# taz.de -- +++ Nachrichten im Nahost-Krieg +++: 1.800 antisemitische Straftaten | |
> Der Verfassungsschutz warnt vor Gewalt gegen Jüd:innen in Deutschland. | |
> Fast die Hälfte der Israelis ist gegen eine Bodenoffensive in Gaza. Laut | |
> Hamas wurden bisher 3.000 Kinder getötet. | |
Bild: Kerzen und Israelfahne nach einem versuchten Brandanschlag auf das Jüdis… | |
## Verfassungsschutz-Chef warnt vor Gewalt gegen Jüdinnen und Juden | |
Der Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, | |
warnt vor gezielten Angriffen auf Jüdinnen und Juden. Haldenwang sagte dem | |
Nachrichtenmagazin Der Spiegel, seit dem Überfall der Hamas auf Israel habe | |
es in Deutschland bereits rund 1.800 Straftaten in diesem Zusammenhang | |
gegeben. „Ich befürchte, dass uns diese neue Welle des Antisemitismus noch | |
länger beschäftigen wird“, sagte er. | |
Den Anstieg des Antisemitismus wertete Haldenwang als „Zäsur“. Der | |
Judenhass auf deutschen Straßen erinnere „an die schlimmsten Zeiten der | |
deutschen Geschichte“. Es gebe zudem „Alarmsignale, dass sich die Situation | |
weiter zuspitzen könnte“. So seien manche Wohnhäuser von Jüdinnen und Juden | |
mit einem Davidstern „regelrecht markiert“ worden. | |
„Wir müssen damit rechnen, dass gezielt Gewalt gegen Jüdinnen und Juden | |
verübt werden könnte“, sagte der Verfassungsschutzpräsident. Sollte sich | |
der Krieg in Israel und im Gazastreifen weiter zuspitzen und es „zu | |
aufwühlenden Bildern“ kommen, könne dies „zu einer weiteren Radikalisieru… | |
auch hier in Deutschland“ führen. (epd) | |
## Drei Verletzte bei Einschlag einer Rakete in Tel Aviv | |
Beim Einschlag einer Rakete in der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv | |
sind Helfern zufolge drei Menschen verletzt worden. Ein etwa 20-jähriger | |
Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht, teilte der Rettungsdienst Magen | |
David Adom am Freitag mit. Zwei weitere Menschen seien leicht verletzt | |
worden. | |
Der militärische Arm der Hamas im Gazastreifen teilte mit, die Raketen auf | |
Tel Aviv abgefeuert zu haben. Im Zentrum der Küstenstadt heulten die | |
Warnsirenen. Mehrere dumpfe Explosionen waren zu hören. | |
Auf zunächst nicht unabhängig bestätigten Videos in sozialen Netzwerken war | |
zu sehen, wie das oberste Stockwerk eines Hauses bei einem Raketeneinschlag | |
beschädigt wurde. | |
Nach Angaben der israelischen Regierung wurden seit Kriegsbeginn bereits | |
mehr als 8.000 Raketen von militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen | |
auf Israel abgefeuert. Die meisten werden jedoch von Israels | |
Raketenabwehrsystem abgefangen. (dpa) | |
## Umfrage: Fast die Hälfte der Israelis gegen Bodenoffensive im | |
Gazastreifen | |
Fast die Hälfte der Israelis lehnt laut einer Umfrage eine zeitnahe | |
Bodenoffensive der israelischen Armee im Gazastreifen ab. In der am Freitag | |
von der Zeitung Maariv veröffentlichten Befragung des Instituts Panel4All | |
sagten 49 Prozent, es sei besser, mit einer Bodenoffensive in dem | |
Palästinensergebiet „abzuwarten“. Nur 29 Prozent vertraten die Ansicht, die | |
Offensive von Bodentruppen solle „unverzüglich“ beginnen. | |
Die Erhebung wurde am Mittwoch und Donnerstag vorgenommen. Für sie wurden | |
522 Menschen befragt. Seit dem am 7. Oktober gestarteten Großangriff der | |
radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel hat die | |
israelische Arme zehntausende Soldaten für eine Bodenoffensive rund um den | |
dichtbesiedelten Gazastreifen zusammengezogen. | |
Bislang blieb die Großoffensive in dem Palästinensergebiet jedoch aus. Zwar | |
führte die israelische Armee nach eigenen Angaben in der Nacht zum Freitag | |
einen „gezielten Angriff“ mit Bodentruppen gegen Einrichtungen der Hamas im | |
Zentrum des Gazastreifens aus. Anschließend hätten die Soldaten das | |
Palästinensergebiet jedoch wieder verlassen, hieß es. Bereits am Donnerstag | |
hatte die israelische Armee einen „gezielten Angriff“ mit Panzern im Norden | |
des Gazastreifens gemeldet. (afp) | |
## Hamas meldet mehr als 3.000 getötete Kinder im Gazastreifen | |
Die Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten Kinder im Gazastreifen ist nach | |
Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums auf mehr als 3.000 gestiegen. | |
Insgesamt seien 7.326 Menschen getötet worden, unter ihnen 3.038 Kinder, | |
teilte das von der radikalislamischen Palästinenserorganisation geleitete | |
Ministerium am Freitag mit. Die Zahl der Verletzten wurde mit knapp 19.000 | |
angegeben. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. | |
Nach öffentlich geäußerten Zweifeln von US-Präsident Joe Biden an den | |
palästinensischen Opferzahlen hatte die Hamas am Donnerstag eine Liste mit | |
Namen und Identitätsnummern von fast 6.747 Menschen veröffentlicht, die | |
nach ihren Angaben bei israelischen Angriffen getötet wurden. Die Identität | |
von 281 weiteren Opfern werde noch geprüft, hieß es. | |
Ein hochrangiger UN-Vertreter erklärte, dass die Zahlen der Hamas in | |
früheren Konflikten mit Israel „nicht angezweifelt“ wurden. „In den | |
vergangenen fünf, sechs Konflikten im Gazastreifen galten die Zahlen (der | |
Hamas) als glaubwürdig, niemand hat sie angezweifelt“, sagte der Chef des | |
UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), Philippe Lazzarini, | |
am Freitag in Jerusalem. | |
Die Hamas hatte am 7. Oktober einen Großangriff auf Israel gestartet, bei | |
dem nach israelischen Angaben etwa 1.400 Menschen getötet und nach jüngsten | |
israelischen Angaben 229 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen | |
verschleppt wurden. Als Reaktion auf den Großangriff riegelte Israel den | |
Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe. (afp) | |
## Israels Armee: Familien von 229 Geiseln der Hamas benachrichtigt | |
Die Zahl der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln ist höher als bisher | |
von Israel angenommen. Man habe bis Freitag die Familien von 229 Geiseln | |
informiert, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari am Morgen. | |
Das sind fünf mehr als noch am Vortag. Es werde erwartet, dass die Zahl | |
noch steigen könnte. | |
Die vier von der islamistischen Hamas bereits freigelassenen Geiseln sind | |
nach Militärangaben bei der Zahl nicht mit eingerechnet. Nach israelischen | |
Informationen sind unter den Geiseln Bürger von 25 Staaten, darunter auch | |
Deutsche. Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der Hamas Israel | |
überfallen und im Grenzgebiet Massaker angerichtet. Israel hat seither mehr | |
als 1.400 Tote zu beklagen. Darunter sind laut Hagari auch 310 Soldaten. | |
Die jüngste Geisel ist nach israelischen Informationen neun Monate, die | |
wohl älteste 85 Jahre alt. Fast drei Wochen nach dem Massaker gibt es laut | |
einer Regierungssprecherin noch immer rund 100 Vermisste, deren Schicksal | |
ungeklärt ist. Wegen des schlimmen Zustands vieler Leichen ist auch die | |
Identifikation noch nicht abgeschlossen. Unter den Getöteten und Vermissten | |
sind nach israelischen Angaben Bürger von mehr als 40 Ländern. (dpa) | |
## Hamas fordert Waffenruhe vor Geiselfreilassung | |
Ein Hamas-Vertreter nennt bei dem Besuch einer Delegation der | |
radikalislamischen Miliz in Moskau eine Waffenruhe als Voraussetzung für | |
die Freilassung von Geiseln. Es brauche Zeit, um alle von den verschiedenen | |
palästinensischen Gruppierungen Verschleppten zu finden, sagt | |
Delegationsmitglied Abu Hamid laut der russischen Zeitung Kommersant. „Sie | |
(Kämpfer der Hamas) haben Dutzende Menschen gefangen genommen, die meisten | |
Zivilisten, und wir brauchen Zeit, um sie im Gazastreifen zu finden und | |
dann freizulassen.“ | |
Laut der Zeitung betont Hamid, dass dafür ein ruhiges Umfeld notwendig sei. | |
Die Hamas hat zuvor erklärt, rund 50 Geiseln seien bei israelischen | |
Luftangriffen auf den Gazastreifen getötet worden. Israel reagiert mit den | |
Luftangriffen auf den großangelegten Überfall der Hamas auf israelische | |
Zivilisten vor gut knapp drei Wochen. Israel hat die Einladung der Hamas | |
nach Moskau scharf kritisiert und Russland zur Ausweisung der Delegation | |
aufgefordert. (rtr) | |
## Erneuter Bodeneinsatz israelischer Truppen im Gazastreifen | |
Die israelischen Streitkräfte haben unterstützt von Kampfflugzeugen und | |
Drohnen zum zweiten Mal binnen zwei Tagen einen Bodeneinsatz im | |
Gazastreifen abgehalten. Angegriffen wurden Ziele am Stadtrand von Gaza, | |
wie das israelische Militär am Freitag mitteilte. Eine breit angelegte | |
Bodenoffensive in dem fast vollständig abgeriegelten Küstenstreifen, der | |
von der militant-islamistischen Hamas regiert wird, wird weithin erwartet. | |
Das Militär erklärte, die Bodentruppen hätten den Gazastreifen ohne | |
Verluste wieder verlassen. Bereits am Donnerstagmorgen hatte das Militär | |
einen Bodeneinsatz im nördlichen Gazastreifen bekanntgegeben, bei dem | |
demnach militante Kämpfer getötet und Abschussstellungen für | |
Panzerabwehrraketen getroffen wurden. Militärsprecher Daniel Hagari sagte, | |
die Razzien ermöglichten es den Streitkräften, „den Feind aufzudecken“, | |
Militante zu töten, Sprengsätze und Abschussvorrichtungen zu beseitigen. | |
Das Ziel sei es, den Boden für die kommenden Phasen des Krieges zu | |
bereiten. (ap) | |
## Leiter des UN-Hilfswerks in Gaza zeichnet düsteres Lagebild | |
Der Leiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA), | |
Philippe Lazzarini, hat ein düsteres Bild von der Lage im Gazastreifen | |
gezeichnet. Die noch verbliebenen öffentlichen Dienstleistungen in dem von | |
Israel fast vollständig abgeriegelten Küstenstreifen brächen schnell | |
zusammen. Die Menschen in dem vom Krieg gezeichneten Gebiet seien nun mit | |
Lebensmittelknappheit konfrontiert. Es habe den Anschein, als habe die | |
internationale Gemeinschaft „Gaza den Rücken zugekehrt“, sagte Lazzarini | |
vor Journalisten in Jerusalem. Dem UNRWA gehe im Gazastreifen der | |
Treibstoff aus. Es benötige etwa 160.000 Liter täglich, um Krankenhäuser | |
und Bäckereien zu beliefern. | |
UNRWA-Mitarbeiter in Gaza sagten, dass ihre Arbeit zusammenbreche, sagte | |
Lazzarini. Und zum ersten Mal überhaupt berichteten sie, dass Menschen | |
hungrig seien. „Die öffentliche Ordnung bricht zusammen.“ Auf die Frage, | |
wie lange die Vorräte noch reichen, sagte der UNRWA-Chef: „Sicherlich nicht | |
mehr als ein paar Tage.“ Seit dem Ausbruch des Krieges seien 57 Mitarbeiter | |
seiner Einrichtung zu Tode gekommen. „Gaza mit der Hamas gleichzusetzen, | |
ist sehr gefährlich und irreführend“, sagte er. „Wir können nicht die Au… | |
vor dieser menschlichen Tragödie verschließen.“ (ap) | |
## Am Freitag sollten acht Lastwagen mit Hilfe in Gazastreifen fahren | |
Im Gazastreifen sollten nach Angaben der Vereinten Nationen am Freitag acht | |
weitere Lastwagen mit humanitärer Hilfe eintreffen. An Bord seien | |
Trinkwasser, Nahrungsmittel und Material für Krankenhäuser, sagte Lynn | |
Hastings, die UN-Koordinatorin für Humanitäre Hilfe in den von Israel | |
besetzten Palästinensergebieten, am Freitag. Sie sprach aus Jerusalem über | |
Video-Link zu Reportern in Genf. | |
Dies reiche bei Weitem nicht, um die Not der rund 2,3 Millionen Menschen im | |
Gazastreifen zu lindern. Nach Angaben von Hastings kamen vor der jüngsten | |
Eskalation am 7. Oktober täglich 450 Lastwagen mit Hilfsgütern in den | |
Gazastreifen. Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen | |
Osten (UNRWA) hatte bislang von täglich 500 Lastwagen gesprochen. | |
Eine Hürde sei unter anderem die Inspektion der Ware. Israel besteht auf | |
Prüfungen, um sicherzustellen, dass tatsächlich nur humanitäre Hilfe an | |
Bord ist. Alle Lastwagen müssten entladen werden, damit die Paletten per | |
Scanner geprüft werden. Nach ihren Angaben warten Dutzende Lastwagen auf | |
die Einreise, weiteres Material sei in der Region eingetroffen, aber noch | |
nicht auf Lastwagen verpackt worden. (dpa) | |
## UN-Hilfswerk: 57 Mitarbeiter im Gazastreifen seit Kriegsbeginn getötet | |
Seit dem Beginn der israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen infolge | |
des Angriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel sind 57 Mitarbeiter | |
des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) getötet worden. | |
Das sagte UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini am Freitag bei einer | |
Pressekonferenz in Jerusalem und ergänzte, es sei eine „bedeutende und | |
ununterbrochene“ Hilfe für den Gazastreifen nötig. (afp) | |
## EU-Gipfel: Langes Ringen um Formulierung | |
Die [1][Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich auf | |
eine gemeinsame Erklärung zum Nahost-Krieg] geeinigt. Sie riefen darin am | |
Donnerstag zu „Pausen“ in den Kämpfen zwischen Israel und der | |
radikalislamischen Hamas auf und forderten „Korridore“ für Hilfslieferungen | |
an Zivilisten. Indes warnte die UNO angesichts der andauernden israelischen | |
Luftangriffe, dass es nirgendwo im Gazastreifen mehr sicher sei. Ägypten | |
meldete sechs Verletzte nach einem Raketeneinschlag in Taba nahe der Grenze | |
zu Israel. | |
Die Debatte der 27 Mitgliedsstaaten in Brüssel kreiste lange um eine | |
Formulierung, mit der die EU Unterbrechungen der Kämpfe zur humanitären | |
Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen fordern kann. Schließlich | |
einigten sie sich darauf, zur Einrichtung von „Korridoren und Pausen zu | |
humanitären Zwecken“ aufzurufen. | |
Die Bundesregierung und Länder wie Österreich hatten sich gegen Forderungen | |
nach einer „Waffenruhe“ oder einem „Waffenstillstand“ gestellt und Isra… | |
Recht auf Selbstverteidigung unterstrichen. Die 27 Staats- und | |
Regierungschefs betonen nun zudem „Israels Recht auf Selbstverteidigung im | |
Einklang mit dem Völkerrecht und dem humanitären Völkerrecht“. Der | |
militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas werfen sie vor, | |
Zivilisten als „menschliche Schilde“ zu nutzen. | |
Es gehe „darum, dass wir gemeinsam nochmal deutlich machen, dass wir Israel | |
unterstützen bei der Verteidigung des eigenen Landes gegen den furchtbaren | |
Angriff der Hamas“, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der sich zudem | |
überzeugt zeigte, dass die israelische Armee sich ans Völkerrecht halte. | |
(afp) | |
## Zugang zu humanitärer Hilfe für Bevölkerung in Gaza | |
Die EU-Vertreter riefen dazu auf, „den schnellen, sicheren und | |
ungehinderten“ Zugang für humanitäre Hilfe zu gewährleisten. Seit Beginn | |
des Kriegs durften gerade einmal 74 Lastwagen mit Hilfsgütern in den | |
Gazastreifen fahren, in dem 2,4 Millionen Menschen unter katastrophalen | |
Bedingungen leben – vor dem Konflikt waren es laut UNO täglich rund 500 | |
Lastwagen. Nach dem Großangriff der Hamas am 7. Oktober hatte Israel den | |
Gazastreifen abgeriegelt und mit massiven Vergeltungsschlägen begonnen. | |
Seitdem ist die Bevölkerung ohne Wasser, Lebensmittel und Treibstoff. | |
Angesichts der andauernden israelischen Luftangriffe sei es nirgendwo im | |
Gazastreifen mehr sicher, warnte die UNO am Donnerstag. Die Aufforderungen | |
der israelischen Armee zur Evakuierung von Gebieten, die sie angreifen | |
wolle, machten für viele Menschen „keinen Unterschied“, erklärte die | |
UN-Koordinatorin für humanitäre Angelegenheiten, Lynn Hastings. (afp) | |
## Israelisches Militär kurzzeitig mit Panzern in Gaza | |
Vor dem Hintergrund einer geplanten Bodenoffensive hatte Israel mehr als | |
eine Million Zivilisten im Norden des Gazastreifens aufgefordert, sich im | |
Süden in Sicherheit zu bringen. | |
In der Nacht zum Donnerstag war das israelische Militär nach eigenen | |
Angaben kurzzeitig mit Panzern in den Gazastreifen eingedrungen. Der | |
„gezielte Angriff“ im Norden des Palästinensergebiets sei Teil der | |
„Vorbereitungen für die nächsten Kampfphasen“, erklärte die Armee mit Bl… | |
auf die geplante Bodenoffensive. | |
Bei dem Angriff der Hamas wurden israelischen Angaben zufolge etwa 1.400 | |
Menschen getötet und mehr als 220 Menschen als Geiseln verschleppt. Nach | |
Hamas-Angaben, die AFP nicht unabhängig überprüfen konnte, wurden seit | |
Kriegsbeginn im Gazastreifen mehr als 6.500 Menschen getötet. (afp) | |
## Angriff in Grenzstadt Taba in Ägypten | |
Nachdem US-Präsident Joe Biden die von der Hamas angegebenen Opferzahlen | |
angezweifelt hatte, hat die radikalislamische Palästinenserorganisation | |
eine Liste mit Namen von fast 7.000 Menschen veröffentlicht, die bei | |
israelischen Angriffen getötet worden sein sollen. | |
Indes meldeten Medien in Ägypten sechs leicht Verletzte nach einem | |
Raketeneinschlag in der Nacht zum Freitag in der an der Grenze zu Israel | |
gelegenen Stadt Taba. Augenzeugen teilten der Nachrichtenagentur AFP mit, | |
die Rakete habe ein Krankenhaus in der Stadt am Roten Meer getroffen. | |
Am Sonntag hatte die israelische Armee bereits erklärt, „versehentlich“ mit | |
einem Panzer auf eine ägyptische Stellung am Rande des Gazastreifens | |
geschossen zu haben. | |
Ägypten hat die einzige Grenze zum Gazastreifen, die nicht von Israel | |
kontrolliert wird, und spielt als langjähriger Vermittler zwischen Israel | |
und den Palästinensern eine zunehmend wichtige Rolle in dem Krieg. (afp) | |
## Angehörige von Hamas-Geiseln im US-Parlament: Bringt sie nach Hause | |
Familien von Geiseln, die von der islamistischen Hamas entführt wurden, | |
haben bei einem Besuch im US-Parlament eindringlich eine Freilassung ihrer | |
Angehörigen gefordert. Mehrere Familienmitglieder von Entführten erzählten | |
am Donnerstag bei einem Treffen mit Kongressabgeordneten in Washington von | |
den Schicksalen ihrer Kinder und Eltern. Sie forderten die US-Regierung und | |
das Parlament auf, alles dafür zu tun, um die Geiseln heimzuholen. | |
„Bringt sie nach Hause, jetzt“, sagte der Vater eines jungen | |
amerikanisch-israelischen Mannes, der verschleppt wurde. „Bringt die | |
Geiseln heim, alles andere hat Zeit bis zu einem anderen Tag“, mahnte er. | |
Die Freilassung der mehr als 200 Geiseln müsse für die USA und die | |
internationale Gemeinschaft an erster Stelle stehen. | |
Ein anderer Vater, dessen Sohn ebenfalls verschleppt wurde, sagte: „Es gibt | |
kranke Menschen, es gibt verletzte Menschen, die Zeit läuft uns davon.“ | |
Auch sein Sohn habe beide Staatsbürgerschaften. | |
Ein weiterer Mann berichtete, sein Enkel habe den Überfall der Hamas am 7. | |
Oktober auf ein Kibbuz in Israel knapp überlebt, weil er sich verstecken | |
konnte. Doch seine Tochter sei in den Händen der Gruppe. „Im Laufe des | |
Tages drangen die Hamas-Terroristen in das Haus meiner Tochter ein, | |
entführten sie und setzten das Haus in Brand.“ | |
Eine Frau berichtete von der Entführung ihres 79 Jahre alten Vaters. Die | |
Hamas sei in der Gemeinde ihrer Eltern von Haus zu Haus gegangen, sie | |
hätten Familien und Freunde gefoltert, mit denen sie aufgewachsen sei. Sie | |
hätten Häuser niedergebrannt und Menschen bei lebendigem Leibe angezündet. | |
„Es gibt keine Worte, um diesen Horror zu beschreiben“, betonte sie. | |
Terroristen hatten am 7. Oktober im Auftrag der Hamas in Israel Massaker an | |
Zivilisten angerichtet. Mehr als 1.400 Menschen in Israel kamen dabei und | |
in den folgenden Tagen ums Leben. Militante verschleppten mehr als 200 | |
Menschen, darunter auch Amerikaner. (dpa) | |
27 Oct 2023 | |
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