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# taz.de -- Vorstandsklausur der CDU: Endlich mal was richtig gemacht
> Merz hat wohl erkannt, dass die AfD konfrontiert werden muss. Das kann
> zwar auch bei der AfD einzahlen. Alles andere ist aber keine Alternative
> mehr.
Bild: Hat Friedrich Merz den Ernst der Lage mit der AfD erkannt?
CDU-Chef Friedrich Merz macht vieles falsch, was die Auseinandersetzung mit
rechtsaußen angeht. Mit eigenen Äußerungen schürt er immer wieder
Ressentiments. Er stärkt eine flüchtlingsfeindliche Politik. Er greift zu
wenig ein, wenn es vor Ort um die Zusammenarbeit [1][mit der AfD] geht. Und
manchmal erweckt er den Eindruck, dass dagegen gar nichts einzuwenden sei.
Am Wochenende aber hat Merz einiges richtig gemacht. [2][Bei der
Vorstandsklausur der CDU] hat er angekündigt, endlich den überfälligen
Schnitt mit der Werteunion zu vollziehen. Dass er die CDU-Spitze und die
gesamte CDU auffordert, im [3][Wahlkampf in den drei ostdeutschen Ländern]
aktiv zu werden, ist ebenfalls wichtig. Präsenz und Ansprache überlässt die
CDU dort viel zu häufig der AfD.
Auch dass Merz seine Partei ermutigt hat, viel schärfer in die inhaltliche
Auseinandersetzung mit der AfD zu gehen, ist richtig. Es stimmt zwar, dass
viele AfD-Anhänger*innen für rationale Argumente und Ansprache
demokratischer Politiker*innen nicht mehr ansprechbar sind. Und dass
sie bereit sind, gegen ihre eigenen Interessen zu stimmen, weil sie die
rassistische und rechtsradikale Politik der AfD unterstützen.
## Die schwankenden Wähler gewinnen
Aber um diese Wähler*innen geht es nicht. Sondern um jene, die noch
schwanken, ob sie bei den Wahlen in diesem Jahr demokratischen Parteien
oder der AfD ihre Stimme geben. Sie müssen gewonnen werden, damit die AfD
nicht, wie Umfragen befürchten lassen, stark zulegt und bei den Wahlen in
Ostdeutschland sogar stärkste Kraft wird.
Aber heikel ist dieser Schritt eben auch. Weil ein Angriff auf Positionen
der AFD eben dieser und ihren Vertretern Platz einräumt – weil es dann
wieder deren Narrative geht. Die AfD also thematisiert wird. Und weil nicht
jeder Christdemokrat und jede Christdemokratin dieser Auseinandersetzung
gewachsen ist. Weil die Gefahr besteht, dass diese dabei
AfD-Sympathisant*innen nach dem Mund reden. Das alles kann auch bei der AfD
einzahlen. Nicht in die Auseinandersetzung zu gehen, ist trotzdem keine
Alternative mehr.
Stellen muss sich die CDU aber auch der Tatsache, dass eine Zusammenarbeit
mit der Linken nach den Landtagswahlen zum Schutz der Demokratie zumindest
in Thüringen wohl unvermeidlich ist. Das muss von beiden Seiten vorbereitet
werden, will man bei der Ministerpräsidentenwahl nicht noch einmal in die
Falle der AfD tappen. Hier muss sich die CDU dringend bewegen.
14 Jan 2024
## LINKS
[1] /Geheimtreffen-von-Rechtsextremisten/!5985025
[2] /CDU-Spitze-tagt-in-Heidelberg/!5985236
[3] /Trump-und-AfD/!5982709
## AUTOREN
Sabine am Orde
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