# taz.de -- A 27 bei Bremen: Überfahren von der Autobahn | |
> In einem neuen Gesetz hat der Bund den Ausbau der A 27 bei Bremen | |
> priorisiert. Dabei hat sich der Bremer Senat noch gar nicht damit | |
> befasst. | |
Bild: Zweispurig reicht nicht. Der Bund hätte auf der A 27 in Bremen lieber dr… | |
BREMEN taz | Am vergangenen Freitag hat der Bundestag ein Gesetz | |
verabschiedet, mit dem die Planung von verschiedenen Verkehrsprojekten | |
beschleunigt werden soll. In der Liste von [1][Vorhaben für die Straße] | |
enthalten ist der Ausbau der Autobahn 27 zwischen dem Bremer Kreuz und | |
Bremen-Überseestadt von vier auf sechs Spuren. Der Senat hat sich jedoch | |
noch gar nicht zu dem Projekt positioniert. Auch gab es keine Gespräche mit | |
dem Bundesverkehrsministerium. | |
„Dazu ist bisher keine Anhörung des Landes Bremen erfolgt“, sagt Staatsrat | |
Ralph Baumheier aus dem Mobilitätsressort von SPD-Senatorin Özlem Ünsal. | |
„Der Bremer Senat hat sich noch nicht mit dem Thema befasst.“ | |
In der Liste zum [2][sogenannten Planungsbeschleunigungsgesetz] gelandet | |
ist die A 27 trotzdem. Sie stehe auch schon [3][im geltenden | |
Bundesverkehrswegeplan], so Baumheier weiter, „als ‚vordringlicher Bedarf‘ | |
mit dem Zusatz 'Engpassbeseitigung’.“ Denn mit Blick auf die Erreichbarkeit | |
der Bremer Häfen sei die Leistungsfähigkeit der A 27 wichtig. | |
Das Bundesverkehrsministerium schreibt der taz, man habe bereits im April | |
allen betroffenen Ländern Gelegenheit gegeben, sich zu den Projekten zu | |
äußern. Da Bremen „eine Aufnahme des Vorhabens nicht in Frage gestellt | |
hat“, habe „keine Veranlassung“ bestanden, die A 27 nicht in die Liste | |
aufzunehmen. | |
## Greenpeace und BUND kritisieren den geplanten Ausbau | |
Die Bremer Koalitionsparteien SPD, Grüne und Linke müssen sich jetzt | |
überlegen, ob sie dieses Projekt wollen. Wann die Entscheidung fällt, ist | |
nicht klar. Im Koalitionsvertrag ist von dem Ausbau nicht die Rede. | |
Der Landesverband der Grünen ist klar gegen das Projekt. „Wir werden alles | |
unternehmen, um diesen Ausbau zu verhindern“, sagt Marek Helsner. In den | |
vergangenen Tagen habe man „intensiv auf Senatsebene sowie in Abstimmung | |
mit der Grünen Bundestagsfraktion daran gearbeitet“, den Beschluss zu | |
verhindern. | |
Für Greenpeace ergibt der Ausbau „überhaupt keinen Sinn“. Bei solch | |
„unsinnigen Verkehrsprojekten“ würden „Unsummen“ ausgegeben, sagt ein | |
Sprecher. Der BUND kritisiert, dass jeder Straßenausbau mehr Verkehr nach | |
sich ziehe. Das Ziel müsse sein, diesen auf andere Verkehrsträger zu | |
verlagern. | |
Die betroffene Strecke ist rund 20 Kilometer lang und das einzige Bremer | |
Vorhaben in der Liste zum neuen Gesetz mit [4][insgesamt 138 Projekten]. | |
26 Oct 2023 | |
## LINKS | |
[1] /138-Autobahnprojekte-bundesweit/!5963863 | |
[2] https://bmdv.bund.de/DE/Themen/Mobilitaet/Infrastrukturplanung-Investitione… | |
[3] /Autobahnausbau-in-Deutschland/!5928755 | |
[4] https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Anlage/G/genehmigungsbeschleunigungsgese… | |
## AUTOREN | |
Alina Götz | |
## TAGS | |
Mobilität | |
Autobahn | |
Senat Bremen | |
Grüne Bremen | |
Öffentlicher Nahverkehr | |
Mobilität | |
Verkehrswende | |
Deutsche Bahn | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Oliver Krischer über das 49-Euro-Ticket: „Dann ist das Deutschlandticket tot… | |
Alle Länder wollen das 49-Euro-Ticket – trotzdem steht es auf der Kippe. | |
Was Kanzler Scholz tun kann, erklärt der Chef der | |
Verkehrsministerkonferenz. | |
138 Autobahnprojekte bundesweit: Ampel will neue Autobahnkilometer | |
SPD, Grüne und FDP haben sich auf Verkehrsreformen geeinigt. Umweltschützer | |
kritisieren, dass zahlreiche Schnellstraßen erweitert werden sollen. | |
Keine Einigung bei Deutschlandticket: Zukunft des 49-Euro-Tickets ungewiss | |
Die Bundesländer wollen das Deutschlandticket 2024 fortführen und dafür die | |
Hälfte der Kosten tragen. Ob der Bund die andere Hälfte zahlt, bleibt | |
unklar. | |
Investitionsstau auf der Schiene: Aufbruchstimmung vor Bahnsanierung | |
Der Bund sichert weitere Milliarden für die Deutsche Bahn zu. Fahrgäste | |
können schrittweise auf mehr Zuverlässigkeit hoffen – doch es gibt Haken. |