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# taz.de -- Weltwirtschaftsforum stellt Bericht vor: Hauptsorgen KI und Extremw…
> Zwei von drei Manager:innen in der globalen Wirtschaft erwarten
> binnen zehn Jahren schlimme Krisen. Ganz oben: Desinformation und
> Klimawandel.
Bild: Trügerisch idyllisch: Luftaufnahme des WEF-Orts Davos, wo ab Montag auch…
Berlin taz | Einen ziemlich skeptischen Eindruck hinterließen die
Expert:innen des [1][Weltwirtschaftsforums, als sie am Mittwoch ihren
neuen Welt-Risiko-Bericht] vorstellten. Präsentiert in einem Londoner
Hochhaus mit Blick über Themse und Finanzmetropole, reflektieren die
Umfrage-Ergebnisse die Lage der Welt und die Stimmung vieler Bürger:innen.
Zwei Drittel der befragten Manager:innen rechnen in den kommenden zehn
Jahren mit schweren Krisen.
Die Daten des Weltwirtschaftsforums zeigen die Zukunftserwartungen von rund
1.400 Unternehmer:innen weltweit, beziehen aber auch Ansichten aus
Politik, Wissenschaft und globaler Zivilgesellschaft mit ein. Demnach nimmt
der Pessimismus zu. Ein Drittel der Befragten befürchtet schon für die
nächsten zwei Jahre schwere Krisen, zwei Drittel für die kommenden zehn
Jahre.
Das Weltwirtschaftsforum (WEF) mit Sitz in Genf, Schweiz, ist eine
internationale Lobbyorganisation, die von 1.000 der größten Konzerne
weltweit getragen und finanziert wird. Sie hat den Anspruch, eine Art
Runder Tisch für Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft zu sein. Im
Januar richtet das WEF traditionell den gleichnamigen Kongress im Schweizer
Bergort Davos aus. Ab Montag treffen sich dort einige tausend
Vertreter:innen der globalen Wirtschafts- und Politikelite, unter ihnen
Bundeskanzler Olaf Scholz, Chinas Ministerpräsident Li Qiang und der
ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Für 2024 und 2025 stufen die Befragten Desinformation, Extremwetter,
gesellschaftliche Polarisierung, Datenunsicherheit und Krieg als größte
globale Risiken ein. Dass „Desinformation“ auf dem ersten Platz steht, hat
wohl viel mit dem [2][Auftritt von ChatGPT 2023 zu tun, einer Software, die
als „künstlich intelligent“ bezeichnet] wird. Das Programm liefert auch auf
schwierige Fragen Antworten, die oft aber ziemlich dumm sind. Trotzdem
bekommt die Welt gerade einen Eindruck davon, was künstliche Intelligenz
grundsätzlich anrichten kann – unter anderem Wahrheiten vorspiegeln, die
von der Realität schlecht zu unterscheiden, in Wirklichkeit aber Fiktion
oder Lügen sind.
## Gefahr für die Demokratie
Falsche Informationen aus solchen Programmen könnten Wahlen beeinflussen,
die Demokratie schwächen und zu Unruhen führen, sagte Carolina Klint bei
der Pressekonferenz in London. Die Managerin der mit dem WEF kooperierenden
Unternehmensberatung Marsh McLennan teilt die Sorgen vieler ihrer
Kolleg:innen: Nicht nur [3][die Präsidentschaftswahlen in den USA seien
gefährdet], sondern auch die Geschäfte zahlreicher Unternehmen, die falsch
entscheiden, weil sie Desinformationen aufsitzen oder ihre Computersysteme
gehackt werden.
Extremwetter und ähnliches nimmt seit Jahren Spitzenpositionen in den
Risiko-Berichten des WEF ein. Hier zeigt sich, dass viele weltweit
agierende Unternehmen verstanden haben, was der Klimawandel bedeutet – wenn
auch manche nicht bereit sind, ihre Geschäftspolitik entsprechend
umzustellen. In der Vorschau der größten Risiken für die nächsten zehn
Jahre belegen die Klima- und Umweltprobleme gar die ersten vier Plätze.
Dass „Krieg“ auf der Sorgenliste steht, verwundert nicht. Kam doch zum
Angriff Russlands auf die Ukraine zuletzt noch die Attacke der
palästinensischen Hamas auf Israel hinzu. Der Konflikt im Nahen und
Mittleren Osten droht sich auszuweiten.
Im Bericht von [4][2023 standen noch die Inflation sowie
„Versorgungsprobleme Lebensmittel und Energie“ ganz oben], was die
Auswirkungen der Corona-Pandemie und des russischen Angriffs reflektierte.
Diese Themen sind nun etwas nach hinten gerutscht. Auch Manager:innen
sind Menschen, die sich über die jeweils aktuellen Themen am meisten
sorgen.
10 Jan 2024
## LINKS
[1] https://www.weforum.org/agenda/2024/01/global-risks-report-2024/
[2] /ChatGPT-und-Klimakrise/!vn5974746
[3] /Die-Republikaner-in-den-USA/!5959319
[4] /Oekonom-zur-Konjunktur-2024/!5981684
## AUTOREN
Hannes Koch
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