# taz.de -- Baerbock in Israel: Volle Solidarität | |
> Bei ihrem Israel-Besuch sichert Außenministerin Annalena Baerbock Israel | |
> Unterstützung zu. Und fordert die Hamas auf, alle Geiseln freizulassen. | |
Bild: Außenministerin Baerbock mit Israels Verteidigungsminister Eli Cohen (l.… | |
Netiwot taz | Bei einem Besuch im Süden Israels hat Bundesaußenministerin | |
Annalena Baerbock Israel [1][die Solidarität der Bundesregierung] | |
versichert. “Wir werden Israel mit allem unterstützen, was es braucht, und | |
mit allem heißt auch mit allem“, sagte sie bei einem Treffen mit ihrem | |
Amtskollegen Eli Cohen in der Stadt Netiwot in der Nähe des Gazastreifens | |
am Freitag. Am Abend will Baerbock nach weiteren Treffen in Tel Aviv zu | |
Krisengesprächen nach Kairo weiterreisen. | |
In Netiwot, das am vergangenen Samstag wie viele andere Ortschaften nahe | |
des Gazastreifens von der in Gaza herrschenden Hamas angegriffen wurde, | |
traf die Ministerin auch zwei Angehörige von mutmaßlich in den | |
Küstenstreifen entführten deutschen Staatsangehörigen. Israel habe das | |
Recht und die Pflicht, die Geiseln zu befreien und sich “im Rahmen des | |
internationalen Rechts gegen diesen brutalen, barbarischen Terror“ zu | |
verteidigen. Israels Sicherheit sei deutsche Staatsräson. Für den Krieg sei | |
“alleine die Hamas“ verantwortlich. Deren Vorgehen sei “nicht zu | |
rechtfertigen“. | |
Ihr Amtskollege Cohen verglich das Vorgehen der Hamas mit der | |
Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Israel kämpfe für die gesamte | |
freie Welt, um den Terror zu zerschlagen und „sicherzustellen, dass sich | |
solch grausame Szenen nirgendwo in der Welt wiederholen“. | |
In einem Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit sei ihr ein Video des | |
Hamas-Angriffs vorgespielt worden, “wo niemand hinschauen kann, weil es das | |
Schlimmste ist, was man sich als Mensch vorstellen kann“, sagte die | |
Außenministerin. Zum Inhalt des Videos wollte sie sich auf Nachfrage nicht | |
äußern. | |
## Freilassung gefordert | |
Mit ihren Gewalttaten schade die Hamas “auch den Palästinensern“. Zudem | |
habe sie damit [2][den jüngsten Annäherungsversuchen zwischen den | |
arabischen Staaten in der Region und Israel] geschadet. Baerbock forderte | |
von der Organisation und ihren Verbündeten in Gaza “nicht nur als deutsche | |
Außenministerin, sondern als Mensch und als Mutter“, [3][die Entführten | |
freizulassen]. | |
Im wenige Kilometer entfernten Gazastreifen versuchten nach einem Aufruf | |
Israels, den Norden des Küstenstreifens binnen 24 Stunden zu räumen, | |
Hunderttausende nach Süden zu gelangen. Baerbock wies auf eine Einschätzung | |
der Vereinten Nationen hin, welche die Evakuierung des Gebietes, zu dem | |
auch Gaza-Stadt mit rund einer halben Million Einwohner gehört, für | |
unrealistisch hält. Die Aufnahmekapazität im südlichen Gazastreifen sei | |
bereits jetzt überschritten. | |
Israels Außenminister Cohen erklärte auf die Frage nach dem Schutz von | |
Zivilisten vor israelischen Luftschlägen auf den Gazastreifen, Israel habe | |
nie Zivilisten angegriffen, sondern Terrororganisationen und | |
-einrichtungen. Gefragt, wie diese Evakuierung praktisch vonstatten gehen | |
könne, sagte er, „ich denke, zu Fuß“. Man hoffe zudem auf einen Korridor, | |
um Gaza zu verlassen, so Cohen. | |
Bei ihrem anschließenden Besuch in Ägypten will Baerbock neben der | |
regionalen Lage nach dem Angriff der Hamas auf Israel auch die Bemühungen | |
um die Freilassung der von der Hamas nach Gaza verschleppten Geiseln | |
erörtern, hieß es aus Delegationskreisen. Außerdem sollen die humanitären | |
Hilfen Ägyptens für die Zivilbevölkerung in Gaza Thema sein. | |
13 Oct 2023 | |
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## AUTOREN | |
Felix Wellisch | |
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