| # taz.de -- Pro-Palästina-Protest in Neukölln: Konflikte auf den Straßen | |
| > In Neukölln kam es am Mittwochabend immer wieder zu Menschenansammlungen. | |
| > Die Polizei schritt konsequent ein und nahm viele in Gewahrsam. | |
| Bild: Eine festgenommene Demonstrantin in einer Polizeiwanne | |
| Berlin taz/dpa | Ungeachtet des Verbots einer pro-palästinensischen | |
| Demonstration am Richardplatz haben sich am frühen Mittwochabend Hunderte | |
| Menschen auf den Straßen Neuköllns versammelt. Die Polizei schritt immer | |
| wieder ein, um größere Ansammlungen zu verhindern. | |
| Ursprünglich sollte vom Richardplatz die „Demo für die Freiheit Palästinas… | |
| bis zum Kottbusser Tor ziehen. Nachdem ein Einspruch gegen das Verbot durch | |
| die aufrufende „Palästina Kampagne“ gescheitert war, kamen dort weit mehr | |
| Polizist:innen und Journalist:innen als Demonstrierende zusammen. | |
| Dennoch hielten drei Einzelpersonen pro-palästinensische Wortbeiträge auf | |
| Englisch, darunter eine Person, auf deren Schild „Americans for Palestinian | |
| Liberation“ stand. Eine weitere Person hielt in einem Thawb-Gewand eine | |
| religiös grundierte Rede auf Deutsch. Etwa 20 Zusehende stimmten in „Free | |
| Palestine“-Rufe mit ein. Nach den Redebeiträgen erhielten die | |
| Redner:innen Platzverweise. | |
| Unterdessen versammelten sich vor allem im Bereich Hermannplatz, aber auch | |
| auf der Sonnenalllee oder dem Kottbusser Damm immer wieder Menschengruppen, | |
| teilweise mit Palästinenser-Fahnen oder -Tüchern bekleidet. Mehrere hundert | |
| Beamte waren im Einsatz. Der Polizei zufolge seien Menschen von Beamten | |
| angesprochen und Ansammlungen aufgelöst worden, Dabei kam es teilweise zu | |
| Rangeleien. Es sei „ordentlich Potential auf den Straßen“ gewesen, sagte | |
| ein Polizeisprecher. | |
| Die Polizei hatte die pro-palästinensische Demonstration aus Sorge vor | |
| antisemitischen Ausrufen, Gewaltverherrlichung oder Gewalttätigkeiten | |
| untersagt. Das Verwaltungsgericht Berlin bestätigte am Mittwochabend im | |
| Eilverfahren das Verbot der Polizei. Die Entscheidung erfolgte weit nach | |
| dem geplanten Beginn der Versammlung. | |
| ## Demos gehen weiter | |
| Weitere Demonstrationen sind für diesen Donnerstag angekündigt. So plant | |
| die Gemeinde der Palästinenser in Berlin eine Kundgebung mit 200 | |
| Teilnehmern und dem Titel „Solidarität mit der Zivilbevölkerung“ am | |
| Potsdamer Platz (16 Uhr). | |
| Zuvor ruft die Jüdische Studierendenunion am Mittag zu einer Kundgebung vor | |
| dem Auswärtigen Amt, auf der u.a. auch Angehörige für die Rückkehr der | |
| durch die Hamas in den Gaza-Streifen verschleppten Geiseln demonstriert | |
| werden soll (13 Uhr). | |
| Auf dem Breitscheidplatz ist eine Veranstaltung zum Gedenken der Opfer des | |
| Angriff der terroristischen Hamas auf Israel geplant (17 Uhr) unter dem | |
| Titel „Solidarität mit den Menschen in Israel und Palästina“. | |
| Für diesen Freitag rief die Hamas Muslime in der ganzen Welt zu Aktionen | |
| und Unterstützung auf. Am Samstag plant der Zentralrat der Palästinenser in | |
| Deutschland am Brandenburger Tor unter dem Motto „Frieden in Nahost“ eine | |
| Demonstration. Die Berliner Polizei prüft nach eigenen Angaben noch, ob die | |
| angekündigten Veranstaltung von Palästinenser-Organisationen problematisch | |
| sein könnten mit Blick auf möglichen Antisemitismus oder Unterstützung von | |
| Gewalttaten. | |
| 12 Oct 2023 | |
| ## TAGS | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Berlin-Neukölln | |
| Gaza | |
| Anti-Israel | |
| Jüdische Gemeinde | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Schwerpunkt Nahost-Konflikt | |
| Polizei Berlin | |
| Neukölln | |
| Palästina | |
| ## ARTIKEL ZUM THEMA | |
| Nahost-Konflikt in Berlin: Freies Palästina verboten | |
| Polizei und Politik gehen hart gegen jede Form von Palästina-Solidarität | |
| vor. Demos, Pali-Fahnen und -tücher werden verboten – auch auf Schulhöfen. | |
| Verbieten oder laufen lassen: Streit um Nahost-Demos | |
| Für Freitag ist in Hamburg eine Nahost-Kundgebung untersagt, für Mittwoch | |
| eine weitere angemeldet. Vertreter der Opposition fordern auch dafür | |
| Verbot. | |
| Nahost-Konflikt in Berlin: Sicherheitslage angespannt | |
| Polizei fährt Schutz von jüdischen Einrichtungen hoch. Die | |
| israelisch-jüdische Community ist in Sorge. Nachts flogen Brandsätze auf | |
| die Polizei. | |
| Demo fordert Hilfe für Israel: „Man kann mit Hamas nicht reden“ | |
| Demonstrant*innen fordern in Berlin deutsche Hilfe für Israel und die | |
| Geiseln in Gaza. Auch in Deutschland müssten Islamist*innen härter | |
| angegangen werden. | |
| Scholz im Bundestag zu Hamas-Angriff: „An der Seite Israels“ | |
| Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilt den Hamas-Terror mit deutlichen | |
| Worten. Die Bundesregierung werde Israel konkret unterstützen. | |
| Pro-palästinensische Demos: Ist ein Verbot richtig? | |
| Nach ersten Jubelbekundungen über den Hamas-Überfall auf Israel, reagiert | |
| Berlins Polizei mit Verboten. Aber ist das gerechtfertigt? Ein Pro und | |
| Contra. | |
| Nahost-Konflikt an Schulen: Kurzer Protest trotz Verbot | |
| Die Polizei verbietet eine Kundgebung von Schüler*innen. Sie befürchtet, | |
| dass Hamas-Sympathisant*innen diese für ihre Interessen benutzen könnten. | |
| Hamas-Unterstützer in Berlin: Die Verherrlicher des Terrors | |
| Das propalästinensische Netzwerk Samidoun feiert die Angriffe auf Israel. | |
| Nun mehren sich die Stimmen für ein Verbot der Gruppe. |