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# taz.de -- Investitionsstau auf der Schiene: Aufbruchstimmung vor Bahnsanierung
> Der Bund sichert weitere Milliarden für die Deutsche Bahn zu. Fahrgäste
> können schrittweise auf mehr Zuverlässigkeit hoffen – doch es gibt Haken.
Bild: Bauarbeiten an den Gleisen der Riedbahn, der Bahnstrecke zwischen Frankfu…
Berlin taz | Ein jahrelanges Sanierungsprogramms soll den
[1][Investitionsstau] bei der [2][Deutschen Bahn] auflösen. „Es wird besser
werden, Schritt für Schritt“, versprach Bundesverkehrsminister Volker
Wissing (FDP) am Freitag auf dem Schienengipfel in Frankfurt. Einen Grund
für die Zuversicht hat er mit im Gepäck. Für die Generalsanierung gibt der
Bund 40 Milliarden Euro zusätzlich, 12,5 Milliarden davon als zusätzlichen
Eigenkapital für die Deutsche Bahn. So stehen bis Ende 2027 rund 83
Milliarden Euro für das bisher größte Modernisierungsprogramm aller Zeiten
bereit.
Geplant ist die Generalsanierung der wichtigsten Korridore. Den Auftakt
bildet die chronisch überlastete Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim.
Die Strecke wird dafür 2024 monatelang gesperrt. Das neue Konzept sieht
Bauarbeiten in einem Rutsch vor, statt bisher punktueller
Ausbesserungsarbeiten, die immer wieder neue Baustellen erforderten. Schon
mit dem ersten Projekt erhofft sich die Deutsche Bahn deutliche
Verbesserungen, denn jeder fünfte Fernverkehrszug passiert die Riedbahn.
2025 folgt die Sanierung zwischen Hamburg und Berlin sowie zwischen
Emmerich und Oberhausen. Ein Jahr später stehen sechs Erneuerung an,
darunter die Strecken von Hamburg nach Hannover und von Nürnberg nach
Regensburg. Die komplette Liste hat das Bundesverkehrsministerium
[3][veröffentlicht].
## Hochleistungsnetz über das gesamte Land
Ende des Jahrzehnts soll so über das gesamte Land ein Hochleistungsnetz
gespannt werden. Bis dahin müssen sich die Fahrgäste in den betroffenen
Regionen allerdings auf neuerliche Einschränkungen einstellen. So müssen
die Nahverkehrsanbieter entlang der Riedbahn zum Beispiel einen
Ersatzverkehr mit Bussen auf die Beine stellen. Fernverkehrszüge werden
umgeleitet.
Das bedeutet für die Kunden längere Reisezeiten. „“Es wird viel Wehklagen
geben“, so die Staatssekretärin im Verkehrsministerium, Susanne Henckel,
„aber wir brauchen die Hochleistungsstrecken.“ Zudem will der Bund auch
dutzende Bahnhöfe modernisieren. An den Stationen sollen beispielsweise
auch Parkhäuser für Fahrräder errichtet werden.
Zufrieden zeigt sich die Bauindustrie. „Nach dem heutigen Tag werden wir
investieren in Mensch und Maschine“, kündigt Peter Hübner, Präsident des
Branchenverbands an. Jetzt sei die notwendige Planungssicherheit gegeben.
Ob das Megaprogramm tatsächlich reibungslos umgesetzt werden kann, ist mit
einigen Fragezeichen versehen. So steht die Finanzierung nur bis zum Jahr
2027. Wie es danach weiter geht, wird erst die nächste Bundesregierung
entscheiden. Auch muss die EU-Kommission noch der Erhöhung des
Eigenkapitals der Deutschen Bahn zustimmen. Schließlich steht die
Bauwirtschaft vor einer großen Herausforderung. Sie muss genügend
Fachkräfte auftreiben und in Anlagen investieren, um die Großaufträge
abzuarbeiten.
15 Sep 2023
## LINKS
[1] /Bahnreform-durch-Ampelkoalition/!5936352
[2] /Deutsche-Bahn/!t5008760
[3] https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Anlage/E/schienengipfel-reihungsvorschla…
## AUTOREN
Wolfgang Mulke
## TAGS
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