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# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: Biden ungeduldig mit Netanjahu
> Der US-Präsident kündigte vor eingeschaltetem Mikrofon an, Israels
> Premier die Leviten lesen zu wollen. Derweil droht dem UNRWA die
> Auflösung.
## Lazzarini: UNRWA steht kurz vor dem Kollaps
Das Palästinenser-Hilfswerk der Vereinten Nationen UNRWA steht nach Angaben
seines Chefs Philippe Lazzarini vor dem Kollaps. „Die Agentur schwebt in
Lebensgefahr, sie riskiert die Auflösung“, sagt er dem Schweizer Sender
RTS. Damit stehe das Schicksal der Palästinenser im Gazastreifen auf dem
Spiel. Israel wirft der UNRWA vor, einige Mitarbeiten seien an dem Überfall
am 7. Oktober beteiligt gewesen oder würden die radikal-islamische Hamas
unterstützen. Daraufhin haben mehrere Staaten die Finanzierung der UNRWA
eingestellt. (rtr)
## Israels Militär beschießt Wohnhochhaus in Rafah
Das israelische Militär hat Anwohnern zufolge [1][eines der höchsten
Wohngebäude in Rafah im Süden des Gazastreifens beschossen]. Das
zwölfstöckige Hochhaus, das nur 500 Meter von der Grenze zu Ägypten
entfernt ist, sei beschädigt worden. Es gebe nach bisherigen Erkenntnissen
keine Verletzten. Allerdings hätten Dutzende Familien ihr Obdach verloren,
berichten Anwohner. Einer der 300 Bewohner des Hochhauses sagt der
Nachrichtenagentur Reuters, dass Israel ihnen eine Vorwarnzeit von 30
Minuten gegeben habe, um das Gebäude mitten in der Nacht zu verlassen. Das
israelische Militär antwortet zunächst nicht auf eine Anfrage bezüglich des
Vorfalles. (rtr)
## IKRK: Krieg hat Gefühl der Menschlichkeit zerstört
Der Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas hat nach Angaben des
Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) „jedes Gefühl einer
gemeinsamen Menschlichkeit zerstört“. Beide Seiten müssten ihre
Militäreinsätze so ausführen, dass die Zivilisten geschont werden, forderte
IKRK-Präsidentin Mirjana Spoljaric am Samstag.
Nötig sei die „strikte Einhaltung des humanitären Völkerrechts“, das Leb…
und die Würde aller Menschen müssten geschützt werden, erklärte Spoljaric.
„Es ist die Grenze zwischen Menschlichkeit und Barbarei.“ Der Schutz des
Lebens und die Gesundheit der Zivilbevölkerung müsse „die Regel, nicht die
Ausnahme“ sein.
Das IKRK rief Israel auf, für die Grundbedürfnisse der Bevölkerung im
Gazastreifen zu sorgen oder die sichere und ungehinderte Lieferung von
humanitärer Hilfe zu ermöglichen. Die Situation im Gazastreifen
verschlechtere sich von Stunde zu Stunde.
Spoljaric forderte eine Waffenruhe, damit die Menschen im Gazastreifen
kontinuierlich Hilfe erhalten könnten. Es drängte die Hamas zudem, die nach
wie vor festgehaltenen Geiseln freizulassen, für ihre Sicherheit und
medizinische Versorgung zu sorgen und dem IKRK zu erlauben, sie zu
besuchen. (afp)
## Blinken: Ball ist im Feld der Hamas
US-Präsident Joe Biden hat wenig Hoffnung auf eine Einigung auf eine
Waffenruhe im Gazastreifen vor Beginn des muslimischen Fastenmonats Ramadan
und verliert offenbar zunehmend die Geduld mit dem israelischen
Regierungschef Benjamin Netanjahu. „Es sieht schwierig aus“, sagte Biden am
Freitag mit Blick auf eine Feuerpause bei einem Besuch im Bundesstaat
Pennsylvania vor Journalisten. Der Präsident hatte am Vorabend in seiner
Rede zur Lage der Nation im US-Kongress zu einer „sofortigen“ sechswöchigen
Waffenruhe aufgerufen.
Viele hatten auf eine Einigung auf eine Feuerpause zwischen Israel und der
islamistischen Palästinenserorganisation Hamas vor dem Ramadan gehofft,
damit mehr Hilfsgüter in den Gazastreifen gelangen und Hamas-Geiseln
freikommen können. Der muslimische Fastenmonat beginnt je nach Sichtung der
Mondsichel am Montag oder bereits am Sonntagabend.
US-Außenminister Antony Blinken sagte am Freitag, das Problem bei den
Verhandlungen sei die Hamas. „Der Ball ist in ihrem Feld“, sagte Blinken
bei einem Treffen mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan in
Washington. „Wir arbeiten intensiv daran.“ Eine Waffenruhe wäre für alle
von Vorteil.
Die Hamas-Delegation hatte am Donnerstag [2][die Gespräche in Kairo unter
Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars] unterbrochen und war zu
Beratungen nach Doha gereist. Zur Begründung hieß es, die bisherigen
Antworten der israelischen Regierung erfüllten „nicht die
Mindestanforderungen“.
Die Hamas verlangt einen dauerhaften Waffenstillstand, einen vollständigen
Abzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen, die Rückkehr der
Binnenvertriebenen in ihre Häuser und den Beginn des Wiederaufbaus in dem
Palästinensergebiet. Israel lehnt dies ab.
Biden hatte die unnachgiebige Haltung Netanjahus in seiner Rede zur Lage
der Nation am Donnerstag scharf kritisiert. „Der Führung in Israel sage ich
folgendes: Humanitäre Hilfe darf keine zweitrangige Überlegung oder ein
Druckmittel sein. Der Schutz und die Rettung unschuldiger Leben muss
Priorität haben.“
Bei noch eingeschaltetem Mikrophon kündigte er kurz nach der Rede in
scheinbar privater Runde an, Netanjahu die Leviten lesen zu wollen: „Ich
habe Bibi gesagt: ‚Du und ich werden ein Come-To-Jesus-Meeting haben‘“,
sagte Biden, wobei er den israelischen Regierungschef bei dessen Spitznamen
nannte. Mit dem umgangssprachlichen Begriff „Come to Jesus“ wird in den USA
die Einsicht bezeichnet, dass eine dramatische Kursänderung notwendig ist.
Später legte Biden noch einmal nach und antwortete auf die Frage, ob
Netanjahu mehr Hilfe für den Gazastreifen zulassen müsse, mit: „Ja, das
muss er“.
Der US-Präsident will in diesem Jahr wiedergewählt werden und gerät wegen
seiner Unterstützung für Israel zunehmend unter Druck. Vor seiner Rede vor
dem Kongress fand eine pro-palästinensische Demonstration statt, deren
Teilnehmer Biden Völkermord vorwarfen. (afp)
## Eröffnung eines Hilfskorridors kurz vor Abschluss
Auf Zypern stehen die Vorbereitungen zur Eröffnung eines Hilfskorridors für
Schiffe in den Gazastreifen kurz vor dem Abschluss. Ein Schiff seiner
Gruppe solle am Samstag ablegen, sagte der Gründer der spanischen
Hilfsorganisation Open Arms. Es habe 200 Tonnen Reis und Mehl an Bord, die
kurz vor der Küste des Gazastreifens in Kähne umgeladen und an Land
gebracht werden sollten, sagte Oscar Camps. Die Fahrt werde wohl zwei bis
drei Tage dauern.
EU-Kommissionssprecher Balazs Ujvari sagte, es gebe noch eine Reihe
logistischer Probleme. Auch die Vereinten Nationen und das Rote Kreuz
sollten eine Rolle spielen. Die Seeroute soll den Abwurf von Hilfsgütern
aus Flugzeugen ergänzen, die als teuer und ineffizient gelten und zudem
gefährlich sind. Nach Angaben von Vertretern der von der
militant-islamistischen Hamas kontrollieren Regierung im Gazastreifen kamen
am Freitag fünf Personen ums Leben, als Hilfsgüter auf Menschen und Häuser
stürzen. Mehrere weitere Personen wurden verletzt.
Unter den 2,3 Millionen Einwohnern des Gazastreifens greift nach mehr als
fünf Monaten Krieg der Hunger um sich. Am schlimmsten ist die Lage im
Norden des Küstengebiets, das seit Monaten von den israelischen
Streitkräften abgeriegelt ist und lange Zeit von Hilfslieferungen
abgeschnitten war. Inzwischen meldeten zwei Krankenhäuser im Norden 20
Todesfälle aufgrund von Unterernährung.
Israel hat einen Seekorridor für Hilfslieferungen begrüßt, aber betont,
dafür seien Sicherheitskontrollen nötig. „Die zypriotische Initiative wird
die Ausweitung der humanitären Hilfe für den Gazastreifen ermöglichen –
nach einer Sicherheitskontrolle nach israelischen Standards“, sagte
Außenministeriumssprecher Lior Haiat. (ap)
## Erdogan steht hinter der Hamas
[3][Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan] hat die Unterstützung
seines Landes für die islamistische Palästinenserorganisation Hamas
bekräftigt. „Niemand kann uns dazu bringen, die Hamas als
Terrororganisation einzustufen“, sagte er am Samstag in Istanbul. Die
Türkei sei ein Land, „das offen mit Hamas-Anführern über alles spricht und
das fest hinter ihnen steht“.
Erdogan hat Israel in der Vergangenheit als „Terrorstaat“ bezeichnet und
dem Land vorgeworfen, im Gazastreifen einen „Völkermord“ zu begehen. Er
sagte zudem, „keinen Unterschied“ zwischen dem israelischen Regierungschef
Benjamin Netanjahu und Adolf Hitler zu sehen. Die den Gazastreifen
kontrollierende Hamas bezeichnete Erdogan hingegen als eine
palästinensische „Befreiungsgruppe“.(afp)
## Zeugen: Lieferung ungebremst auf Hausdach gestürzt
Nach dem Tod von fünf Menschen beim [4][Abwurf von Hilfslieferungen im
Gazastreifen] haben die USA eine Verantwortung für den Vorfall von sich
gewiesen. „Entgegen einiger Berichte war dies nicht die Folge eines Abwurfs
(von Hilfslieferungen) durch die USA“, erklärte das für die Region
zuständige Militärkommando Central Command in der Nacht auf Samstag. „Wir
sprechen den Familien jener, die ums Leben gekommen sind, unser Beileid
aus.“
Auch Jordanien erklärte, nicht für den Abwurf dieser Hilfslieferung
verantwortlich zu sein. Bei dem Vorfall nördlich des Flüchtlingslagers
al-Schati im Westen der Stadt Gaza waren nach Angaben eines
Krankenhausvertreters fünf Menschen ums Leben gekommen und zehn weitere
Menschen verletzt worden.
Ein Bewohner des Flüchtlingslagers sagte der Nachrichtenagentur AFP, der
Fallschirm eines Hilfspakets habe sich nicht geöffnet. Die Lieferung sei
ungebremst auf ein Häuserdach gestürzt, wo sich Menschen in der
[5][Hoffnung auf Hilfsgüter] versammelt hatten.
Angesichts der dramatischen Lage im Gazastreifen werfen mehrere Länder
Hilfsgüter aus der Luft ab. Zeitgleich werden die internationalen Pläne für
die Errichtung eines Seekorridors zur Versorgung des Palästinensergebiets
mit dringend benötigten Hilfslieferungen vorangetrieben. Das
US-Verteidigungsministerium erklärte am Freitag, der geplante Bau eines
provisorischen Schiffsanlegers für Hilfslieferungen werde bis zu zwei
Monate dauern.
Nach fünf Monaten Krieg ist die humanitäre Lage im Gazastreifen
katastrophal. Laut dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) befinden sich die
dort lebenden 2,4 Millionen Menschen am Rande einer Hungersnot. (afp)
## Französisches Militär meldet Abschuss von Huthi-Drohnen
Das französische Militär hat nach eigenen Angaben vier Kampfdrohnen im Golf
von Aden abgeschossen und zerstört. Sie seien auf dem Weg zu einem
europäischen Marineeinsatz gewesen. „Diese Verteidigungsmaßnahme trug
direkt zum Schutz des Frachtschiffs ‚True Confidence‘ unter der Flagge von
Barbados bei, das am 6. März getroffen wurde und abgeschleppt wird, sowie
anderer Handelsschiffe, die in der Gegend unterwegs sind.“ Die
Huthi-Rebellen im Jemen greifen seit November immer wieder Handelsschiffe
im Roten Meer und im angrenzenden Golf von Aden an, die nach ihrer Lesart
in Verbindung zu Israel stehen. Die Rebellen werden vom Iran unterstützt
und haben sich solidarisch mit der Hamas im Gazastreifen erklärt. (rtr)
## Israel will Dutzende Hamas-Kämpfer getötet haben
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24
Stunden im Gazastreifen Dutzende Kämpfer der islamistischen Hamas getötet.
In der südlichen Stadt Chan Junis schalteten israelische Truppen in
Nahkämpfen und durch Luftschläge 20 Hamas-Milizionäre aus, teilte die Armee
am Samstag mit. Bei gezielten Einsätzen seien militärische Einrichtungen
des Gegners zerstört und eine nicht näher genannte Zahl von Kämpfern
gefangen genommen worden. Im mittleren Gazastreifen töteten israelische
Truppen der Mitteilung zufolge mindestens zehn Hamas-Terroristen.
Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Palästinensischen Quellen zufolge bombardierten israelische Kampfjets in
der Nacht zum Samstag ein Hochhaus in Rafah, der am südlichsten gelegenen
Ortschaft in dem abgeriegelten Küstenstreifen. Die Bewohner hätten im
Vorfeld Warnungen erhalten und sich nicht in dem Gebäude im Zentrum der
Stadt aufgehalten, das zerstört wurde, hieß es. Dennoch sei eine nicht
näher genannte Zahl von Zivilisten bei dem Angriff auf den Al-Masri-Turm
verletzt worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa
unter Berufung auf örtliche Quellen. (dpa)
## Schweden überweist 18 Millionen Euro an Hilfswerk
Schweden nimmt seine Zahlungen [6][an das UN-Flüchtlingshilfswerk für
Palästinenser (UNRWA)] wieder auf. Umgerechnet gut 18 Millionen Euro werden
nach Angaben der schwedischen Regierung geleistet. Das UNRWA habe unter
anderem zugestimmt, die internen Kontrollen zu verstärken und seine
Mitarbeitenden zusätzlich unter die Lupe zu nehmen. Mehrere Länder,
darunter Israels engster Verbündeter USA, hatten ihre Zahlungen an das
UNRWA eingestellt, nachdem die israelische Regierung den Vorwurf erhoben
hatte, etwa ein Dutzend der 13.000 Mitarbeiter der Organisation im
Gazastreifen seien an dem Angriff der Hamas am 7. Oktober beteiligt
gewesen. (rtr)
## Gesundheitsbehörde von Gaza meldet fast 31.000 Tote
Im Gazastreifen sind nach Angaben der dortigen Gesundheitsbehörde
mindestens 30.960 Palästinenserinnen und Palästinenser durch israelische
Angriffe getötet worden. Seit Kriegsbeginn seien zudem mindestens 72.524
Menschen verletzt worden. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 82
Tote und 122 Verletzte gezählt worden, teilt die palästinensische Behörde
mit. Die Vereinten Nationen haben die Angaben der Behörde mehrfach als
realistisch bezeichnet. Auch US-Präsident Joe Biden sprach diese Woche von
mehr als 30.000 Toten. „Die meisten davon sind keine Hamas-Mitglieder.
Tausende und Abertausende sind unschuldige Frauen und Kinder.“ Die
Opferzahlen könnten auch noch höher sein, da viele Menschen vermisst werden
und wohl unter den Trümmern zerstörter Gebäude begraben liegen. (rtr)
## DAAD-Präsident: Antisemitismus wird nicht geduldet
Der Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), Joybrato
Mukherjee, will an deutschen Hochschulen keinen [7][Antisemitismus] dulden.
„Niemand sollte Zweifel daran haben, dass irgendeine Hochschulleitung hier
nicht stehen würde“, sagte Mukherjee, der auch Rektor der Universität Köln
ist, im „Interview der Woche“ des Deutschlandfunks. Er verwies auf ein
Unsicherheitsgefühl vieler jüdischer Studierender, das nicht hingenommen
werden dürfe.
Mukherjee schloss in diesem Zusammenhang auch Exmatrikulationen von
Studierenden nicht aus, die sich an antisemitischen Aktionen beteiligen.
Dies sollte allerdings „nur äußerstes Mittel“ sein. Wichtig sei vor allem
Haltung zu zeigen. Allerdings sei auch klar, dass Universitäten immer ein
Abbild der Gesellschaft seien. Insofern machten gesellschaftliche Konflikte
auch vor dem akademischen Betrieb nicht halt.
Mukherjee wies darauf hin, dass der DAAD seine Wissenschaftsbeziehungen zu
Israel derzeit intensiviere. Diese Solidarität mit Israel führe jedoch
dazu, dass der DAAD in den arabischen Nachbarländern aktuell „einen
schwierigeren Stand“ habe. „Wir stehen als Deutsche klar an der Seite
Israels“, sagte dazu der DAAD-Präsident. Gleichwohl gelte die Empathie „f�…
alle zivilen Opfer“.
Seit dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel vom 7. Oktober
und den darauf folgenden Angriffen Israels auf den Gazastreifen gibt es in
Deutschland vermehrt antisemitische Übergriffe, auch an Hochschulen.
Mehrfach wurden an Universitäten Veranstaltungen mit Bezug zu Israel
gestört oder jüdische Studierende drangsaliert. (afp)
## Huthi-Rebellen melden Angriffe auf US-Zerstörer
Die Huthi-Rebellen haben nach eigenen Angaben im Roten Meer und im Golf von
Aden „eine Reihe von US-Zerstörern“ angegriffen. 37 Drohnen seien auf die
Kriegsschiffe abgefeuert worden, teilt Jahja Sarea, der Militärsprecher der
jemenitischen Rebellen, im Fernsehen mit. Zudem sei das US-Handelsschiff
„Propel Fortune“ beschossen worden. Das Rote Meer ist einer der wichtigsten
Schifffahrtswege der Welt, [8][der wegen der anhaltenden Angriffe der Huthi
von einer von den USA geführten Militär-Allianz gesichert wird]. (rtr)
## US-Militär meldet Abschuss von 15 Huthi-Drohnen
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben am frühen Samstagmorgen im Gebiet
des Roten Meeres 15 Drohnen der jemenitischen Huthi-Rebellen abgefangen und
zerstört. Es habe sich um einen großangelegten Angriff der „vom Iran
unterstützten Huthi-Terroristen“ gehandelt, teilt das für die Region
zuständige US-Zentralkommando (Centcom) auf der Plattform X mit. Der
Angriff habe im Roten Meer und im angrenzenden Golf von Aden zwischen 04.00
und 06.30 Uhr Ortszeit begonnen. Mit den Drohnen hätten die Huthi
Handelsschiffe, die US-Marine und Schiffe der Koalition zum Schutz der
Handelsschifffahrt unmittelbar bedrohen wollen, teilt das Centcom mit. Die
Huthi-Rebellen gehören der vom Iran geführten sogenannten Achse des
Widerstandes an und haben sich solidarisch mit der Hamas im Gazastreifen
erklärt. Nach eigener Darstellung greifen die Huthi, die Teile des Jemens
kontrollieren, Schiffe an, die in Verbindung mit Israel stehen. (rtr)
## Task Force zur Aufdeckung von Finanzquellen der Hamas
Die Geldwäschebehörden mehrerer Staaten haben eine Task Force eingerichtet,
um die Finanzierungsquellen der islamistischen Palästinenserorganisation
Hamas aufzudecken und auszutrocknen. „Zusammen mit den FIUs aus anderen
Ländern haben wir eine Taskforce gebildet, die von Deutschland, den
Niederlanden, den USA und Israel geleitet wird“, sagte der Chef der
deutschen Anti-Geldwäsche-Behörde Financial Intelligence Unit (FIU), Daniel
Thelesklaf, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom
Samstag.
Die Hamas finanziere sich überwiegend über Spenden, sagte Thelesklaf. „Das
können auch Kleinbeträge sein, aber unterm Strich kommen hohe Summen
zusammen.“ Zudem verfüge die Hamas über gut ausgestattete Investmentfonds.
(afp)
## US-Militär: Schlag gegen Anti-Schiffs-Raketen der Huthis
Das US-Militär hat nach Angaben des für die Region zuständigen Central
Command (Centcom) am Freitag einen Selbstverteidigungsschlag gegen zwei auf
Lastwagen montierte Anti-Schiffs-Raketen in den von den Huthi
kontrollierten Gebieten im Jemen durchgeführt. „Um etwa 15:55 Uhr
(Sanaa-Zeit) feuerten Huthi-Terroristen zwei ballistische
Anti-Schiffs-Raketen aus dem Jemen in den Golf von Aden auf die „Propel
Fortune“, ein unter der Flagge von Singapur fahrendes, in ihrem Besitz
befindliches und von ihr betriebenes Schiff“, teilt Centcom in einem
Beitrag auf X mit. Es habe keine Verletzten oder Schäden gegeben. (rtr)
## Landungsbrückenbau dauert zwei Monate
Der von der US-Regierung geplante Bau einer Landungsbrücke für
Hilfslieferungen in den Gazastreifen wird nach Einschätzung des
Verteidigungsministeriums in Washington bis zu zwei Monate dauern. Der Plan
sehe vor, vor der Küste des Palästinensergebiets eine Landungsbrücke zu
errichten, an der Frachtschiffe anlegen und ihre Hilfslieferungen auf
kleinere Boote verladen können, erläuterte Pentagon-Sprecher Pat Ryder am
Freitag vor Journalisten. Diese sollten die Hilfe dann bis zu einem Damm
bringen, von wo aus sie an Land gefahren werden soll.
Laut Ryder rechnet das Verteidigungsministerium damit, dass für den Bau der
Landungsbrücke bis zu 1000 US-Soldaten benötigt werden und dieser bis zu 60
Tage dauern wird. Nach ihrer Inbetriebnahme könnten auf diesem Wege pro Tag
mehr als zwei Millionen Mahlzeiten für die Bewohner des Gazastreifens
geliefert werden.
Zahlreiche Länder wollen innerhalb der kommenden Tage einen Seekorridor zur
Versorgung des Gazastreifens mit dringend benötigten Hilfslieferungen
einrichten. Die EU-Kommission, die USA, Zypern, Großbritannien und die
Vereinigten Arabischen Emirate kündigten am Freitag die Öffnung des
Korridors an, an dem sich auch Deutschland, Griechenland, Italien und die
Niederlande beteiligen wollen. Laut EU-Kommissionspräsidentin Ursula von
der Leyen soll er möglicherweise bereits am Sonntag den Betrieb aufnehmen.
US-Präsident Joe Biden hatte am Donnerstagabend bei seiner Rede zur Lage
der Nation die Einrichtung eines provisorischen Hafens vor der Küste des
Gazastreifens für zusätzliche Hilfslieferungen auf dem Seeweg angekündigt.
(afp)
## Hamas ruft zum Marsch auf den Tempelberg auf
[9][Die islamistische Hamas] im Gazastreifen hat die palästinensische
Bevölkerung dazu aufgerufen, im Fastenmonat Ramadan zur Al-Aksa-Moschee auf
dem Jerusalemer Tempelberg zu marschieren. „Erlauben wir es der
Besatzungsmacht (Israel) nicht, die Fakten vor Ort zu diktieren“, erklärte
Hamas-Sprecher Abu Obaida in einem Video, das die Kassam-Brigaden, der
bewaffnete Arm der Hamas, am Freitagabend in ihrem Telegram-Kanal
veröffentlichten.
Der Ramadan ist eine den Muslimen besonders heilige Periode und soll am
Sonntag beginnen. Die Al-Aksa-Moschee gilt als drittwichtigstes Heiligtum
im Islam. Israel hat den Tempelberg-Komplex zusammen mit der Jerusalemer
Altstadt im Sechs-Tage-Krieg 1967 erobert. Seitdem kontrolliert es die
Zugänge zu der Kultstätte, den es immer wieder auch einschränkt. In diesem
Jahr sollen für den Ramadan ähnliche Bestimmungen gelten wie in den
vergangenen Jahren. Unter anderem bedeutet das, dass männliche Muslime
jüngeren und mittleren Alters nicht in der Al-Aksa-Moschee beten können.
Islamistische und militante Bewegungen wie die Hamas schreiben dem Ramadan
eine besondere Bedeutung im sogenannten Dschihad, dem heiligen Krieg, zu.
Vor dem Hintergrund des Gaza-Kriegs lässt dies eine Zunahme gewalttätiger
Konflikte in Jerusalem und im israelisch besetzten Westjordanland
befürchten. „Möge der gesegnete Monat Ramadan (…) sich zur maximalen
Flutwelle auf den Straßen und Fronten innerhalb und außerhalb Palästinas
auswachsen“, sagte Abu Obaida in seiner Video-Botschaft.
Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker, das Terroristen der
Hamas und anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober im Süden Israels
verübt hatten. Die Hamas nannte den Überfall die „Al-Aksa-Flutwelle“. Auf
israelischer Seite wurden dabei mehr als 1200 Menschen getötet und weitere
250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel reagierte mit
massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.(dpa)
9 Mar 2024
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