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# taz.de -- Agrardiesel-Rabatt: Kürzung verteuert Lebensmittel kaum
> Die Weizen- und Milcherzeugung würde sich ohne die Subvention um weniger
> als ein Prozent verteuern, so eine Hochrechnung. Der Spritanteil ist
> minimal.
Bild: Winterweizen wird geerntet (hier Granneweizen im Oktober) – aber so vie…
Berlin taz | Die Produktionskosten von Weizenmehl und Milch würden wegen
der von der Ampelkoalition geplanten Subventionskürzungen für die
Landwirtschaft nur minimal steigen. Wenn der Steuerrabatt auf Diesel und
die Befreiung von der Kfz-Steuer für Agrarfahrzeuge wegfielen, lägen die
Mehrkosten der Bauern „bei weniger als einem Prozent“, schreibt der
Newsletter [1][Berlin.Table]. Durch die Streichungen will die
Bundesregierung insgesamt 920 Millionen Euro mehr einnehmen. Deshalb
blockierten Landwirte am Donnerstag zum Beispiel in Sachsen, Sachsen-Anhalt
und Thüringen zahlreiche Autobahnauffahrten, andere Bauern demonstrierten
etwa in Stuttgart.
Die Produktion eines Kilogramms Weizen würde wegen der Agrardieselkürzung
im Schnitt um 0,24 Cent teurer. Das ergebe sich aus einer
Überschlagsrechnung aufgrund von Literaturangaben zum Dieselverbrauch pro
Hektar Anbaufläche und Durchschnittserträgen. „Ein Kilogramm Weizenmehl,
für das 1,3 Kilogramm Weizen benötigt werden, würde bei einer Weitergabe
dieser Mehrkosten inklusive Mehrwertsteuer um rund einen Drittel Cent
teurer.“ Der Wegfall der als klimaschädlich kritisierten
Agrardiesel-Vergünstigung würde die Herstellung von Milch demnach um 0,38
Cent pro Liter verteuern. „Der Preisanstieg macht sowohl bei Mehl als auch
bei Milch also jeweils weniger als ein halbes Prozent aus“, so der Artikel.
Da die Bundesregierung bei der Kfz-Steuer insgesamt etwa genauso viel
sparen will wie beim Agrardiesel, dürften die Mehrkosten hierfür ähnlich
sein. Aber auch zusammen würden sie unter der Ein-Prozent-Grenze liegen.
Der Deutsche Bauernverband hatte zuvor behauptet, die Streichung des
Agrardiesel-Rabatts würde „die Lebensmittel [2][deutlich] verteuern“. Die
Organisation dementierte nun die Berechnung der Mehrkosten auf taz-Anfrage
nicht.
## Umfrage: Mehrheit gegen Subventionskürzungen
Der Spiegel veröffentlichte unterdessen eine Umfrage des
Meinungsforschungsinstituts Civey, wonach [3][70 Prozent] der Deutschen
finden, die geplanten Streichungen sollten zurückgenommen werden.
Allerdings wurden in der Frage keine Alternativen zur Auswahl gestellt, um
das Haushaltsloch zu schließen. Dieses ist entstanden durch das Urteil des
Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse vom November. Weit mehr als
die Landwirtschaft soll laut einer vom Bundeskanzleramt vorgelegten
[4][Liste] der Klima- und Transformationsfonds sparen, mit weniger als 12,7
Milliarden Euro.
22 Dec 2023
## LINKS
[1] https://r.table.media/CL0/https://table.media/berlin/%3Futm_source=email&am…
[2] https://www.bauernverband.de/presse-medien/pressemitteilungen/pressemitteil…
[3] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/umfrage-deutliche-mehrheit-der-d…
[4] https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/pressemitteilungen/zum-hau…
## AUTOREN
Jost Maurin
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