| # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Mehr Nato-Staaten bei 2-Proze… | |
| > Die Bündnisstaaten investieren Rekordsummen in Rüstung. Ungarn | |
| > unterstützt den Niederländer Rutte als Nachfolger für Nato-Chef | |
| > Stoltenberg. | |
| Bild: Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag in Washington: Vor dem J… | |
| ## Ungarn zu Unterstützung von Rutte als Nato-Chef bereit | |
| Ungarn unterstützt nach den Worten von Ministerpräsident Viktor Orban die | |
| Kandidatur des scheidenden niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte | |
| für den Posten des Nato-Generalsekretärs. „Ungarn ist bereit, | |
| Ministerpräsident Ruttes Bewerbung als Nato-Generalsekretär zu | |
| unterstützen“, erklärte Orban am Dienstag im Onlinedienst X. | |
| Orban hatte bisher Widerstand gegen die Kandidatur Ruttes geleistet, weil | |
| dieser sich kritisch zu Rechtsstaatsmängeln in Ungarn geäußert hatte. (afp) | |
| ## Mehrheit der Nato-Länder erreicht 2-Prozent-Ziel | |
| Eine große Mehrheit der Nato-Länder will im laufenden Jahr mindestens zwei | |
| Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts (BIP) für die Verteidigung ausgeben. | |
| Bei einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus sagte | |
| Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Montag (Ortszeit), dass 23 der | |
| insgesamt 32 Mitgliedstaaten das Ziel in diesem Jahr erreichten. „Die | |
| Nato-Verbündeten erhöhen in diesem Jahr ihre Verteidigungsausgaben um 18 | |
| Prozent. Das ist der größte Anstieg seit Jahrzehnten“, fügte er hinzu. | |
| Die Nato-Staats- und Regierungschefs hatten die Zwei-Prozent-Marke auf | |
| einem Gipfel im Jahr 2014 formuliert. Damals erfüllten lediglich die USA, | |
| Großbritannien und Griechenland dieses Ziel. Im vergangenen Jahr hatten | |
| nach Nato-Angaben elf der Verbündeten zwei Prozent ihres BIP oder mehr in | |
| die Verteidigung investiert. Deutschland hat zugesagt, die zwei Prozent in | |
| diesem Jahr erstmals wieder zu erreichen. | |
| Deutschland hat der Nato für das laufende Jahr geschätzte | |
| Verteidigungsausgaben von 90,6 Milliarden Euro gemeldet und würde damit | |
| derzeit klar das Zwei-Prozent-Ziel des Bündnisses erreichen. Die Quote | |
| würde damit höher liegen als noch zu Jahresbeginn erwartet. Stoltenberg ist | |
| in Washington zur Vorbereitung des Nato-Gipfels zum 75. Geburtstag der | |
| Militärallianz, der im kommenden Monat in den USA stattfindet. | |
| Bidens mutmaßlicher Herausforderer bei der anstehenden | |
| Präsidentschaftswahl, Ex-US-Präsident Donald Trump, hatte während seiner | |
| Amtszeit immer wieder auf höhere Verteidigungsbudgets von Verbündeten | |
| gedrungen. Im Februar sagte er bei einem Wahlkampfauftritt, er würde | |
| Nato-Partnern im Falle eines russischen Angriffs nicht zur Hilfe kommen, | |
| wenn diese nicht genug für ihre Verteidigung ausgäben. Stattdessen würde er | |
| Russland in einem solchen Fall ermutigen, „mit ihnen zu tun, was immer es | |
| will“. (afp/dpa) | |
| ## Selenskyj zufrieden mit Friedenskonferenz | |
| Nach der internationalen Ukraine-Friedenskonferenz vom Wochenende in der | |
| Schweiz [1][hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine positive | |
| Bilanz gezogen]. „Wir haben den ersten greifbaren Schritt in Richtung | |
| Frieden getan – in einer noch nie dagewesenen Einigkeit der Länder der | |
| Welt“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Es sei ein Weg, und | |
| „neue Schritte“ seien notwendig. Moskau wiederum stufte die Konferenz als | |
| „komplettes Fiasko“ ein. | |
| Es gebe [2][keine „vernünftige Alternative“ zum Friedensvorschlag] von | |
| Präsident Wladimir Putin, sagte die russische Außenamtssprecherin Maria | |
| Sacharowa am Montagabend. „Der Westen und Kiew müssen aufhören, mit | |
| Augenwischerei und Tricks die internationale Gemeinschaft in die Irre zu | |
| führen“, sagte sie. Je eher der Westen den Friedensplan Putins annehme, | |
| desto eher werde der Prozess einer wirklichen Lösung und der Beendigung der | |
| Feindseligkeiten beginnen. „Andernfalls werden die Bedingungen für die | |
| Aufnahme von Verhandlungen für sie sehr viel schlechter sein.“ | |
| [3][Putins sogenannter Friedensplan] stellt aus der Sicht Kyjiws eine | |
| vollständige Kapitulation vor der russischen Aggression dar. Der Kremlchef | |
| fordert unter anderem, die Ukraine müsse sich aus jetzt noch von ihr | |
| kontrollierten Gebieten im Osten und Süden zurückziehen. Sie müsse auch auf | |
| eine Nato-Mitgliedschaft verzichten. (dpa) | |
| ## Putin reist nach Nordkorea | |
| Im Vorfeld seines Besuchs in Nordkorea hat der russische Präsident Wladimir | |
| Putin Pjöngjang für die Unterstützung der russischen Offensive in der | |
| Ukraine gedankt. „Wir wissen es sehr zu schätzen, dass die Demokratische | |
| Volksrepublik Korea (Nordkorea) die militärische Spezialoperation in der | |
| Ukraine entschlossen unterstützt“, schrieb Putin am Dienstag in einem von | |
| der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA und der Zeitung | |
| „Rodong Sinmun“ veröffentlichten Gastbeitrag. Derweil äußerten die USA | |
| Sorge über die engen Bande zwischen Moskau und Pjöngjang. | |
| Nach Angaben aus dem Kreml wird Putin am Dienstagabend zu seinem Besuch in | |
| Nordkorea eintreffen. Es ist Putins zweiter Besuch in dem Land in seiner | |
| Zeit als Staatschef. Kurz nach seinem Amtsantritt als Präsident hatte der | |
| Kreml-Chef im Jahr 2000 Kim Jong Uns Vater Kim Jong Il getroffen. (afp) | |
| ## Nato: Keine Pläne, Ausbildung in der Ukraine durchzuführen | |
| Derweil machte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg deutlich, das | |
| Verteidigungsbündnis werde keinesfalls ukrainische Soldaten auf | |
| ukrainischem Boden ausbilden. Auf eine entsprechende Frage in einem | |
| Interview von Welt und US-Medien sagte er: „Die Nato hat keine Pläne, | |
| Ausbildung innerhalb der Ukraine durchzuführen. Die Nato wird ukrainische | |
| Soldaten weiter außerhalb der Ukraine trainieren.“ | |
| Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als zwei Jahren gegen den russischen | |
| Angriffskrieg. Zuletzt wurde immer wieder auch über die mögliche Entsendung | |
| westlicher Militärausbilder in das Kriegsgebiet diskutiert, um die unter | |
| Druck geratene ukrainische Armee effektiver zu unterstützen. Der | |
| französische Präsident Emmanuel Macron hatte vor knapp zwei Wochen | |
| angekündigt, zusammen mit anderen Ländern Militärausbilder in das | |
| Kriegsgebiet entsenden zu wollen. Neben Deutschland wollen sich auch die | |
| USA nicht beteiligen. | |
| ## Viele Verletzte bei russischem Angriff auf Poltawa | |
| Bei einem russischen Angriff auf die ostukrainische Stadt Poltawa wurden am | |
| Montag nach offiziellen Angaben mindestens 22 Menschen verletzt, unter | |
| ihnen drei Kinder. Nach Angaben der Ermittler war ein mehrstöckiges | |
| Wohnhaus von einem Marschflugkörper getroffen worden. | |
| Unmittelbar vor dem von Kyjiw erwarteten Eintreffen neuer Waffen und | |
| Ausrüstung aus dem Westen sieht der ukrainische Armeechef Olexander Syrskyj | |
| zunehmenden Druck russischer Truppen entlang diverser Frontabschnitte. Der | |
| Gegner habe erkannt, dass angesichts dieser neuen Waffenlieferungen „die | |
| Zeit für die Ukraine spiele“, schrieb Syrskyj am Montag auf Facebook. | |
| „Daher unternimmt das Kommando der russischen Streitkräfte jetzt alle | |
| Anstrengungen, um die Intensität der Kampfhandlungen zu erhöhen und sie | |
| geografisch auszudehnen, um die Erschöpfung unserer Truppen zu maximieren, | |
| die Vorbereitung der Reserven zu stören und den Übergang zu aktiven | |
| Angriffsoperationen zu verhindern.“ (dpa) | |
| 18 Jun 2024 | |
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