# taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Ukraine feuert auf Russland | |
> Mit mindestens 25 Drohnen soll die Ukraine Russland angegriffen haben, | |
> eine russische Ölraffinerie fing Feuer. Die Ukraine bestellt einen | |
> Vertreter des Vatikans ein. | |
Bild: Ukrainische Soldaten feuern eine Flugabwehrkanone bei einem russichen Ang… | |
## Ukraine greift mit 25 Drohnen Ziele in Russland an | |
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach russischen Angaben am Dienstag mit | |
mindestens 25 Drohnen Ziele in Russland angegriffen. Zudem habe die Ukraine | |
sieben Raketen geschossen, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau | |
mit. | |
Die Drohnen seien über den Regionen Moskau, Leningrad, Belgorod, Kursk, | |
Brjansk, Tula und Orjol abgeschossen worden. „Ein Versuch des Kiewer | |
Regimes, einen Terroranschlag mit 25 Drohnen auf Objekte auf dem | |
Territorium der Russischen Föderation durchzuführen, wurde gestoppt“, teilt | |
das Ministerium mit. (rtr) | |
## Brand in russischer Raffinerie nach Drohnenangriff | |
Eine Raffinerie des russischen Ölkonzerns Lukoil in der russischen Region | |
Nischni Nowgorod steht nach Angaben des Gouverneurs der Region nach dem | |
Drohnenangriff in Flammen. „Heute Morgen wurde das Industriegebiet Kstowo, | |
ein Brennstoff- und Energiekomplex, von Drohnen angegriffen“, schreibt Gleb | |
Nikitin auf dem Kurznachrichtendienst Telegram. Die Arbeit in dem Werk sei | |
wegen eines „Zwischenfalls eingestellt“, berichtet die staatliche russische | |
Nachrichtenagentur Ria. (rtr) | |
## Moldau bestellt russischen Botschafter ein | |
Wegen der Eröffnung russischer Wahllokale [1][in der prorussischen | |
Separatistenregion Transnistrien hat die Republik Moldau] nach eigenen | |
Angaben den russischen Botschafter einbestellt. Der russische Botschafter | |
Oleg Wasnezow sei angewiesen worden, am Dienstag im Ministerium zu | |
erscheinen, teilt das moldauische Außenministerium mit. | |
Er solle zu Medienberichten Stellung nehmen, wonach sechs Wahllokale in | |
Transnistrien betrieben würden statt wie vereinbart nur eines in der | |
russischen Botschaft in der moldauischen Hauptstadt Chisinau. Transnistrien | |
hatte sich im Zuge der Auflösung der Sowjetunion von [2][der ehemaligen | |
Sowjetrepublik Moldau] abgespalten, wird aber international nicht als | |
eigenständiger Staat anerkannt. Die abtrünnige Region gilt seit langem als | |
potenzieller Krisenherd um die Ukraine, der Krieg hat die Spannungen | |
verschärft. (rtr) | |
## Russland: Gemeinsames Marinemanöver mit China und Iran | |
Die russische Marine hat ein gemeinsames Manöver mit China und Iran im Golf | |
von Oman begonnen. Die Übung konzentriere sich auf den Schutz maritimer | |
Wirtschaftsaktivitäten, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. | |
Der Golf von Oman ist der nordwestliche Arm des Arabischen Meeres und über | |
die viel befahrene Straße von Hormus mit dem Persischen Golf verbunden. | |
(rtr) | |
## Selenskyj: Lage an der Front ist besser | |
Die Lage an der Front im Krieg mit Russland ist nach Angaben des | |
ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj so gut wie seit drei Monaten | |
nicht mehr. Grund sei, dass Moskaus Truppen nach der Einnahme der östlichen | |
Stadt Awdijiwka im vergangenen Monat nicht mehr vorrückten, sagt Selenskyj | |
in einem Interview mit dem französischen Fernsehsender BFM. | |
Die Ukraine habe ihre strategische Position trotz des Mangels an Waffen | |
verbessert. Die Lage könnte sich aber wieder ändern, wenn keine neuen | |
Lieferungen einträfen. „Wir haben sehr effizient gegen die russischen | |
Luftstreitkräfte gearbeitet. Unsere Lage im Osten hat sich erholt. Der | |
Vormarsch der russischen Truppen ist gestoppt worden“, ergänzt er. Die | |
ukrainischen Streitkräfte hätten eine große Zahl russischer Flugzeuge | |
abgeschossen und würden „im Schwarzen Meer, wo russische militärische Ziele | |
wiederholt angegriffen wurden, weiterhin entschlossen handeln“. (rtr) | |
## Ukraine bestellt Vertreter des Vatikans ein | |
Nach heftiger Kritik an [3][Äußerungen von Papst Franziskus zu einer | |
möglichen Kapitulation im Krieg gegen Russland] hat die Ukraine den | |
Vertreter des Heiligen Stuhls in Kyjiw ins Außenministerium einbestellt. | |
Visvaldas Kulbokas – der Apostolische Nuntius, der den Vatikan in der | |
Ukraine vertritt – sei darüber informiert worden, dass die Ukraine von | |
Franziskus' Äußerungen „enttäuscht“ sei, teilte die Behörde in Kyjiw mi… | |
Der päpstliche Appell solle „an den Angreifer und nicht an das Opfer | |
gehen“, kritisierte die ukrainische Seite. Zudem werde von Franziskus | |
erwartet, dass er sich für einen „Sieg des Guten über das Böse“ einsetze, | |
„anstatt Appelle zu senden, die das Recht des Stärkeren legalisieren und | |
ihn dazu ermutigen, die Normen des Völkerrechts weiter zu missachten“. | |
Darüber hinaus betonte Kyjiw, dass die Ukraine nach Frieden strebe. Doch | |
dieser Frieden müsse fair sein und auf der von Präsident Wolodymyr | |
Selenskyj vorgestellten Friedensformel basieren. Diese sieht unter anderem | |
einen Abzug der russischen Truppen vor. | |
Franziskus hatte in einem Interview zu dem inzwischen mehr als zwei Jahre | |
laufenden russischen Angriffskrieg in der Ukraine gesagt: „Wenn man sieht, | |
dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu | |
verhandeln.“ Franziskus wurde auch zu Forderungen nach „Mut zur | |
Kapitulation, zur weißen Fahne“ gefragt. Darauf antwortete er: „Das ist | |
eine Frage der Sichtweise. Aber ich denke, dass derjenige stärker ist, der | |
die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weißen Fahne | |
hat, zu verhandeln.“ Vatikan-Sprecher Matteo Bruni widersprach später | |
Darstellungen, der Papst habe die Ukraine zur Kapitulation aufgefordert. | |
(dpa) | |
## Beitrittsgespräche mit Bosnien-Herzegowina | |
Die EU-Kommission wird den Mitgliedstaaten die Aufnahme von | |
Beitrittsverhandlungen mit Bosnien-Herzegowina empfehlen. | |
Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, das Land habe gezeigt, | |
dass es in der Lage sei, die Beitrittskriterien zu erfüllen. Vor einem | |
Beitritt zur Europäischen Union seien aber noch weitere Fortschritte nötig. | |
„Die Botschaft, die aus Bosnien und Herzegowina kommt, ist eindeutig“, | |
sagte von der Leyen. „Also muss auch unsere Botschaft klar sein. Die | |
Zukunft von Bosnien und Herzegowina liegt in unserer Union.“ Um der EU | |
beitreten zu können, müssen die Kandidaten einen langwierigen Prozess | |
durchlaufen, um ihre Gesetze und Normen an die der Union anzugleichen und | |
nachzuweisen, dass ihre Institutionen und ihre Wirtschaft demokratische | |
Standards einhalten. | |
Bosnien-Herzegowina ist neben Albanien, Serbien, Kosovo, Montenegro und | |
Nordmazedonien eines von sechs Ländern, die sich nach Kriegen und Krisen in | |
den 90er Jahren in unterschiedlichen Phasen des EU-Beitrittsprozesses | |
befinden. (ap) | |
## Umfrage: Knappe Mehrheit für Wehrpflicht | |
Eine knappe Mehrheit der Deutschen spricht sich für eine Wiedereinführung | |
der Wehrpflicht aus. 52 Prozent der Bürgerinnen und Bürger befürworten | |
einen verpflichtenden Dienst bei der Bundeswehr, wie eine am Dienstag | |
veröffentlichte Umfrage des Instituts Forsa für den Stern und den Sender | |
RTL ergab. 43 Prozent sind dagegen, 5 Prozent äußern keine Meinung. | |
Wie viele Bereiche der Wirtschaft leidet die Bundeswehr unter einem akuten | |
Bewerbermangel. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lässt | |
derzeit prüfen, ob das vor seiner Amtszeit festgelegte Ziel einer | |
Sollstärke von 203.000 Soldatinnen und Soldaten weiter Bestand haben wird. | |
Derzeit sind es gut 182.000. | |
Die Haltung der Deutschen zur Wehrpflicht hatte in den zwei Jahren seit | |
Beginn des Ukraine-Kriegs geschwankt. Bei der letzten Forsa-Befragung dazu | |
im Februar 2023 hatten sich noch 45 Prozent für die Wiedereinführung der | |
Wehrpflicht und 52 Prozent dagegen ausgesprochen. Rein rechtlich wurde die | |
Wehrpflicht 2011 nicht abgeschafft, sondern ausgesetzt. | |
Bei der aktuellen Umfrage zeigt sich ein großes Gefälle nach Altersgruppen. | |
Die stärksten Befürworter einer Wehrpflicht finden sich mit 59 Prozent in | |
der älteren Generation (60 Jahre und darüber). Bei den 18- bis 29-Jährigen, | |
die persönlich betroffen wären, sind hingegen 59 Prozent gegen einen | |
militärischen Pflichtdienst. | |
Bei den Jüngeren gibt es allerdings Unterschiede zwischen den | |
Geschlechtern: 52 Prozent der jüngeren Männer sind gegen die Wehrpflicht, | |
bei den jüngeren Frauen sind es sogar 68 Prozent. | |
Auch bei den Anhängern der Parteien sind die Unterschiede groß. Viel | |
Unterstützung für die Wehrpflicht gibt es bei den Wählern der Union (67 | |
Prozent), der AfD (67 Prozent) und des Bündnisses Sahra Wagenknecht (68 | |
Prozent). Uneinigkeit zeigt sich bei den Anhängern der Ampelkoalition: Die | |
SPD-Wähler sind zu 51 Prozent für eine Wiedereinführung, die Wähler von | |
Grünen (57 Prozent) und FDP (62 Prozent) mehrheitlich dagegen. (afp) | |
12 Mar 2024 | |
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