee
versuchen wird, die F-16 auf den Stützpunkten zu zerstören. Zudem dürfte es
schwierig werden, das dichte russische Flugabwehrnetz zu durchbrechen.
Die Ukraine erhält aber nicht nur Nachschub an militärischem Gerät. Wie der
ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal am Montag via X (ehemals
Twitter) mitteilte, erhält das Land über die Weltbank rund 3,9 Milliarden
US-Dollar aus den USA. Mit dem Geld sollen vor allem die Gehälter von
Lehrer:innen oder Rettungskräften bezahlt werden, zudem geht es um die
Finanzierung von Sozialleistungen.
5 Aug 2024
## LINKS
[1] /Unterstuetzung-der-Ukraine/!5951003
[2] /Nato-Gipfel-in-Vilnius/!5943687
## AUTOREN
Tanja Tricarico
## TAGS
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
Wolodymyr Selenskij
Rüstung
Niederlande
Wladimir Putin
Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
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Friedensbewegung
Schwerpunkt Zwei Jahre Krieg in der Ukraine
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