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# taz.de -- +++ Hamas-Angriff auf Israel +++: Hamas meldet Tod von neun Geiseln
> Angeblich sollen sie bei israelischen Luftangriffen getötet worden sein.
> Baerbock sichert der Familie von Shani Louk Unterstützung zu.
Bild: Israelische Soldaten im Grenzgebiet zwischen Israel und Gaza
## Laut Hamas neun Geiseln ums Leben gekommen
Nach Angaben des bewaffneten Teils der Hamas sind bei israelischen
Luftangriffen auf den Gazastreifen in den vergangenen 24 Stunden neun
Geiseln ums Leben gekommen. Darunter seien auch vier Ausländer, teilen die
Al-Kassam-Brigaden auf dem Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die
Gefangenen seien „aufgrund der zionistischen Bombardierung der Gebiete, in
denen sie sich aufhielten“, getötet worden. Als Zionisten oder
zionistisches Regime bezeichnet die Hamas üblicherweise die israelische
Führung. Bereits am Freitag hatte die Hamas über 13 getötete Entführte
durch israelische Luftschläge berichtet. Ein Sprecher des Militärs sagte,
die Berichte würden geprüft. (rtr/dpa)
## Frankfurt: Pro-Palästina-Demo bleibt verboten
Die für Samstagnachmittag in Frankfurt am Main geplante
pro-palästinensische Demonstration [1][bleibt verboten]. Der Hessische
Verwaltungsgerichtshof in Kassel bestätigte die ursprüngliche
Verbotsverfügung durch die Stadt Frankfurt, wie er selbst sowie die Polizei
mitteilten. Die Vorkommnisse bei ähnlichen Versammlungen begründeten die
Gefahr, dass die „öffentliche Sicherheit bei Durchführung der heutigen
Versammlung unmittelbar gefährdet“ sei, führte der Verwaltungsgerichtshof
aus.
Das Verwaltungsgericht in Frankfurt hatte das Verbot der Stadt am Freitag
gekippt und die Untersagung der auf dem Opernplatz geplanten Kundgebung
„Ein freies Palästina“ für „offensichtlich rechtswidrig“ erklärt.
„Verdachtsmomente“ zum Verlauf der Demo reichten nicht aus.
Dieser Beschluss des Verwaltungsgerichts war allerdings noch nicht
rechtskräftig, da die endgültige gerichtliche Entscheidung fehlte. Diese
lieferte nun der Verwaltungsgerichtshof. Die Polizei schrieb im
Internetdienst X (vormals Twitter), sie werde zur „Durchsetzung der
Verbotsverfügung“ mit zahlreichen Kolleginnen und Kollegen im Einsatz sein.
Die Stadt Frankfurt hatte die Versammlung ursprünglich mit Verweis auf
vorherige pro-palästinensische Kundgebungen verboten, bei denen die
Angriffe der radikalislamischen Hamas auf Israel bejubelt worden waren.
Demnach waren Straftaten wie Volksverhetzung, Billigung von Straftaten und
die öffentliche Aufforderung zu Straftaten zu befürchten. Auch
israelfeindliche und antisemitische Äußerungen seien zu befürchten,
argumentierte die Stadt. Dieser Auffassung schloss sich der
Verwaltungsgerichtshof nun an. (afp)
## Köln: Pro-Palästina-Demo findet doch statt
Eine ursprünglich von der Polizei verbotene Pro-Palästina-Demonstration in
Köln darf am Samstag nun doch in unmittelbarer Nähe einer
Pro-Israel-Versammlung stattfinden. Das Kölner Verwaltungsgericht habe dem
Eilantrag des Versammlungsanmelders – einem Mitglied der Palästinensischen
Gemeinde Köln – stattgegeben, teilte die Polizei in der Domstadt mit.
Beginn war 15.00 Uhr.
Die Ordnungshüter hatten am Freitag die Veranstaltung auf dem Heumarkt
untersagt und dies mit deutlichen Anhaltspunkten für eine verschärfte
Sicherheitslage begründet. Der Argumentation der Polizei folgte das Gericht
aber nicht und ließ die Demo zu, bei der 100 Teilnehmer angemeldet waren.
Polizeipräsident Falk Schnabel rief die Teilnehmer zur Besonnenheit auf.
Kurz vor Beginn der kurzfristig wieder zugelassenen Demo waren einige
Dutzend Pro-Palästina-Demonstranten am Samstagnachmittag auf dem Heumarkt.
Auf der anderen Seite des Platzes fand währenddessen bereits die
Pro-Israel-Demo mit rund 200 Menschen statt. „Wir sind mit starken Kräften
vor Ort und werden verhindern, dass es Probleme gibt“, sagte ein
Polizeisprecher. (dpa)
## Libanon macht Israel für Tod von Journalisten verantwortlich
Der Libanon hat die israelische Armee für den Tod eines Videojournalisten
der Nachrichtenagentur Reuters an der Grenze zwischen Israel und dem
Libanon verantwortlich gemacht. „Der israelische Feind hat eine Rakete
abgeschossen, die ein ziviles Presse-Fahrzeug ins Visier genommen hat, was
zum [2][Tod des Videojournalisten Issam Abdallah] führte“, erklärte die
libanesische Armee am Samstag. Auch die Mutter des Journalisten machte
Israel verantwortlich.
Der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati sprach in einer Erklärung
von einem „direkten Ins-Visier-Nehmen von Journalisten durch den
israelischen Feind im Rahmen seiner andauernden Aggression gegen das
libanesische Territorium“. Das libanesische Außenministerium sprach
ebenfalls von einem „vorsätzlichen Mord“ und „einem eklatanten Angriff a…
die Pressefreiheit“.
Die israelische Armee leitete eine Untersuchung ein. „Der Tod des
Journalisten tut uns sehr leid“, sagte Armeesprecher Richard Hecht am
Samstag in Tel Aviv vor Journalisten. Die israelische Armee übernahm
allerdings nicht die Verantwortung für den Tod des Journalisten, der bei
Gefechten an der Grenze am Freitag auf libanesischer Seite ums Leben
gekommen war. (afp)
## Familie von Shani Louk: Baerbock sicherte Unterstützung zu
Im Fall der mutmaßlich von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen
[3][verschleppten Deutschen Shani Louk] hat Außenministerin Annalena
Baerbock (Grüne) der Familie nach deren Angaben ihre Unterstützung
zugesichert. Konkrete Ergebnisse habe es bei dem Treffen am Freitag in
Israel jedoch nicht gegeben, sagte Wilfried Gehr am Samstag der dpa. Gehr
ist der Lebensgefährte von Shanis Tante, die in Sulz am Neckar in
Baden-Württemberg lebt.
Die 22-jährige Shani Louk soll beim Terrorangriff auf Israel am vergangenen
Wochenende nach Überzeugung ihrer Familie verschleppt worden sein. Sie sei
bei dem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste von der
islamistischen Hamas als Geisel genommen worden. Shani Louks Familie, die
teils in Ravensburg und in Sulz am Neckar lebt, geht davon aus, dass die
junge Frau schwer verletzt, aber am Leben sei und sich im Gazastreifen
befinde.
Shanis Mutter Ricarda hatte sich mit der Bitte um Hilfe an die
Öffentlichkeit gewandt. Auch die Tante der jungen Frau hatte an die
Behörden appelliert. Die Familien hätten bei dem Treffen mit Baerbock die
Geschichten der Verschleppten erzählen dürfen, und bei der Außenministerin
seien dabei auch ein paar Tränen geflossen, sagte Gehr. Shanis Mutter
Ricarda habe durch das Treffen etwas beruhigt werden können. (dpa)
## Medien: US-Bürger dürfen von Gaza nach Ägypten ausreisen
Die USA haben Medienberichten zufolge eine vorübergehende Öffnung des
Grenzübergangs Rafah von Gaza nach Ägypten für US-Bürger ausgehandelt. Die
israelische und die ägyptische Regierung hätten zugestimmt,
US-amerikanischen Staatsangehörigen am Samstag zwischen 12.00 und 17.00 Uhr
Ortszeit (11.00 bis 16.00 Uhr MESZ) die Ausreise von Gaza nach Ägypten zu
gestatten, berichteten die Zeitungen „New York Times“ und „Washington Pos…
unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten des US-Außenministeriums.
Beobachter am dem Grenzübergang sahen hingegen zu Beginn des Zeitfensters
zunächst noch keine Anzeichen für eine Öffnung. Es liefen Gespräche, hieß
es nur.
Unklar war auch, ob möglicherweise auch andere ausländische
Staatsangehörige die Grenze überqueren könnten. Es sei zudem möglich, dass
die islamistische Hamas versuchen würde, Menschen an der Ausreise zu
hindern, berichteten die Zeitungen. Der Golfstaat Katar, der zu den
wichtigsten Unterstützern der Hamas zählt, sei diesbezüglich im Gespräch
mit den Islamisten. (dpa)
## Palästinensische Opferzahl steigt auf 2215
Die Zahl der bei israelischen Angriffen im Gazastreifen getöteten
Palästinenser ist auf 2215 gestiegen. Zudem seien 8714 Menschen verletzt
worden, teilte das Gesundheitsministerium in der von der islamistischen
Hamas kontrollierten Küstenenklave am Samstag mit. Unter den Toten seien
724 Kinder und Jugendliche sowie 458 Frauen.
Eine Woche nach den verheerenden Terrorattacken auf Israel liegt die Zahl
der Toten durch die israelischen Gegenangriffe bereits ähnlich hoch wie
nach dem 50-tägigen Krieg zwischen Israel und der Hamas im Sommer 2014.
Damals starben 2200 Palästinenser und mehr als 70 Israelis. (dpa)
## Einer der Anführer des Hamas-Angriffes getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen Anführer des
Großangriffs der Hamas auf Israel getötet. Ali Kadi habe als Kommandeur
einer Eliteeinheit den Überfall bewaffneter Kämpfer auf Ortschaften im
Süden Israels vor einer Woche angeführt, teilte die Armee am Samstag mit.
Er sei bei einem Luftangriff getötet worden. (afp)
## Israel besteht auf Evakuierung
Das von der islamistischen Hamas angegriffene Israel besteht trotz massiver
internationaler Kritik auf einer schnellen Evakuierung von mehr als einer
Million Zivilisten im Gazastreifen. Angesichts einer drohenden
Bodenoffensive in den dicht besiedelten Küstenstreifen am Mittelmeer teilte
das israelische Militär mit, für die Einwohner des nördlichen Gazastreifens
gebe es bis zum Nachmittag einen sicheren Korridor für die Flucht in den
Süden des abgeriegelten Gebiets. Schon am Vortag hatte die Armee alle
Zivilisten aufgerufen, sich schleunigst in ein Gebiet südlich des Wadi Gaza
zu begeben. Unter der Zivilbevölkerung brach Panik aus. Sogar US-Präsident
Joe Biden zeigte sich besorgt. (dpa)
## Annäherung zwischen Saudi-Arabien und Israel gestoppt
Saudi-Arabien hat inmitten des Kriegs zwischen Israel und der
radikalislamischen Hamas nach Angaben aus Regierungskreisen in Riad die
Gespräche über eine Annäherung an Israel ausgesetzt. „Saudi-Arabien hat
beschlossen, die Gespräche über eine mögliche Normalisierung zu
unterbrechen“, sagte eine regierungsnahe Quelle am Samstag in Riad der
Nachrichtenagentur AFP. Die US-Regierung sei über diesen Schritt informiert
worden.
US-Außenminister Anthony Blinken, der nach seinem Solidaritätsbesuch in
Israel mehrere Länder in der Region bereist, hält sich derzeit in der
saudiarabischen Hauptstadt auf.
Zwischen Israel und Saudi-Arabien hatte sich jüngst eine Annäherung
abgezeichnet. Eine mögliche Normalisierung der Beziehungen wurde von
US-Präsident Joe Biden vorangetrieben. Der Krieg zwischen Israel und der
Hamas könnte die Annäherung nun aber gefährden.
Das saudiarabische Außenministerium hatte am Freitag erklärt, es lehne
Israels Aufforderung „zur Zwangsumsiedlung der palästinensischen
Bevölkerung im Gazastreifen“ kategorisch ab und verurteile „die anhaltende
Bombardierung wehrloser Zivilisten“. (afp)
## OIZ verurteilt israelischen Umgang mit Bewohnern von Gaza
Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit hat am Samstag den
israelischen Umgang mit Palästinensern im Gazastreifen verurteilt. Die 57
Länder der OIZ teilten mit, sie lehnten Aufforderungen „der Besatzungsmacht
Israel zur Zwangsumsiedlung des palästinensischen Volkes“ absolut ab. Die
in Saudi-Arabien ansässige Organisation rief außerdem dazu auf, Korridore
für Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu eröffnen. Derzeit wird das
Gebiet von Israel blockiert, so dass weder Lebensmittel noch Medikamente
geliefert werden können. (ap)
## WHO-Hilfsgüter in Ägypten eingetroffen
Ein Flugzeug mit medizinischen Hilfsgütern der Weltgesundheitsorganisation
für den Gazastreifen ist am Samstag auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel
gelandet. Dort warte die Maschine am Flughafen Al-Arisch auf die
Wiedereröffnung des Grenzübergangs Rafah, teilte der Generaldirektor der
WHO, Tedros Adhanom Ghebreyesus, mit.
„Wir sind bereit, die Hilfsgüter zu verteilen, sobald der humanitäre Zugang
über den Grenzübergang hergestellt ist“, schrieb Tedros auf der Plattform
X, früher bekannt als Twitter. Rafah musste Anfang der Woche geschlossen
werden, nachdem israelische Luftangriffe das Tor auf der palästinensischen
Seite getroffen hatten. Tedros appellierte auch an Israel, seine
Entscheidung zu überdenken, 1,1 Millionen Menschen zur Evakuierung in den
südlichen Teil des Gazastreifens aufzufordern: „Das wäre eine menschliche
Tragödie.“ (ap)
## Thüringer Verfassungsschutz warnt vor Anschlägen
Der Thüringer Verfassungsschutz warnt nach Medieninformationen vor dem
Hintergrund des Nahost-Konflikts vor islamistischen Anschlägen in
Deutschland. Es könne passieren, dass radikalisierte Sympathisanten der
Hamas es „nicht mehr nur beim Demonstrieren und bei Hasstiraden und
einzelnen körperlichen Angriffen belassen, sondern möglicherweise konkrete
Anschläge gegen jüdische und israelische Einrichtungen und Personen
verüben“, sagte Landesverfassungsschutzpräsident Stephan Kramer dem
Handelsblatt vom Samstag.
Motiviert durch die Taten der radikalislamischen Hamas in Israel seien auch
„neue und intensivere Aktivitäten anderer Islamisten“ denkbar, sagte
Kramer. Diese hätten ihren Kampf gegen den Westen schließlich nicht
aufgegeben. „Deutschland wird dort ganz offen als der Feind der Muslime
gesehen.“
Der Thüringer Verfassungsschutz-Chef rechnet außerdem mit einer Zunahme
antisemitischer Übergriffe in Deutschland. „Die Hamas ruft jetzt wieder zu
offener Gewalt an Juden, jüdischen Restaurants, Läden und Synagogen in
allen Teilen der Welt auf“, sagte er. Mit Sorge sieht er deshalb die
derzeitigen Sympathie- und Solidaritätsbekundungen auf deutschen Straßen
für die Hamas. Dies zeige deutlich, „welche neue Eskalationsstufe und
Enthemmung wir offensichtlich auch hierzulande mittlerweile erreicht
haben“. (dpa)
## Israels Armee sichert Zeitraum ohne Angriffe zu
Das israelische Militär hat den Einwohnern des nördlichen Gazastreifens
auch am Samstag wieder einen Zeitraum ohne Angriffe zugesichert, um sich in
den Süden der Küstenenklave zu begeben. Zwischen 10.00 und 16.00 Uhr
Ortszeit (09.00 bis 15.00 Uhr MESZ) sollen die Bewohner von Beit Hanun auf
einer eingezeichneten Fluchtroute nach Chan Junis gehen, wie ein Sprecher
der Armee in arabischer Sprache auf der Plattform X (früher Twitter)
mitteilte. Dort sei in den angegeben Stunden Bewegung „ohne Schaden“
möglich. Seit dem beispiellosen Massaker an israelischen Zivilisten durch
Terroristen im Auftrag der Hamas in Grenzorten und auf einem Musikfestival
fliegt das israelische Militär massive Luftangriffe auf Ziele in dem dicht
besiedelten Küstenstreifen.
An Israels Aufforderung zur Massenevakuierung gibt es viel Kritik. Die
Vereinten Nationen forderten Israel bereits am Freitag auf, die Anweisung
zu widerrufen. Es drohe eine „katastrophale Situation“. Auch aus
Saudi-Arabien und Ägypten gab es scharfe Kritik. Beobachter gehen davon
aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser
im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung aufgefordert hat, weil eine
Bodenoffensive bevorsteht. (dpa)
## Pro-palästinensische Demo in New York
Tausende Menschen haben sich in New York an einer pro-palästinensischen
Demonstration beteiligt. Sie forderten am Freitag ein Ende der
„israelischen Besatzung“ und die „Befreiung“ der palästinensischen Geb…
wie AFP-Reporter berichteten. Die Demonstrierenden warfen Israel einen
„Völkermord“ vor und forderten die US-Regierung auf, ihre Unterstützung f…
den Verbündeten Israel einzustellen.
Im Stadtteil Brooklyn versammelten sich zudem zahlreiche Demonstranten vor
dem Haus des Mehrheitsführers der Demokraten im Senat, Chuck Schumer, der
eine Reise mit einer Kongressdelegation nach Israel plant. Dutzende
Demonstranten, die dort den Verkehr blockierten, wurden festgenommen. Etwa
200 pro-palästinensische Demonstranten versammelten sich außerdem in Miami
im US-Bundesstaat Florida. Die Polizei trennte sie von dutzenden
Demonstranten, die in der Nähe zu einer pro-israelischen Kundgebung
zusammengekommen waren.
New York ist die Stadt mit den meisten jüdischen Einwohnern außerhalb
Israels. Seit dem Großangriff der Hamas auf Israel gab es in der
US-Metropole eine Reihe Demonstrationen zur Unterstützung der Palästinenser
sowie Solidaritätskundgebungen mit den Opfern in Israel. (afp)
## Annalena Baerbock in Ägypten
Außenministerin Annalena Baerbock hält sich zur Fortsetzung ihrer
Krisengespräche im Nahen Osten in Ägypten auf. Nach Angaben aus dem
Auswärtigen Amt wollte sich die Grünen-Politikerin am Samstagmittag in der
Hauptstadt Kairo mit Außenminister Samih Schukri treffen. Aus
Delegationskreisen hieß es, neben der regionalen Lage nach den Angriffen
der islamistischen Hamas auf Israel würden bei den Gesprächen in Ägypten
auch die Bemühungen um die Freilassung der von den Islamisten nach Gaza
verschleppten Geiseln im Mittelpunkt stehen.
Auch die humanitären Bemühungen Ägyptens für die Zivilbevölkerung in Gaza
würden Thema sein. Baerbock wollte in Kairo außer Schukri auch den
Generalsekretär der Arabischen Liga, Ahmed Aboul Gheit, treffen.
Baerbock war am Freitagabend aus Israel nach Ägypten weiter gereist. Der
Airbus der Flugbereitschaft der Bundeswehr, mit dem Baerbock von Berlin
nach Tel Aviv geflogen war, kehrte mit deutschen Staatsangehörigen an Bord
nach Deutschland zurück. [4][Auf der Plattform X schrieb das Auswärtige
Amt]: „Weitere 850 deutsche Staatsangehörige haben soeben den Flughafen Tel
Aviv verlassen. Außenministerin @ABaerbock wünschte allen eine gute und
sichere Heimreise.“ Baerbock reiste mit einer kleineren Maschine der
Flugbereitschaft nach Ägypten. (dpa)
## Angeblich hochrangiger Hamas-Kommandeur getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen hochrangigen
Kommandeur der radikalislamischen Hamas getötet. Die Luftwaffe habe während
der vergangenen 24 Stunden Kommandozentralen der Palästinenserorganisation
im Gazastreifen bombardiert und dabei den Chef der „Luftaktivitäten“ der
Hamas, Murad Abu Murad, getötet, teilte die Armee am Samstag mit. Sie
bezeichnete Murad als einen der Hauptverantwortlichen für die „tödliche
Offensive“ der Hamas gegen Israel. Die Palästinenserorganisation bestätigte
den Tod des Kommandeurs zunächst nicht. (afp)
## Israelischer Militärsprecher äußert sich zur Lage
Nach dem Ablauf der von Israel gesetzten Frist zur Evakuierung von
Gaza-Stadt äußert sich ein israelischer Militärsprecher in einer
Video-Pressekonferenz zur Lage. „Wir haben eine signifikante Bewegung
palästinensischer Zivilisten in Richtung Süden festgestellt“, sagt der
Sprecher, ohne auf die Frist einzugehen oder Fragen dazu zuzulassen.
„Rund um den Gazastreifen bereiten sich israelische Soldaten der Reserve in
Formation auf die nächste Phase der Einsätze vor.“ Sie seien „überall“…
um den Gazastreifen postiert, im Süden, im Zentrum und im Norden. „Und sie
bereiten sich auf jedes Ziel vor, das sie bekommen, auf jede Aufgabe.“ Der
„Endzustand dieses Krieges“ werde darin bestehen, die Hamas und ihre
militärischen Fähigkeiten zu zerschlagen und die Situation grundlegend zu
verändern, „so dass die Hamas nie wieder in der Lage sein wird,
israelischen Zivilisten oder Soldaten Schaden zuzufügen“. (rtr)
## Guterres fordert Freilassung aller Geiseln
UN-Generalsekretär Antonio Guterres fordert eine sofortige Freilassung
[5][aller Geiseln] innerhalb des Gaza. Wie er in einem auf X, vormals
Twitter, veröffentlichten Statement erklärt, müssten das humanitäre
Völkerrecht und die Menschenrechte respektiert und eingehalten werden.
„Zivilisten müssen geschützt werden und dürfen nicht als Schutzschilde
benutzt werden. Alle Geiseln in Gaza müssen sofort freigelassen werden“, so
Guterres. (rtr)
## Josep Borell: Weltgemeinschaft hat im Nahostkonflikt versagt
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hat der Weltgemeinschaft Fehler im
Umgang mit einer potenziellen Zwei-Staaten-Lösung für Israelis und
Palästinenser vorgeworfen. „Die Welt hat kläglich versagt, vor 30 Jahren
gab es keinen Erfolg bei dieser Zwei-Staaten-Lösung“, sagte Borrell am
Samstag in Peking. Der Spanier räumte aber auch ein, dass zwei getrennte
Staaten für Israelis und Palästinenser zwar ein erstrebenswertes Ziel für
die Zukunft seien, der laufende Konflikt aber nicht dadurch gelöst werden
könne. Borrell sprach in der chinesischen Hauptstadt mit Außenminister Wang
Yi über internationale Sicherheitsfragen.
„Gerade erleben wir eine grässliche humanitäre Lage in Gaza“, sagte
Borrell. Er stellte sich erneut hinter die Haltung der UN, die sich
öffentlich vom Aufruf des israelischen Militärs zur Massenevakuierung des
nördlichen Gazastreifens gen Süden distanziert hatten. So viele Menschen
könnten sich in so kurzer Zeit nicht auf den Weg machen, das sei unmöglich,
sagte der 76-Jährige. Israel habe das Recht, sich zu verteidigen, betonte
Borrell. Dieses Recht müsse jedoch im Einklang mit dem Völkerrecht ausgeübt
werden.
Angesprochen darauf, ob er China gebeten habe, seinen Einfluss im Nahen
Osten zu nutzen, sagte Borrell: „Sicherlich haben wir darüber gesprochen,
was jeder von uns tun kann, um zu versuchen, mit der Lage umzugehen.“ Die
Volksrepublik versucht ihre neutrale Position zu bewahren und gute
Beziehungen sowohl zu Israel als auch zu den Palästinensern zu pflegen. Die
Hamas-Attacken vom vergangenen Wochenende verurteilte China bislang nicht,
stattdessen wurde lediglich kritisiert, dass Zivilisten ihr Leben in dem
Konflikt verloren. (dpa)
## China unterstützt Arabische Liga
Wie das chinesische Außenministerium mitteilt, hat sich Chinas
Sondergesandter für den Nahen Osten, Zhai Jun, mit Vertretern der
Arabischen Liga zu einer Dringlichkeitssitzung anlässlich die Krise in
Israel und im Gaza getroffen. Der Gesandte habe bei dem Treffen erklärt,
dass China die 22 Mitglieder der Arabischen Liga unterstütze und für das
palästinensische Volk weiterhin humanitäre Hilfe leiste. „Die
internationale Gemeinschaft sollte sich ernsthaft bemühen, zur richtigen
Grundlage der Zweistaatenlösung zurückzukehren, um die friedliche
Koexistenz der beiden Staaten Palästina und Israel zu verwirklichen“, sagte
Zhai laut der Erklärung des Ministeriums. (rtr)
## Zehntausende bereits in den südlichen Gazastreifen geflohen
Den Schätzungen des UN-Büros für humanitäre Hilfe (OCHA) zufolge sind im
Gazastreifen [6][Zehntausende Menschen bereits in den Süden geflohen].
Israel hatte den Palästinensern 24 Stunden Zeit gegeben, den Norden der
Enklave in Vorbereitung auf die bevorstehende Bodenoffensive zu verlassen.
Wie OCHA mitteilt, seien bereits vor der Aufforderung zur Evakuierung
insgesamt bereits 400.000 Palästinenser wegen des Konflikts vertrieben
worden. (rtr)
Israel beschießt Hisbollah-Miliz im Südlibanon
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben am frühen Samstagmorgen
die [7][radikale Hisbollah-Miliz] im Südlibanon beschossen. Man habe mit
der Aktion auf das „Eindringen nicht identifizierter Flugobjekte nach
Israel“ und den Beschuss einer israelischen Drohne reagiert, so das
Militär. (rtr)
## Guterres: „Flucht aus Gaza-Stadt extrem gefährlich“
UN-Generalsekretär Antonio Guterres bezeichnet die Flucht von Zivilisten
aus Gaza-Stadt in Richtung Süden als „extrem gefährlich“. Guterres schrieb
dazu auf X, vormals Twitter: „Mehr als eine Million Menschen durch ein
dicht besiedeltes Kriegsgebiet an einen Ort zu bringen, an dem es keine
Nahrungsmittel, Wasser oder Unterkünfte gibt, während das gesamte Gebiet
des Gazastreifens belagert wird, ist extrem gefährlich – und in einigen
Fällen einfach nicht möglich.“ (rtr)
## Biden: „Versuchen, amerikanische Geiseln zu finden“
US-Präsident Joe Biden erklärt in einem Interview, dass seine Regierung im
Moment intensiv daran arbeite, amerikanische Geiseln zu finden. „Ich werde
nicht ins Detail gehen, aber wir arbeiten mit Hochdruck daran“, so Biden in
einem am Freitag veröffentlichten Interview. (rtr)
## Erster US-Evakuierungsflug in Athen gelandet
Der erste vom US-Außenministerium organisierte Flug zur Evakuierung
amerikanischer Staatsbürger ist in Athen gelandet. Dies bestätigt die
US-Regierung. Der Sprecher des Weißen Hauses, John Kirby, sagte, die
Regierung prüfe auch Abflugmöglichkeiten auf dem Seeweg, um Amerikanern und
Amerikanerinnen in Israel zu helfen. „Wir versuchen nur, die Möglichkeiten
zu erweitern“, so Kirby gegenüber Reportern und fügte hinzu, dass die Flüge
fortgesetzt würden. Einem Insider zufolge sind weitere Charterflüge
zwischen Athen und Tel Aviv bis zum 19. Oktober geplant. Mehr als 400
Amerikaner hatten sich bereits für den ersten Evakuierungsflug angemeldet.
(rtr)
## Russland legt Resolutionsentwurf im Sicherheitsrat vor
Russland legt im UN-Sicherheitsrat einen Resolutionsentwurf zum Konflikt
zwischen Israel und der Hamas vor. Aus dem von der Nachrichtenagentur
Reuters eingesehenen, einseitigen Papier geht hervor, dass Russland einen
humanitären Waffenstillstand fordert und Gewalt gegen Zivilisten sowie alle
terroristischen Handlungen verurteilt.
In dem Resolutionsentwurf werden auch die Freilassung von Geiseln, der
Zugang für humanitäre Hilfe und die sichere Evakuierung von Zivilisten in
Not gefordert. Diplomaten zufolge wurde der Text bereits den 15-köpfigen
Rat während einer Klausurtagung zu dem Konflikt am Freitag vorgelegt. Der
russische Resolutionsentwurf bezieht sich auf Israel und die Palästinenser,
nennt aber nicht direkt die Hamas. Für eine Resolution des
UN-Sicherheitsrats sind mindestens neun Stimmen erforderlich, ohne dass die
USA, Großbritannien, Frankreich, China oder Russland ihr Veto einlegen.
(rtr)
14 Oct 2023
## LINKS
[1] /Verbieten-oder-laufen-lassen/!5962657
[2] /Pressefreiheit-im-Israel-Gaza-Krieg/!5966384
[3] /Islamismus-und-sexualisierte-Gewalt/!5962609
[4] https://twitter.com/AuswaertigesAmt/status/1712888214485164192
[5] /Entfuehrte-im-Gazastreifen/!5962397
[6] /Krieg-im-Nahen-Osten/!5963392
[7] /Reaktionen-aus-dem-Libanon/!5965842
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