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# taz.de -- Krieg in der Ukraine: Wieder zu Hause
> Russland und die Ukraine tauschen erneut Kriegsgefangene aus. Vermittelt
> hatten die Vereinigten Arabischen Emirate.
Bild: Endlich Zuhause: Ukrainischer Kriegsgefangener nach einem Gefangenenausta…
Kyjiw taz | 190 ukrainische und russische Kriegsgefangene sind seit
Mittwochnachmittag in Freiheit. Dies berichten ukrainische und russische
Quellen übereinstimmend. Beide Seiten loben auch die Vereinigten Arabischen
Emirate, die bei diesem Gefangenenaustausch offensichtlich eine
Schlüsselrolle gespielt haben.
„Wir bringen unsere Leute immer wieder nach Hause,“ schrieb Präsident
[1][Wolodymyr Selenskyj] am Nachmittag auf seinem Telegram-Kanal. „Weitere
95 Verteidiger sind aus russischer Gefangenschaft freigelassen worden. Sie
alle sind Angehörige der ukrainischen Streitkräfte, der Nationalgarde und
des Grenzschutzes. Ich bin unserem Austauschteam und den Vereinigten
Arabischen Emiraten dankbar für die Vermittlung. So schwierig es auch sein
mag, wir suchen jeden, der in Gefangenschaft sein könnte. Alle müssen wir
zurückbringen.“
Ähnlich äußert sich auch Tatjana Moskalkowa, die russische
Menschenrechtsbeauftragte. Sie ist auf russischer Seite federführend bei
den Gefangenenaustauschaktionen. Einfach sei dieser Dialog nicht, schreibt
sie auf Telegram. Noch immer befinde sich eine beträchtliche Zahl
russischer Kriegsgefangener in der Ukraine.
Man habe sich auch im Rahmen des Gefangenenaustausches mit Mitarbeitern des
Büros des ukrainischen Menschenrechtsbeauftragten getroffen, berichtet sie.
Dabei sei über weitere zukünftige humanitäre Aktionen gesprochen worden.
Unter anderem gehe es auch um Familienzusammenführungen.
## Nur männliche Gefangene
Insgesamt habe man seit Beginn der russischen Invasion 3405 Ukrainer aus
der Kriegsgefangenschaft nach Hause holen können, zitiert das ukrainische
Portal rbc.ua den ukrainischen Menschenrechtsbeauftragten Dmitro Ljubinets.
Die Freigelassenen sind offensichtlich alle Männer. Dies sei verwunderlich,
hatte Lubinets noch vor wenigen Tagen erklärt, dass die Ukraine mit
Unterstützung der [2][Vereinigten Arabischen Emirate] einen groß angelegten
Austausch mit Russland von weiblichen Kriegsgefangenen plane.
Nach Angaben des für Gefangenenaustausch zuständigen ukrainischen
Koordinierungsstabes befänden sich aktuell mehr als 400 ukrainische Frauen
in russischer Gefangenschaft, meldet rbc.ua. Und erneut waren es die
Vereinten Arabischen Emirate, die den Gefangenenaustausch vermittelt haben,
kommentiert der ukrainische Telegram-Kanalk „kharkiv_1654“. Im Vermitteln,
so kharkiv_1654, seien die Emirate eindeutig geschickter als die Türkei.
Der letzte Gefangenenaustausch hatte Ende Juni stattgefunden. Jeweils 90
Ukrainer und 90 Russen waren freigelassen worden. [3][Insgesamt hatten die
Ukraine und Russland seit Februar 2022 54 Mal Kriegsgefangene
ausgetauscht].
Enttäuschung machte sich unterdessen bei ukrainischen Journalisten und
Menschenrechtlern breit. Erneut war ihr Kollege [4][Maxim Butkewytsch]
nicht unter den Freigelassenen. Er hatte sich sofort nach Beginn der
russischen Invasion freiwillig beim Militär gemeldet.
Butkewitsch, der am 16. Juli seinen 47. Geburtstag gefeiert hatte, ist seit
Juni 2022 russischer Kriegsgefangener. Er hatte „gestanden“, zwei Menschen
ermordet zu haben, weil man ihm versprochen hatte, ihn dann zeitnah
auszutauschen. Außerdem sei ihm für den Fall, dass er nicht gestehe,
psychische und physische Gewalt angedroht worden.
17 Jul 2024
## LINKS
[1] /Wolodymyr-Selenskij/!t5584432
[2] /Vereinigte-Arabische-Emirate/!t5028404
[3] /Krieg-in-der-Ukraine/!5989669
[4] /Pazifist-in-russischer-Gefangenschaft/!5972233
## AUTOREN
Bernhard Clasen
## TAGS
Schwerpunkt Zwei Jahre Krieg in der Ukraine
Russland
Gefangene
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